Hamburger Studientexte Didaktik der Sozialwissenschaften, Bd. 14,
Universität Hamburg, Fakultät Erziehungswissenschaft
November 2024
Der Autor:
Dr. Horst Leps (*1948, Bevensen - Lüneburger Heide), studierte Politikwissenschaft und Theologie in Göttingen, Freiburg, an der FU Berlin und der KiHo Berlin. Er war von 1975 bis 2012 Gymnasiallehrer in Hamburg. 2006 promovierte er mit einer Arbeit über „Lehrkunstdidaktik und Politikunterricht“ bei Hans Christoph Berg (Philipps-Universität Marburg) und Tilman Grammes (Universität Hamburg). Von 2000 bis 2016 war er Lehrbeauftragter für die Didaktik der Sozialwissenschaften an der Universität Hamburg.
Dr. Horst Leps
Elersweg 17
D-22395 Hamburg
http://www.leps.de
horstleps@gmx.de
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Rathäuser gibt es nicht nur in Deutschland überall, sie gibt es auch in anderen europäischen Städten, ausgehend von Italien und danach in Mitteleuropa, in Flandern1 und den Niederlanden2, die „Mairie“ und das „Hôtel de Ville“ in Frankreich3 und so weiter. Rathäuser gehören zu Europa wie gotische Dome.
Es sind bemerkenswerte Gebäude, für die es inzwischen sogar Tourismus-Routen gibt4. Kirchen sind Bildungsgut, Rathäuser können es werden.
In den Städten stehen die Rathäuser meist an einem besonderen Platz im Zentrum der Stadt an einem Markt, die wichtigste Kirche ist in der Nähe. Dort arbeiten Kommunalpolitiker und das Personal der Verwaltung. In den Dörfern erledigt der Bürgermeister seine Amtsgeschäfte nicht mehr wie vor 100 Jahren in seinem Wohnzimmer, auch dort gibt es heute Verwaltungen in besonderen Gebäuden. In Niedersachsen hat man dazu in den 1960er Jahren die „Samtgemeinde“ geschaffen, in der mehrere Dörfer und auch kleinere Städte ihre Verwaltungen zusammenlegten5.
Die Aufgaben der Gemeinden können nur noch professionell erfüllt werden. Die Fachkunde, die in den Kommunen erforderlich ist, ist ohne die dauernde Beschäftigung von qualifiziertem Personal – von angelernten Mitarbeitern über Handwerker und Handwerksmeister bis hin zu Hochschulabsolventen – nicht zu erreichen. Gleichzeitig wächst der Koordinierungsbedarf.
Damit taucht jeden Tag ein strukturelles Problem in den Kommunen auf: Die Verwaltung weiß mehr als alle anderen Teilnehmer der Kommunalpolitik, ob es sich um ehrenamtliche Bürgermeister, Ratsherren, Lokaljournalisten oder interessierte Bürger handelt. Das Laienengagement muss also täglich gestärkt werden. Kommunalpolitische Bildung ist politische Bildung.
Nun kann nicht jedes kommunalpolitische Thema in der Schule zum Thema gemacht werden. Auch der Lerngegenstand Kommunalpolitik kann nur exemplarisch unterrichtet werden. Damit der Unterricht sich nicht in der Vielfalt der möglichen Unterrichtsgegenstände verläuft, kann Politikunterricht mit Lehrkunstdidaktik Elementares in die Schule bringen: Mit Lehrstücken soll ein grundsätzliches Verständnis eines Themenbereichs erworben werden6.
Hier wird der Vorschlag gemacht, diesem elementaren Bedürfnis, Politik zu verstehen, mit einem Lehrstück „Unser Rathaus“ zu entsprechen. Es soll einen kulturprägenden Kern von Kommunalpolitik präsentieren, mit dem ein Zugang zu verschiedenen Politikfeldern gefunden werden kann.
Es ist anstrengend, Kommunalpolitiker zu sein7. Je kleiner der Ort, desto größer die Gefahr, beim Spaziergang oder beim Einkaufen von Bürgern erkannt, angesprochen, in ein Gespräch verwickelt zu werden und nicht rechtzeitig zum Abendessen wieder nach Hause zu kommen. Aber das weiß man vorher, den Pastoren geht es nicht anders.
Etwas ganz anderes ist es jedoch, wenn Kommunalpolitiker aus politischen Gründen persönlich angegriffen werden8. Es kommt inzwischen vor, dass Kommunalpolitiker sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen, weil sie ihren Familien keine weiteren Belastungen zumuten wollen. Der Verlust besteht nicht nur darin, dass sich ein Staatsbürger weniger engagiert. Vielmehr kann mit jedem Kommunalpolitiker, der diese Konsequenzen zieht, ein wichtiger gesellschaftlicher Bereich der Kommunalpolitik verloren gehen, so dass die Integrationsbasis der Kommunalpolitik schmaler wird.
Kommunalpolitik findet im „Rathaus“ statt. Die notwendige politische Regulierung hat ihren Ort, meist ein hervorgehobenes Gebäude in der Stadt. Diese Häuser sind mehr als Zweckgebäude. Deshalb sollen in der „Sachanalyse“ als Teil der „didaktischen Analyse“9 Rathäuser vorgestellt werden.
Im Zentrum der didaktischen Sachanalyse steht das Rathaus von Lüneburg, weil es in seinem jetzigen Gebäudebestand noch immer erkennen lässt, wie vor fast 1000 Jahren die Rathäuser entstanden sind. Nach dem ersten Anfang ist das Gebäude immer erweitert worden, wenn neue Funktionen hinzukamen und wenn das Geld dafür vorhanden war. Wenn Rathäuser abbrannten oder aus anderen Gründen ersetzt werden mussten, sind in anderen Städten an ihrer Stelle (mehr oder minder) einheitliche Gebäude errichtet worden. Im Spätmittelalter und den folgenden Epochen, teils bis in die Gegenwart, baute man Rathäuser, die Repräsentation, politische Leitung und Verwaltung in einem einzigen Gebäude zusammenfassen. Aber in diesen Rathäusern verschwindet die Geschichte dieser Art von Gebäuden. Deshalb muss am Werden des Lüneburger Rathauses die Entstehung des „Rathauses“ genetisch geklärt werden.
Unter dem Gesichtspunkt „Wo studiert man kulturelles Erbe?“ betrachtet, gehört das Lüneburger Rathaus in eine Liga mit dem Kölner Dom.
In den Schulen Schleswig-Holsteins kann für den genetischen Zweck auch das viel berühmtere Lübecker Rathaus genommen werden. Trotz erheblicher Eingriffe lässt sich noch am vorhandenen Gebäudebestand das Wachsen des Ensembles erkennen, wenn auch nicht ganz so deutlich wie in Lüneburg.
Drei der Rathäuser, die in der Sachanalyse hier nach Lüneburg besprochen werden – Harburg, Hamburg, Ahrensburg – liegen zum einen in der Nähe von Lüneburg und auch meines Wohnorts im Hamburger Norden. Sie mögen als Typen ihrer jeweiligen Epoche angesehen werden. Das Rathaus von Alt-Marzahn ist aufgenommen worden, weil es ein ungewöhnlicher Bau der DDR ist.
Einigen Teilen dieses Textes ist ein Abschnitt „Kontext“ beigefügt. Er soll der weiteren Verständlichkeit dienen; er kann aber auch Richtungen andeuten, in die der Unterricht gestaltet werden kann.
Meine didaktischen Überlegungen können nur ein Denkmodell sein. Wer nicht im Umkreis von Lüneburg und Hamburg wohnt, kann hier für sich keine Unterrichtsvorschläge finden. Der Unterricht soll sich ja mit „Unserem“ Rathaus beschäftigen und dieses Rathaus in einen Zusammenhang mit anderen Rathäusern stellen, vorzugsweise mit solchen, die für die Schüler in erreichbarer Nähe sind. Schon für Hannover, Bremen oder Lübeck kann man aus diesen Überlegungen bestenfalls eine grobe Richtung der Planung übernehmen, letztlich muss für jede Gegend ein eigenes Lehrstück „Unser Rathaus“ entworfen werden, das dennoch das jeweilige „Unser Rathaus“ in einen größeren idealtypischen Zusammenhang stellt.
Dieser Text soll Grundzüge eines noch zu gestaltenden Lehrstücks „Unser Rathaus“ entwerfen. Der fachliche Teil ist etwas ausführlich geraten, weil Politiklehrkräfte in der Regel weder ausgebildete Bauhistoriker sind noch Architektur- und Stilgeschichte als Hobby treiben. Sie sollten sich aber für solche Themen interessieren. Für die Geschichte des Kirchenbaus gibt es unüberschaubar viel allgemein zugängliche Literatur, für die Rathäuser gilt das nicht10. – Viel Material findet man im Internet; Wikipedia ermöglicht schnelle und oft auch gründliche Orientierungen11.
Lehrstücke sollen ein grundlegendes Thema der Menschheit in einer besonders gestalten Unterrichtseinheit in den Unterricht bringen12. Nach den ersten Ideen braucht solch ein Lehrstück einige Jahre und einige Wiederholungen und Immer-wieder-neu-und-immer-wieder-anders-Inszenierungen, bis das Grundgerüst eines Lehrstücks „steht“13. Ich übernehme von Stephan Benzmann14 etliche, auch sehr grundlegende Überlegungen zu einem Lehrstück über das Rathaus in Hamburg15 und weite es wie er mit Rückgriff auf andere Rathäuser zu einem Versuch über ein Lehrstück „Unser Rathaus“ aus, das auch in anderen Gegenden übersetzt werden könnte. Weil Lehrstücke ein Phänomen genetisch erfassen wollen, gehe ich nach einer Anregung von Tilman Grammes bis zum Anfang des gegenwärtigen europäischen Rathauses zurück: Warum und weshalb und wozu gibt es „das Rathaus“ in diesem Europa vom Mittelalter bis heute? Es geht um den ursprünglichen Zweck und seine Ausdifferenzierungen im Lauf der Geschichte bis zu den gegenwärtigen Funktionen von Rathäusern.
Meinen Vorschlag kann ich als Ruheständler selbst nicht erproben: Andere Kollegen können das Lehrstück ausgestalten, indem sie es auf ihre Schule und ihre Stadt, auf ihr Rathaus übertragen.
Lehrstücke arbeiten an Themen, an Gegenständen, nicht an fachgebundenen Inhalten. Das Thema „Rathaus“ erfordert einen fächerübergreifenden Unterricht: Geschichte, Politik, Religion Kunstgeschichte und künstlerische Praxis in der Form einer Projektwoche. Politik-, Geschichts-, Kunst- und Religionslehrer müssten zusammenarbeiten. Solch ein Unterricht wird selten möglich sein. Aber es könnte doch in diesen Unterrichtsfächern mit Blick auf die anderen Fächer unterrichtet werden. Wer den Gegenstand gerne unterrichtet, wird bereit sein, einen Blick in die anderen Disziplinen zu werfen und dort ein kundiger Laie werden wollen.
Ein Text über Gebäude und Einrichtungen, die in Jahrhunderten entstanden sind, kommt nicht ohne Wertungen aus. Diese sind letztendlich subjektiv: Was mir als Teil von wichtiger Kultur gefällt und was mir nicht gefällt. Mit solchen Urteilen prägt ein Lehrer, wie seine Schüler die Dinge wahrnehmen. Noch Jahrzehnte später ist der Lehrer in den Urteilen seiner dann schon längst erwachsenen Schüler noch präsent. Dieser Text wendet sich an Lehrer, nicht an Schüler. Insofern bin ich von dieser Last mit diesem Text befreit.
Es muss schon gerechtfertigt werden, im Jahr 2024, zwei Jahre nach Beginn eines Kriegs in Europa mit Hunderttausenden Toten ein Lehrstück über Rathäuser zu machen. Eine Textsammlung über Krieg und Frieden für den Schulunterricht, das würde jeder verstehen16. Aber ein zig Seiten umfassendes Material über einen meist so völlig friedlichen Gegenstand wie ein Rathaus? Lehrkunstdidaktik hat „harmonisierende Tendenzen“17, sagen einige. Was als kritischer Einwand gemeint ist, könnte auch auf einen Vorteil hinweisen: Kindern wenigstens ab und zu im Unterricht eine kulturelle Heimat bieten. Und auch der Lehrstückschreiber braucht ab und zu eine Pause von der Tagesschau.
Die Fotos in diesem Text habe ich zum großen Teil selbst aufgenommen. – Andere Fotos und andere Abbildungen habe ich am Bild gesondert erwähnt. Es ist nicht immer gelungen, den Urheber eines Bildes herauszufinden.
Dieses Lehrstück ist zugleich meine Erinnerung an meinen Kunstlehrer Walter Schrammen (1923-2014)18 an der Herzog-Ernst-Schule in Uelzen, der uns Schülern aus der Provinz mit FWU-Diareihen19 die große Welt der Kunst und der Baugeschichte gezeigt hat. Er hat sich an der politischen Schauwand des im Krieg zerstörten und nach langen Auseinandersetzungen wieder aufgebauten „Knochenhaueramtshauses“20 von Hildesheim beteiligt.
Es kann geschehen, dass jemand ein Lehrstück schreibt, um sich selbst über seinen eigenen Bildungsweg aufzuklären. Was haben die eigenen Lehrer vor Jahrzehnten im selbst erlebten Unterricht gemacht, wie hat es einen als Schüler geformt, was hat einen nicht wieder losgelassen, was bedeutet das Geschehen von damals heute und wie kann es weitergegeben werden? Walter Schrammen wird deshalb in diesen Lehrstück wieder zu Wort kommen.
In der zweiten Klasse, damals 1955, kam der Lehrer1 mit einer Landkarte in den Unterricht. Es war der Stadtplan von Bevensen2; dort in der Lüneburger Heide bin ich aufgewachsen. Die wichtigsten Straßen konnte ich erkennen, ich ging sie ja täglich zur Schule. In einigen anderen Straßen war ich beim Spielen schon mal gewesen3.
Dann kam der Wandertag: Wir liefen durch Bevensen, der Lehrer zeigte uns die Straßen, aber auch die wichtigsten Häuser in Bevensen. Die Kirche kannten wir schon von der Einschulung. Alle kannten auch das Rathaus, jedenfalls dem Namen nach. Den Schützenplatz lernten wir auch kennen, die Brücke über die Ilmenau und wo Goethes Eckermann mal gewohnt hatte.
Neben der Kirche war das Rathaus besonders wichtig. Da amtierte der Bürgermeister4. Das war der große Mann im Frack mit Zylinder, der beim Umzug der Schützen vorne mitmarschierte. Neben ihm lief ein etwas kleinerer Mann mit sehr lebhaften Schritten, das war der Stadtdirektor. Er arbeitete auch im Rathaus. Während des Schützenfestes war das Haus mit vielen Fahnen geschmückt. Eine Fahne konnte kaum jemand zuordnen, dabei war sie besonders wichtig: Die gelb-weiße Fahne des (von Preußen 1866 verschluckten) Königreichs Hannover. So recht trauerte niemand den Welfen hinterher.
Das Rathaus zeigte sich also in zwei Bedeutungen:
Damit sind schon einige Aspekte genannt, nach denen bei einem Rathaus gefragt werden kann: Die gegenwärtige und zukünftige Politik in der Stadt und die Gegenwart der Vergangenheit in und für die Stadt, lehrkunstdidaktisch gesagt: Die Vergangenheits-, die Gegenwarts- und die Zukunftsbedeutung des Unterrichtsgegenstands5.
Das damalige Rathaus-Gebäude war im 19. Jahrhundert eine Schule6. Auch Schulgebäude repräsentierten damals wie das Rathaus und die Kirche die Gemeinde; während der preußische Bahnhof und das „Kaiserliche Postamt“ auf den übergeordneten Staat zeigten.
Man baute Schulen manchmal mit der Ausstrahlung eines kleinen Schlosses, beispielsweise das 1904 eröffnete Gymnasium der Kreisstadt Uelzen7, das ich später besucht habe.
Im Jahr drauf, in der dritten Klasse, fuhren wir in die Kreisstadt, daran kann ich mich nicht mehr erinnern, aber in der fünften Klasse der Mittelschule, 1958, waren wir mit unserer Klassenlehrerin8 in der Hauptstadt des Regierungsbezirks, in Lüneburg, und besichtigten das Rathaus. Ich erinnere mich an ein von innen beschlagenes Glasgefäß, in dem sich ein Knochen der Sau befinden soll, die angeblich Jäger zur Quelle jenes Salzes geführt hat, das Lüneburg zu einer der reichsten deutschen Städte des Mittelalters gemacht hat. Lüneburg, das war das Salz der Hanse. – In der siebten Klasse ging es nach Lübeck, um die Marienkirche zu besichtigen, innen und außen, und das Rathaus. Ich kann mich nur an eine ungeschmückt langweilige steile Außenfront der Turmseite erinnern9. Später, als Student, bewunderte ich dann das Portal des Freiburger Münsters10, seine Schönheit wäre mir sonst gar nicht aufgefallen.
Früher hieß ein Schulfach „Heimatkunde“; Eduard Spranger beschäftigte sich 1923 mit der „Bildungswirkung“ dieses Faches. Zunächst versucht er, den Ort und die Aufgabe von „Heimatkunde“ als Wissenschaft zu formulieren11:
Wollen wir es in einem definitionsähnlichen Satze aussprechen, so ist wissenschaftliche Heimatkunde das geordnete Wissen um das Verbundensein des Menschen in allen seinen naturhaften und geistigen Lebensbeziehungen mit einem besonderen Fleck Erde, der für ihn Geburtsort oder mindestens dauernder Wohnplatz ist. Und lösen wir diesen Individualitätskoeffizienten in seine einzelnen Faktoren auf, so ist jede Heimatkunde bezogen:
- 1.
- auf einen Ausschnitt der Erdgeschichte,
- 2.
- für einen bestimmten Ort,
- 3.
- auf einen Ausschnitt der Menschengeschichte,
- 4.
- für eben diesen bestimmten Ort.
Die richtunggebende Fragestellung entscheidet sich bewußt für einen subjektiv gewählten Ursprungspunkt, nämlich den Wohnplatz gerade dieses lebendigen Betrachters.
Heute würde man nüchterner formulieren. Aber wem solche Überlegungen fremd erscheinen: Die Freie Universität Berlin hat „Nordamerikastudien“. Das John-F.-Kennedy-Institut bietet „sechs Disziplinen unter einem Dach: Geschichte, Kultur, Literatur, Politik, Soziologie, Wirtschaft“12. Warum sollte es also nicht eine fächerintegrierende „Hamburgistik“13, eine „Lüneburgistik“ geben?
Für den Schulunterricht muss es aber nicht gleich eine Universitätswissenschaft sein. Eine von der Schule erstellte „Kunde“, eben Heimat-Kunde, reicht durchaus.
Ein heimatkundlicher Unterricht, wie immer sein Fach in der Schule heißt, hätte die Aufgabe, den Schüler eine sichere Orientierung in ihrer näheren Umgebung zu ermöglichen. Dazu gehören topografische Grundkenntnisse vom Typ „Was ist wo?“, „Wie komme ich von A nach B?“, „Wo ist der Bahnhof?“, und soziales Sachwissen von der Art „Wie kaufe ich eine Fahrkarte?“, „Welche Straßen sind gefährlich?“, „Warum sollte ich im Winter nicht auf das Eis des Teiches gehen, wenn die Erwachsenen noch nicht sagen, dass es hält?“.
Dieses Wissen gibt es in keiner Wissenschaft, aber ohne Wissenschaft ist es nicht zu erklären. Es erwächst aus dem Bedürfnis, sich in der Umgebung orientieren und bewegen zu können. Es soll zu einem geübten Umgang mit den örtlichen Institutionen führen: Schule, Bus und Bahn, Einkaufsmöglichkeiten, Polizei. Es muss von der Schule nicht neu erfunden, aber doch aus Wissenschaft, Alltag und Erfahrung neu und anders unter dem Aspekt des Lebensortes ihrer Schüler zusammengesetzt werden; sie sollen sich dort, wo sie „zu Hause“ sind, auskennen.
Solch eine Heimatkunde darf aber nicht provinziell ausgelegt sein. Sie müsste vielmehr Teil von „Weltkunde“ sein, wie sie im 19. Jahrhundert von Christian Willhelm Harnisch (1787-1864)14 entwickelt wurde15:
Das Kind merkt sich den Raum der Schule mit den nähern und entferntem Angränzungen, es mißt dieses Gebiet aus und trägt es in verjüngtem Maaßstabe auf das Papier. Aber mit dem Ausmessen und Aufträgen der Schule ist die Sache noch nicht abgemacht. Das Kind lernt näher die Stoffe kennen, woraus das Haus gebauet ist, die Mittel welche dabei angewandt sind, die Beschaffenheit der in der Schule befindlichen Dinge, den Zweck der selben, die Verrichtungen der im Schulhause sich aufhaltenden Menschen, ihre Pflichten usw. Auf dieselbe Weise wird das ganze Dorf behandelt. Zuerst zeichnet man es im Grundriß, mit Beachtung der Weltgegenden, Höhen und Tiefen, Wegen und Feldeintheilungen (...) und bemerkt, welches Stück einem jeden gehöre. Die Beschaffenheit des Bodens mit den darauf etwa befindlichen Steinen und Felsen wird darauf ins Auge gefaßt und dann übergegangen zu den Pflanzen, die vorzüglich im Dorfe gebaut und zu den Thieren, die dort teils gepflegt werden, theils wild Vorkommen. Von dort geht es zu der Zahl der Einwohner, ihrer verschiedenen Thätigkeit, ihrer bürgerlichen und kirchlichen Gemeinsamkeit über und zuletzt werden die ehemaligen Schicksale und Begebenheiten des Ortes erzählt. Auf ähnliche Weise, doch nicht mehr in der wirklichen Anschauung, sondern in einem Bilde (Karte), welches der Lehrer auf eine Tafel zeichnet, und das die Kinder nachzeichnen wird der Kreis betrachtet, worin die Heimath liegt, und an den Kreis schließt sich die Kunde des ganzen Landes.
Hamburg hat einen Hafen, also müssen auch andere Städte in anderen Gegenden der Welt Häfen haben. Wie sieht es dort aus? – Bevensen liegt an der Eisenbahnstrecke zwischen Hannover und Hamburg. Deshalb gibt es diese Anlage an den Schienen, eine Reeperbahn oder Seilerbahn, in der Seile für den Schiffsbau gedreht werden. Und der Seilermeister war auch einmal Bürgermeister. – Das Lokale verweist in die Welt16. Aber es bleibt für die Schüler zunächst lokal, nicht Teil der „Einen Welt“17.
In einer Kritik an Spranger entwickelt Wilfried von Bredow den Gedanken einer „aufgeklärten Heimatkunde“18
Der Bildungswert einer aufgeklärten Heimatkunde besteht nicht darin, dem Heranwachsenden über das Mittel der Emotionen ein „geistiges Wurzelgefühl“ zu verschaffen, ihm Mobilität, Veränderungen, Konflikte zu verteufeln, ihm seinen Horizont mit der Maßgabe zu beschränken, er habe sich damit abzufinden. Statt dessen soll eine aufgeklärte Heimatkunde die Voraussetzungen für die Erkenntnis schaffen, daß die Bindung an die Heimat zugleich eine bewahrende und eine auf Änderung und Weiterentwicklung hinzielende Komponente umfaßt. Sie soll ihm die gesammelten Erfahrungen, die kollektiven Träume und Erinnerungen seiner Umgebung, seines Dorfes oder Stadtviertels weitergeben und ihm deutlich werden lassen, welche geographischen, biologischen, historischen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Faktoren sein und seiner Vorfahren und Nachbarn Leben bestimmt und beeinflußt haben, welchen Zwängen die Menschen ausgesetzt waren und aus welchen Gründen und wie sie sich dazu verhalten haben, welche Erträge ihre Mühen gebracht haben und was umsonst war.
In Schleswig-Holstein gibt es solche Heimatkunde als „Weltkunde“ mit ausdrücklichem Bezug auf die Ideen des 19. Jahrhunderts im Lehrplan19. Das Thema „Rathaus“, wäre es im Unterricht, zeigt nicht nur das heimische Rathaus, sondern weist in die gesamte europäische Stadtkultur hinein. Die amerikanischen Town Halls20 können angesprochen werden und die Town Hall Meetings21.
In Quatar gibt es aber keine Rathäuser im europäischen Sinn, sagt ChatGPT, sondern nur Verwaltungsgebäude für Dienstleistungen für die Bürger. – Was also ist ein Rathaus?
Der Prozess der Erzeugung und Verwendung heimatkundlichen Wissens in der Schule lässt sich in Anlehnung an Tilman Grammes darstellen22. Wichtig: Sie kann nur Erzeugnis der Schule sein, in der sie unterrichtet wird für die Schüler, die sie unterrichtet. Dieses Wissen muss an den Schulen in jeder Stadt, in jedem Dorf anders zusammengestellt werden.
Die „Heimatkunde“23 zeigte, so habe ich es als Schüler in Erinnerung, in der Grundschule nur das Einzelne aus der Nachbarschaft – das Rathaus, den Fluss oder den Stein, den der Teufel aus Ärger über ein Kloster in ein Tal geworfen hatte –, sie zog keine Parallelen in die große weite Welt, sie war nicht explizit exemplarisch. Das damals erworbene Wissen zeigte seine Potenz des Allgemeinen erst später, als man älter wurde und andere Gegenden Deutschlands kennenlernte: Wie leben die Menschen hier?
Solche Elemente der Lebenskultur sind Gegenstand im Sachunterricht der Grundschule. Der Hamburger Lehrplan zum Sachunterricht in der Grundschule enthält das Stichwort „Heimat“ nicht, die nähere Wohnumgebung und der Schüler und Hamburg selbst werden im Plan jedoch angesprochen24. Anders im Thüringer Lehrplan „Heimat- und Sachkunde“25. Dieser Plan orientiert sich explizit an Martin Wagenschein26, einem der Vorväter des heutigen Lehrstückunterrichts:
Der Unterricht im Fach Heimat- und Sachkunde basiert auf der nachfolgend beschriebenen pädagogisch-didaktischen Konzeption.
Die Eigen – Art der Kinder
Kinder staunen, sind neugierig und stellen Fragen an ihre Umgebung, denn die unzähligen Phänomene der realen, geistigen oder virtuellen Welten bieten Erklärungen und Interpretationen an, nicht aber harte Fakten, Tatsachen oder gar unumstößliche Wahrheiten. Somit kann sich jedem Menschen die Welt nur erschließen im Verhältnis zu den Fragen, die er an sie stellt.
Die kindliche Fragekultur
Dem Anspruch des Schülers auf Antworten wird eine modifizierte Fragekultur gerecht: Fragen, von denen die gewagtesten oft die fruchtbarsten sein können, stehen im Mittelpunkt. Aus der Neugier der jungen Menschen entwickelt sich ein Wechselspiel zwischen den kindlichen Fragen und den von der Pädagogik geprägten und an den Wissenschaften orientierten Antworten. Die Alternative Kind – Sache wird sich auflösen und zusammenschmelzen zu dem Prinzip entdeckendes und genetisches Lernen. „Mit dem Kind von der Sache aus, die für das Kind Sache ist. Denn Kinder denken, sich selbst überlassen, immer von der Sache aus, ihrer Sache, der Sache, die sie antreibt. Und nicht von jenen anderen Sachen aus, die Generationen von Fachleuten daraus gemacht haben.“ (= Wagenschein-Zitat; HL) Damit werden dem Schüler die Kompetenzen an die Hand gegeben, die ihn auf der Suche nach seinem Platz in der Welt dafür emanzipieren, eine individuell unterschiedliche, angemessene Autonomie zu entwickeln. Eine permanent neue Orientierung in einer sich stetig wandelnden Welt wird durch die Fragekultur des Faches Heimat- und Sachkunde in der Grundschule gelegt. Sie wird dem Schüler helfen, in der Welt besser zu bestehen.
Der heimatkundliche Teil des Lehrplans wird im Abschnitt „Heimat als regionaler Lebensraum“ angesprochen27. Diese Kompetenzen können auch für andere Alterstufen bestimmt werden.
Ein anderer Ausschnitt aus dem Heimat- und Sachkunde-Lehrplan in Thüringen28:
„Schule“ wird er (= der Schüler; HL) nicht nur als lokale Station, sondern als sozialen Lebensraum und als Basis für weiterführende Schulen betrachten. Diesem Verständnis folgend wird er die Kenntnis kultureller Besonderheiten seiner Region in ihrem Wandel und ihrer Vielfalt überführen zu einer emotionalen Bindung zu diesem sozial-regionalen Lebensraum, zu seiner Heimat. Dazu gehören kulturelle Güter und Werte, in denen sich das Wissen früherer Generationen spiegelt. Der Schüler wird seine eigene und fremde Kulturen, die vergangenen und die gegenwärtigen Kulturen als schützenswert achten und sie als Orientierungsrahmen menschlichen Handelns begreifen.
Aber warum wird „Heimatkunde“ auf die Grundschule beschränkt? Muss nicht jeder Unterricht in allgemeinbildenden Schulen, unabhängig von der Jahrgangsstufe, darin „Heimatkunde“ sein, dass er das Verständnis der kulturellen Herkunft und der die Schüler umgebende Welt fördert? Könnte nicht über weltoffene „Heimatkunde“ als Unterrichtsprinzip nachgedacht werden?
Gebäude, die im Zusammenleben eine besondere Bedeutung haben, kannte man vielleicht schon mit dem Beginn der Sesshaftwerdung der Menschheit. Die Griechen der antiken Polis hatten das Bouleuterion29 für die Beratung und das Prytaneion30 für die Verwaltung, die römischen Städte hatten eine Mitte mit Basilica31 und Curia32 für die öffentlichen Aufgaben. In den italienischen Städten überdauerten solche Traditionen oder wurden im Mittelalter wieder belebt, und in den anderen europäischen mittelalterlichen Städten wurde sie aufgenommen.
Rathäuser sind Orte, in denen mehr oder weniger allgemeinverbindliche Entscheidungen gefunden und getroffen werden (Politik) und in denen sie von angestellten Ratsdienern ausgeführt werden (Verwaltung). Über Jahrtausende und Jahrhunderte hinweg wurde dort auch Recht gesprochen.
Im Laufe der letzten zweihundert Jahre haben sich diese Tätigkeiten ausdifferenziert. Die Rechtsprechung ist aus dem Rathaus verschwunden. Aber es wird weiter rechtsverbindlich entschieden, damit bleibt ein Zusammenhang von Rathaus und Recht. Im Rathaus wird regiert und es wird verwaltet, wobei Stadt-Regierung und Stadt-Verwaltung eng miteinander verwoben sind.
Wie hängen die verschiedenen Tätigkeiten zusammen? Wie können sie als Zusammenhang unterrichtet werden?
Eine „Thematische Landkarte“ zeigt bei Martin Wagenschein, dem Didaktiker des „Exemplarischen Lernens“, und ihm folgend in der Lehrkunstdidaktik die Bezüge eines Unterrichtsgegenstandes zu anderen Gegenständen, die es wert sein könnten, verstanden zu werden und zu denen mit dem Unterrichtsexempel ein erster Zugang eröffnet werden kann33. Damit werden zwei verschiedene Richtungen der Bearbeitung des Gegenstandes „Rathaus“ verdeutlicht. Einmal geht es um den weit greifenden politischen und weltkulturellen Zusammenhang, „das Rathaus / unser Rathaus“ ist Menschheitsthema. Zum anderen geht es um die enger greifende konkrete Kommunalpolitik, wie sie jeden Tag geschieht.
Für jede Stadt und Gemeinde könnte solch eine Darstellung lokal angepasst anders aussehen.
Lehrstücke befassen sich mit „epochenübergreifenden Menschheitsthemen“34. Sie interessieren sich in erster Linie für ihren Gegenstand, sie befragen ihn nach seinem Bildungswert und seiner Sachlogik. Sie orientieren sich (auch) an Karl Jaspers35:
Keine Realität ist wesentlicher für unsere Selbstvergewisserung als die Geschichte. Sie zeigt uns den weitesten Horizont der Menschheit, bringt uns die unser Leben begründenden Gehalte der Überlieferung, zeigt uns die Maßstäbe für das Gegenwärtige, befreit uns aus der bewußtlosen Gebundenheit an das eigene Zeitalter, lehrt uns den Menschen in seinen unvergänglichen Schöpfungen sehen.
Unsere Muße können wir nicht besser verwenden, als mit den Herrlichkeiten der Vergangenheit vertraut zu werden und das Unheil zu sehen, in dem alles zugrunde ging. Was wir gegenwärtig erfahren, verstehen wir besser im Spiegel der Geschichte. Was die Geschichte überliefert, wird lebendig aus unserem eigenen Zeitalter. Unser Leben geht voran in der wechselseitigen Erhellung von Vergangenheit und Gegenwart.
Der innere Aufbau eines Lehrstücks wird nach der Bestimmung dieses Verhältnisses von Vergangenheit und Gegenwart gestaltet. Lehrstücke werden deshalb nicht zunächst auf eine bestimmte Schulart oder Alterstufe der Schüler ausgelegt, das geschieht erst in einem zweiten Schritt36.
Die Geschichte der Menschheit ist für die Lehrkunstdidaktik die Geschichte eines ständigen Lernprozesses. Sie will dabei selbst ein Beitrag zur Einheit der politisch-kulturell gebildeten Menschheit sein. Vielleicht hilft dabei etwas Geschichtsphilosophie von Karl Jaspers37:
Einheit kann nur gewonnen werden aus der Tiefe der Geschichtlichkeit, nicht als wißbarer gemeinsamer Inhalt, sondern nur in der grenzenlosen Kommunikation des geschichtlich verschiedenen im unabschließbaren, auf der Höhe zu reinem liebenden Kampf werdenden Miteinandersprechen. ...
Bedingungen dieser Einheit ist eine politische Daseinsform, auf die sich alle einigen können, weil sie die Chance der Freiheit für alle auf das höchste Maß bringt. Diese Form, nur im Abendland zum Teil verwirklicht und grundsätzlich durchdacht, ist der Rechtsstaat, die Legitimität durch Wahlen und Gesetze, die Möglichkeit der Veränderung der Gesetze nur auf gesetzlichem Weg.
Lehrkunstdidaktik ist immer schon politisch-praktische Schleiermacher-Pädagogik38, hier ein Zitat aus seiner Vorlesung von 1826:
So wollen wir also die Formel stellen: Die Erziehung soll so eingerichtet werden, daß beides in möglichster Zusammenstimmung sei, daß die Jugend tüchtig werde einzutreten in das, was sie vorfindet, aber auch tüchtig, in die sich darbietenden Verbesserungen mit Kraft einzugehen. Je vollkommener beides geschieht, desto mehr verschwindet der Widerspruch.
Der Kirchengeschichtler Kurt Nowak39 schreibt zu Schleiermachers politischer Philosophie40:
Im Kontrast zu den neuzeitlichen Klassikern in England hielt Schleiermacher die staatliche Organisation von größeren Menschengruppen nicht für einen Notbehelf und nicht für ein bloßes Mittel zur gemeinschaftlichen Regulierung individueller Rechte und Ansprüche. Der Staat wuchs im Übergang vom vorbürgerlichen zum bürgerlichen Zustand aus dem Kulturprozeß heraus und wurde ein Teil von ihm. Höhere Kultur war nicht ohne Staat. ... Der Staat generierte sich durch Verwandlung von Sitte in das Gesetz. ... In der Theorie vom Hervorgehen des Gesetzes aus der Sitte steckt der Gedanke der prinzipiellen Allgemeinheit und Aneignungsfähigkeit des Gesetzes durch alle Bürger.
Das mittelalterliche Rathaus erhob die Sitte zum Gesetz, es ist ein wesentlicher Schritt in der Zivilisierung (mindestens) der europäischen Menschheit. Das Mittelalter war jene Epoche, in der in Europa der Grundstein für Aufklärung und Industrialisierung gelegt wurde. Kurt Flasch, Mittelalter- und Philosophiehistoriker, schreibt unter der Überschrift „Die Achsenzeit: Das 12. Jahrhundert“41:
Das 12. Jahrhundert brachte einen allgemeinen Lebensaufbruch. Die Bevölkerung nahm zu; Städtegründungen und Rodungen veränderten die Landschaft. Wer sein Kind in die Schule schicken wollte, musste es nicht aufs Land in ein Kloster schicken; die Städte gründeten Hospitäler und Schulen. Der Fernhandel nahm zu; ... Die Kirche organisierte die konsequente Durchdringung des flachen Landes; sie setzte die Pfarreistruktur durch, in den Städten wuchs die Bedeutung der Predigt.
Dies war der Kontext für neue Denkentwürfe und neue Institutionen. ... Die Neugier nahm zu. Ein neues Selbstbewusstsein der Lesenden und Lehrenden sprach sich aus; das städtische Bürgertum organisierte sich und stellte unerhörte Fragen an Stadtherren und Lehrautoritäten. ... Die westliche Gesellschaft zeigte neue Spannungen und neues Entwicklungstempo. Städtische Gruppierungen, Fernkaufleute und Händler, bald auch Handwerker äußerten neues Selbstvertrauen in Religions- und Rechtsfragen. Die Gewohnheiten des Gottesurteils wurden durch geordnete Rechtspflege ersetzt. ...
Mit leichter Vergröberung kann man sagen: Der Westen hat zwischen 1130 und 1230 ein Jahrhundert lang daran gearbeitet, sich die Errungenschaften der höheren griechisch-arabischen und auch der jüdischen Zivilisation zuerst einmal stofflich anzueignen. In der Folgezeit hat er sie weiter entwickelt, bis er ökonomisch, militärisch und technisch die sich immer mehr erweiternde Welt beherrschte.
Vergleicht man das Mittelalter Karls des Großen mit dem Europa der Renaissance und der Reformation oder mit der Welt von Christoph Kolumbus, wird der große Sprung in der Weltgeschichte erkennbar.
Aber ist das Rathaus ein Thema, mit dem sich die Menschheit immer wieder beschäftigte? Dann müsste es Häuser und Funktionen des Rathauses vom Beginn der Menschheitsgeschichte an geben, dann müsste es immer wieder Häuser mit Funktionen des Rathauses im Verlauf der Geschichte gegeben haben.
Schon zu Beginn der Sesshaftigkeit der Menschen schufen die Menschen Orte, an denen sie sich trafen. Mangels schriftlicher Überlieferung ist nicht bekannt, was die Menschen an diesen Orten miteinander gemacht haben. Sie dürften miteinander geredet, gefeiert und angebetet haben, vermutlich alles zusammen.
Gebäude können soziale Verhältnisse repräsentieren und kommunizieren. Die Altertumswissenschaftlerin Marlies Heinz zeigt in ihrem Buch über „Vorderasiatische Altertumskunde“, dass diese Funktion schon seit dem Übergang der Menschheit von der Zeit der Jäger und Sammler zur Landwirtschaft gestaltet und genutzt wurde42:
Im Prozess der Sesshaftwerdung entwickelten sich Architektur und die bauliche Gestaltung als weitere Kommunikationsmittel, die sich in der Folgezeit bis heute als unübersehbare Medien der öffentlichen Kommunikation etabliert haben. ...
Nach heutigem Wissen stellte Göbekli Tepe nicht primär eine Wohnsiedlung dar. Vielmehr vertritt die aktuelle Forschung die These, dass die massiven Steinbauten von Göbekli Tepe als Versammlungshäuser dienten, genutzt von Gemeinschaften, die an anderen (bislang noch nicht lokalisierten) Orten sesshaft und/oder (noch) mobil lebten und Göbekli Tepe lediglich zu bestimmten Zeiten und – so wird vermutet – zu kultischen, rituell zelebrierten Anlässen aufsuchten.
Diese Interpretation ist für Göbekli Tepe durchaus noch umstritten43: Einige Archäologen vermuten eine Wohnsiedlung, andere sehen dort einen religiösen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Treffpunkt44.
Für das Verständnis mittelalterlicher Rathäuser weisen solche womöglich nie zu entscheidende Deutungsunterschiede auf den ursprünglichen Zusammenhang von religiösen und politischen Gebäuden, kann doch das Rathaus – wie später gezeigt werden wird – eine Ausgliederung aus einer Kapelle gewesen sein.
Und wie religiöse Gebäude eine besondere Aura haben müssen, so auch das politische Gebäude: Hier ist etwas Besonderes, hier geht es um die Verbindung zum Allerhöchsten, das zugleich das Allerursprünglichste ist und genau deshalb auch die konkrete, zugleich und ununterschieden religiöse und politische Gemeinschaft begründet.
Vielleicht ist die Unterscheidung von Religion und Politik eine, die im gegenwärtigen Europa der Unterscheidung und auch Trennung von Kirche und Staat künstlich an die damaligen Gebäude herangetragen wird und die von den damaligen Bewohnern gar nicht verstanden worden wäre, hätte man sie nach diesem Unterschied gefragt.
Es hat immer wieder eine Obrigkeit gegeben, die ihre Untertanen veranlasste, sich zusammenzusetzen, um gemeinsam neue Aufgaben und Probleme zu lösen.
In der Zeit der landesherrschaftlichen Aufklärung im 18. Jahrhundert sollten die maßgeblichen Erwachsenen auf dem Dorf zusammenkommen, um die Verhältnisse zu verbessern. Wer immer im Dorf das Sagen hatte, das gemeinsame Gespräch war nötig. Beim Pfarrer wurde besprochen, was heute vielleicht im Rathaus, vielleicht in der Beratungsabteilung der Landwirtschaftskammer geklärt werden würde45. Dazu die Ethnologin Heidrun Alzheimer46:
Ein beachtenswertes Organ für den „gemeinen Mann“ kam im 18. Jahrhundert aus Thüringen: „Das räsonnirende Dorfkonvent"(1786-88) des protestantischen Predigers Johann Adam Christian Thon aus Erfurt, eine „gemeinnützige ökonomisch-moralisch-politische Schrift für den Bürger und Landmann“, wie der Titelzusatz erklärt. Das war die erste Zeitschrift für einfache Leute, die traditionelle Themen der Volksaufklärung wie Haus- und Landwirtschaft, Hygiene und Gesundheitspflege, tugendhaftes, verantwortungsbewußtes Handeln regelmäßig mit Weltmeldungen kombinierte und damit deutlich zur modernen Zeitung tendierte. Die Titelvignette zeigt als Sinnbild eine kleine Gesellschaft an einem runden Tisch; drei Männer im Bürgergewand, ein langhaariger Pfarrer und ein sichtlich müder Bauer mit Zipfelmütze. Trotz herumliegender Bücher und Folianten soll das Dorfkonvent nicht lesen, sondern räsonieren und disputieren. Man „prüfe den Schlendrian und führe zum Denken“ an, und sowieso müsse, wer das Volk belehren will, „sich zu ihm herablassen“ - so steht es in der ersten Nummer des „Dorfkonvents“.
Definition
In Rathäusern wird „Kommunalpolitik“ gemacht. Hanno Drechsler47, der langjährige Oberbürgermeister von Marburg, beschreibt diesen Bereich von Politik 2003 in einem Jugendlexikon für Politik so48:
Gemeindepolitik, in der sich die Selbstverwaltung der Gemeinden verwirklicht, in weiterem Sinne: alle auf Gemeinden und Gemeindeverbände bezogene Politik des Staates, der Parteien, Organisationen und nicht zuletzt der Bürger selbst.
Kommunalpolitik gilt der Daseinsfürsorge für alle Gemeindebewohner. Zu den Voraussetzungen einer menschenwürdigen Daseinsführung gehört heutzutags eine Vielzahl öffentlicher, wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Einrichtungen und Dienstleistungen. Mit zunehmendem privaten Wohlstand wuchsen zugleich die Ansprüche der Bürger an die Gemeinden. Nicht so sehr bessere Straßen, Schulen, Krankenhäuser und Kindergärten werden verlangt. Mit der Freizeit wuchs das Bedürfnis nach Erholungsstätten, Sportanlagen und besserer kultureller Betreuung. Spezifisch stadtbezogene Probleme kamen hinzu: Umweltverschmutzung, Abfallbeseitigung, Verkehrsnot und Sanierung der Altstädte. Manches Problem, das früher bloße Ordnungsaufgabe war, ist heute zur Gestaltungsaufgabe mit erheblicher politischer Brisanz geworden (z. B. die städtische Verkehrspolitik). ...
Die organisatorische Alternative zur Kommunalpolitik als Selbstverwaltung der Kommunen wäre eine Lokalverwaltung durch zentral gelenkte staatliche Ordnungsbehörden. Die kommunale Selbstverwaltung ist aber der staatlichen Verwaltung vor allem aus zwei Gründen überlegen:
- 1.
- Sie ist durch ihre Orts- und Problemnähe effektiver, effizienter, sach- und bedarfsgerechter als jede zentralstaatlich geleitete Politik „vom grünen Tisch“ aus.
- 2.
- Sie bietet die Möglichkeit zu mehr Mitbestimmung (Partizipation) der Bürger, zu mehr Demokratie. Sie ist nicht nur eine „Schule der Demokratie“, und dient so dem Aufbau der Demokratie von unten nach oben, sondern ist in vieler Hinsicht auch – Ursprung allen menschlichen Zusammenlebens heutiger Form an einem bestimmten Ort – demokratisch zumindest ebenso legitimiert wie der Nationalstaat.
Die Motivation der Preußischen Städteordnung (verfasst von Karl vom Stein), auf der die Kommunale Selbstverwaltung beruht, die „Nothwendigkeit, den Städten eine selbständigere und bessere Verfassung zu geben, in der Bürgergemeine einen festen Vereinigungspunkt gesetzlich zu bilden, ihnen eine thätige Einwirkung auf die Verwaltung des Gemeinwesens beizulegen und durch diese Theilnahme Gemeinsinn zu erregen und zu erhalten“ ist daher auch fast zwei Jahrhunderte nicht weniger aktuell als zur Zeit ihrer Verkündung.
Die Funktionen der Kommunalpolitik gehen über die Regelung, Organisation und Durchführung des am Ort Notwendigen und des Gewünschten hinaus. Freiherr vom Stein wollte Gemeinsinn und Bürgersinn hervorrufen. Regelt man vor Ort selbst in Abstimmung und Absprache mit den anderen Bürgern der Stadt, was zu tun ist, entsteht eine Gemeinschaft von Bürgern, die sich regelmäßig aufeinander beziehen und deshalb irgendwie zusammengehören. Diese Zusammengehörigkeit hat viele Ausdrucksformen: Die gemeinsame Wahl einer Vertretung mit gemeinsamen Sitzungen und Beschlüssen, gemeinsame Gebäude (Rathaus, aber auch die Gebäude von örtlichen Vereinigungen wie der Kirche), dem Schützenplatz oder Sportplätze und viele Vereine und andere gesellschaftliche Organisationen. So entsteht ein gesellschaftliches Geflecht, das die politischen Institutionen trägt und gestaltet49.
Kommunale Selbstverwaltung in Niedersachsen
Die Willensbildung in den Rathäusern der Kommunalen Selbstverwaltung in Niedersachsen zeigt ein Zusammenspiel von Einrichtungen, wie sie für eine repräsentative Demokratie typisch sind.
Das Wahlvolk wählt eine repräsentative Vertretung und es wählt, anders als sonst in der deutschen parlamentarischen Demokratie, auch den Regierungschef50.
In Niedersachsen regelt die Landesverfassung die „Kommunale Selbstverwaltung“51:
Art. 57 Verf – Selbstverwaltung
(1) Gemeinden und Landkreise und die sonstigen öffentlich-rechtlichen Körperschaften
verwalten ihre Angelegenheiten im Rahmen der Gesetze in eigener Verantwortung.
(2) 1 In den Gemeinden und Landkreisen muss das Volk eine Vertretung haben, die aus
allgemeinen, unmittelbaren, freien, gleichen und geheimen Wahlen hervorgegangen ist. 2
In Gemeinden kann an die Stelle einer gewählten Vertretung die Gemeindeversammlung
treten.
(3) Die Gemeinden sind in ihrem Gebiet die ausschließlichen Träger der gesamten
öffentlichen Aufgaben, soweit die Gesetze nicht ausdrücklich etwas anderes bestimmen.
(4) 1 Den Gemeinden und Landkreisen und den sonstigen kommunalen Körperschaften
können durch Gesetz oder aufgrund eines Gesetzes durch Verordnung Pflichtaufgaben
zur Erfüllung in eigener Verantwortung zugewiesen werden und staatliche Aufgaben zur
Erfüllung nach Weisung übertragen werden. 2 Für die durch Vorschriften nach Satz
1 verursachten erheblichen und notwendigen Kosten ist unverzüglich durch Gesetz der
entsprechende finanzielle Ausgleich zu regeln. ...
(5) Das Land stellt durch seine Aufsicht sicher, dass die Gesetze beachtet und die
Auftragsangelegenheiten weisungsgemäß erfüllt werden.
Bemerkenswert ist der Absatz drei: Die Gemeinden sind für alle politischen Fragen zuständig, die es überhaupt gibt oder geben könnte, es sei denn, die Landesverfassung und das Grundgesetz regeln die Zuständigkeit anders.
Das von „Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund“52 herausgegebene „Taschenbuch für Ratsmitglieder in Niedersachsen“ zeigt die Herkunft und Aufteilung der Aufgaben der Kommunen53:
Diese Aufgaben führen dazu, dass der Bürger immer wieder mit der Kommunalpolitik und der Kommunalverwaltung Kontakt hat, sei es über Gebührenbescheide, Parkplatznöte und -gebühren, Straßensperrungen oder Kindertagesstätten. Die Kommune muss deshalb auch räumlich und optisch präsent sein: durch das Rathaus und im Rathaus oder in einem anderen Gebäude, egal, ob es dem Rat, der Verwaltung oder der Stadtreinigung dient.
Kommunale Selbstverwaltung in Hamburg?
Die Freie und Hansestadt Hamburg geht dagegen ihren eigenen Weg54:
Artikel 4
- 1.
- In der Freien und Hansestadt Hamburg werden staatliche und gemeindliche Tätigkeit nicht getrennt.
- 2.
- 1 Durch Gesetz sind für Teilgebiete (Bezirke) Bezirksämter zu bilden, denen die selbstständige Erledigung übertragener Aufgaben obliegt. 2 An der Aufgabenerledigung wirken die Bezirksversammlungen nach Maßgabe des Gesetzes mit.
Die Bezirksämter kann man nicht als Organe der Kommunale Selbstverwaltung ansehen55. Sie sind lokale Auslagerungen zentraler Verwaltungen, die Bezirksämter haben fast nur beratende Aufgaben:
Eigene Entscheidungsbefugnisse haben sie letztlich nicht, die Freie und Hansestadt Hamburg ist in sich selbst ein Zentralstaat und damit seine eigene lokale kommunale Selbstverwaltung. Kommunalpolitisch engagierte Bürger haben in Hamburg keine Möglichkeit, vor Ort Recht zu setzen. Hamburg ist also ein Sonderfall.
Rathäuser sind Arbeitsstätten.
Der Vergleich mit Kirchen – also einem kulturtypischen und kulturprägenden Bauwerk – zeigt, dass Rathäuser für Lehrstücke schwerer zu fassen sind. Christliche Gotteshäuser haben im Westen einen Turm, im Osten den Altar und dazwischen den Raum des Gottesdienstes. Die Büroräume sind in einem anderen Gebäude. Man kann ein Schema formulieren, mit dem das Allgemeine jedes einzelnen Kirchengebäudes erschlossen werden kann, egal wie alt es ist und in welchem Stil es gebaut ist. Bei Rathäusern findet man meist einen Versammlungsraum, einen Amtsraum des Bürgermeisters, einen Raum für die Akten und oft noch eine besondere Fassade an einem großen Platz, mit der nach außen die besondere Bedeutung des Hauses betont wird und oft auch ein politisches Grundsatz-Programm ausgedrückt wird. Kirchen stehen wochentags meist leer und können dann besucht und besichtigt werden. Rathäuser sind Arbeitsplätze, ihre Besichtigung ist nur mit einer Führung oder gar nicht möglich. – Lehrstücke sollen jedoch an einem möglichst exemplarischen Original, einem originalen Exempel unterrichtet werden56.
Da zeigt sich gleich eine Schwierigkeit: Eine didaktisch-methodische Grundfigur der Lehrkunst57 – der Lehrer zeigt ein erstaunliches, Fragen hervorrufendes Phänomen und die Schüler erarbeiten handelnd und im Gespräch ihr Verständnis der Dinge – wird durch eine notwendiges, aber für ein entdeckendes und produzierendes Lernen nicht förderliche Barriere gestört: Zwischen dem Gegenstand und der Lerngruppe steht die Rathausverwaltung mit einem Besichtigungstermin und einer Führung durch das Haus. Auch der beste Führer hat sein eigenes Programm und seine Redewendungen beim Vortrag; wenn er fünf Führungen am Tag machen muss, sind die Schüler nur eine Gruppe unter vielen. Und was bei dieser Besichtigung nicht vorgesehen ist, das gibt es nicht.
Ein Unterricht, der ein Lehrstück werden soll, kann verschiedene Aspekte des Rathauses in den Blick nehmen. Der folgende Vorschlag legt den Schwerpunkt auf Merkmale der Architektur, die meist am und im Gebäude zu finden. Die didaktische Perspektive ist: Die Architektur eines Rathauses und seine Geschichte können klären helfen, was ein Rathaus „eigentlich“ ist.
Ein Rathaus allein, wie es gerade vorgefunden wird, reicht jedoch nicht, um ein Lehrstück zu inszenieren. Es muss der Weg zurück versucht werden, sozusagen zum „Rathaus an und für sich und überhaupt“, um dann einen Weg in die Gegenwart zu gehen. Die meisten Rathausbauten sind vergleichsweise jung. Ein Rathaus, das über „das Rathaus“ aufklärt, muss älter sein, muss im Mittelalter mit seiner Stadt entstanden sein. Lüneburg zeigt die Baugeschichte von Rathäusern besonders klar und einleuchtend, eine nähere Beschäftigung mit Lüneburg ist deshalb zentral58. Die Vorstellung des zentralen Forschungsprojekts von Joachim Ganzert und anderen zum Lüneburger Rathaus beginnt deshalb so59:
Das Lüneburger Rathaus zählt unter allen deutschen Rathäusern aus dem Mittelalter zu den größten, ist von Zerstörungen und jüngsten Eingriffen fast ganz unberührt geblieben und ist vor allem durch seine umfangreiche, wandfeste und noch vor Ort erhaltene bzw. museal ausgelagerte, bewegliche Ausstattung das baugeschichtlich, ikonographisch und funktional aussagekräftigste Rathaus. Damit kommt ihm insgesamt gesehen eine qualitativ eindeutige, kulturgeschichtliche Spitzenstellung von höchstem paradigmatischem Aussagewert zu.
Nicht nur für die Forschung, sondern auch für die Unterrichtsvorbereitung gilt60:
Das Projekt Lüneburger Rathaus und die Verschriftlichung der Forschungsergebnisse (von 2008 ff; HL) sind ein Meilenstein in der Rathausforschung! Mit der Fülle des Materials, den fast 1500 hervorragenden (Detail-)Fotos, Bauzeichnungen, Grund- und Aufrissen sowie anschaulichen schematischen Darstellungen ist es ein Fundament und ideales Vorbild für jede weitere Beschäftigung mit mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Rathausbauten und ihren Ausstattungen, ...
Das Lüneburger Rathaus setzt, weil seine Baugeschichte so gut nachvollziehbar ist und weil sie so gut dokumentiert ist, für die Sachanalyse jeder Unterrichtsvorbereitung zum Rathaus auch dann das Maß, wenn Lüneburg von der Schule aus nicht erreichbar ist61. Der Lehrer muss von der Genese und dem langsamen Werden dieses Rathauses mindestens gehört haben.
Aber es muss auch ein Blick auf ganz junge Rathäuser geworfen werden, die in all ihrer Unterschiedlichkeit doch eine Botschaft über das gemeinsame Leben zeigen könnten.
Vom späten Mittelalter bis heute kann man Rathäuser62 im Stadtbild erkennen. Die Gebäude sind größer als ihre Nachbarn, sie stehen meist an hervorgehobener Stelle, ihre Fassade zeigt besondere Schauelemente, die nach außen zeigen wollen, was im Inneren geschieht. Denn die Stadt muss erfahren, was von denen, die im Rathaus entscheiden, und jenen, die von diesen Entscheidungen betroffen sind, erwartet wird.
Die politisch wichtigsten Innenräume werden oft auch besonders gestaltet. An ihrer Ausgestaltung erfahren die Personen des Rathauses, seien es Amtsträger oder Beschäftigte, zu welchem Zweck sie tätig sind.
Je größer und älter ein Rathaus ist, desto mehr gibt es zu sehen, desto schwieriger ist auch seine Interpretation. Lehrer können den Rathausführern die fachliche Expertise überlassen. Das wird in vielen Fällen ausreichen, aber eben nicht in allen. Denn an vielen (allen?) Rathäusern fällt auf, dass sie ihre Gestaltung immer auch bestimmte politische Ideen verbreiten und befestigen will. Die Schüler sollten anfänglich befähigt werden, solche Gestaltungen zu erkennen. Auch bei den Werken der bildenden Kunst ist eine ideologiekritische Betrachtung angesagt.
Das Lüneburger Rathaus ist heute eine wichtige touristische Attraktion der Stadt1. Das Rathaus steht unter Denkmalschutz2. Man kann es im Rahmen von Führungen besichtigen. Die Führung umfasst allerdings nicht alle Räume, den schon erwähnten Sauenschinken habe ich bei der Führung, an der ich teilgenommen habe, nicht zu sehen bekommen. Ich hatte den Eindruck, dass man sich in Lüneburg in einem Zwiespalt befindet: Einerseits weiß man um die kulturgeschichtlich außerordentlich große Bedeutung dieses Gebäudes, möchte es auch gerne zeigen, andererseits kann man in dem Gebäudekomplex auch keine touristischen Trampelpfade einrichten, ohne es zu gefährden. Schon die Luftfeuchtigkeit, die die Besucher mit sich bringen, könnte Holz und Farben beschädigen.
Es scheint in Lüneburgs Schulen nicht selbstverständlich zu sein, die Schüler einmal in ihrem Schülerleben in dieses Rathaus zu führen. So schön es wäre, alle Schulklassen Lüneburgs und Umgebung einmal durch das Haus zu führen, es wird nicht möglich sein, weil das Haus es nicht verkraften könnte. Um so wichtiger wäre eine im Klassenzimmer verwendbare Dokumentation, vielleicht im einfachen Stil der früheren FWU-Diareihen3.
Bei den Führungen ist das Fotografieren nicht erlaubt. Ich hatte mir eine Erlaubnis im Büro der Oberbürgermeisterin besorgt.
Rathäuser sind in Deutschland ein Erbe des Mittelalters. Sie entstanden mit den Städten seit ungefähr 1100 n. Chr. Eine genetische Betrachtung müsste also dort ansetzen, um zu verstehen, warum und wozu sie entstanden sind. Aber es sind auch die Veränderungen und Unterschiede zur Gegenwart zu beachten. Die Städte des Mittelalters waren schließlich nicht demokratisch verfasst, sie kannten kaum eine weltanschauliche, religiöse und politische Binnendifferenzierung. Aber dennoch: Der Unterricht geht einen Weg zurück, um mit mehr Verständnis in der Gegenwart anzukommen. Dabei rekonstruiert er auch den historischen Prozess der Ausdifferenzierung.
In den letzten Jahrhunderten gebaute Rathäuser bestehen meist aus einem einzigen eher großen Gebäude, das baulich mehr oder weniger stark gegliedert einen zentralen Platz beherrscht. Das Rathaus-Gebäude ist dann ein Rathaus.
Der Ursprung der Rathäuser aber war bescheiden. Zuerst war da vielleicht nur ein Aktenschrank in oder an einer Kapelle4. Wuchs die Stadt und damit der Regelungs- und der Repräsentationsbedarf, wurde angebaut. Wenn man abgebrannte oder in einem Krieg zerstörte Rathäuser neu baute, wurde jedoch nicht der abgegangene Bau wiederholt, sondern ein ganz neues Gebäude errichtet, das dem Stand der Aufgaben entsprach und gleichzeitig die Stadt auf der Höhe der Zeit nach aktuellem Geschmack repräsentierte. Die ersten Rathäuser waren gewachsene Gebäude-Komplexe, die späteren Rathäuser dagegen nach Plan gestaltete Einzelgebäude.
Ein älterer Kunstführer beschreibt in seiner Einleitung das Lüneburger Rathaus geradezu euphorisch5:
Eine Betrachtung beginne sinnvoll bei den Anfängen, obwohl sie unserem Auge nahezu verborgen bleiben. Denn die um 1200 errichteten älteren Teile sind weggeräumt. Als man das Stadtarchiv zur Aufbewahrung des wohl umfangreichsten Archivarienbestandes Norddeutschlands (allein 20 000 Urkunden) einrichtete, mußte die älteste, recht einfache Rathaushalle weichen. Sie war, wie der Bardowicker Dom, aus Gipsblöcken vom Kalkberg erbaut.
Noch vorhanden ist das Gewandhaus, die Stätte des Tuchhandels, ebenfalls aus dem 13. Jh. In der Eingangshalle erblicken wir ein Stück der westlichen Giebelwand des Gewandhauses mit dem rundbogigen Portal, welches durch das kunstvoll geschmiedete Eisengitter von Hans Rüge (1576) verschlossen wird. Von der Eingangshalle kommend, betreten wir in gleicher Höhe die »Laube« (Gerichtslaube), einen um 1320 geschaffenen Raum von einmaligem Reiz. Hier tagten die Stadtväter und hielten Gericht und empfingen Gäste sowie Gesandte. Bei derartigen Gelegenheiten mag man dann das kostbare Ratssilber (15. und 16. Jh.) aus den Wandschränken (um 1500) hervorgeholt haben.
Das Ratssilber hat die Stadt jedoch verkauft6, es steht jetzt im Berliner Kunstgewerbemuseum7. Aber man kann eine Nachanfertigung sehen.
Eine Stadt, deren Reichtum und Ansehen selbst Kaiser und Papst aufmerken ließen, hatte natürlich einen umfangreichen Schriftverkehr. In der Alten Kanzlei, einem schlichten, durch schmiedeeisernes Gitter zweigeteilten Raum (2. H. 15. Jh.) glaubt man die Schreiber über die Pulte gebeugt zu sehen. Die wertvollsten Urkunden barg das Alte Archiv (Schlußstein 1521, Ausstattung wohl älter); zusammen mit der Körkammer (1491) stellt es gotische Innenräume von seltener Unberührtheit dar. Der Zutritt von der Laube her durch den dunklen Mauergang steigert den intimen Charakter dieser Stube, in der die Bürgermeister gekört wurden. Der Fürstensaal im Obergeschoß ist das „danzhus (2. H. 15. Jh.), in dem die vornehmen Familien ihre Feste veranstalteten. Seine Bezeichnung rührt von den Leinwandbildern der Landesherren her, um 1600 gemalt von Daniel Frese, der wahrscheinlich auch die abgebildete Fassadenzeichnung anfertigte.
Verblüffend übrigens, wie klein die Alte Kanzlei ist, wie wenig sie ausgestaltet ist. Es war kein nach außen hin wichtiger Raum des Hauses.
Das architektonische Vorbild dieser öffentlichen Bauten waren die staffelgiebelgeschmückten Bürgerhäuser, wie die Betrachtung des Großen Kämmereigebäudes (um 1480) lehrt.
Das 16. Jh. gibt dem Bauen eine neue Auffassung von Innenraumgestaltung; die Wand tritt aus ihrer architektonischen Gebundenheit heraus und wirkt plastisch-dekorativ in den Raum hinein. Die ganze Bilder und Formenwelt der antikbegeisterten Renaissance wird über die Wandbekleidungen, Türumrahmungen und Decken ausgebreitet, so in der Großen Ratsstube (1564-84), dem einzigartigen Prunkraum Norddeutschlands, hergestellt von dem Snitker Albert von Soest und dem Ratstischler Gerd Suttmeier, wie in der Großen Kommissionsstube mit Intarsien im Kämmereiflügel, die 1583-84 Warneke Bumester schuf.
Diese großen Leistungen norddeutscher Schnitzkunst beschließen den Abschnitt der Blütezeit Lüneburgs. In der Folgezeit ist der Huldigungs- und Traubensaal entstanden, als die Stände dem Kurfürsten Georg Ludwig (1706) huldigten. 1720 schuf der Stadtbaumeister Georg Schultz die Fassade im barocken Sinne neu, indem er dem Mansardendach einen kräftigen Dachreiter aufsetzte. Die Fassade umschließt wie ein kostbarer Buchdeckel diese monumentale Chronik Lüneburgs.
Der Mittelalterhistoriker Eberhard Isenmann8 schreibt in seinem Standardwerk „Die deutsche Stadt im Spätmittelalter / 1250-1500“ über wichtige Bauten in der Stadt9:
Das Rathaus
Mit dem Aufkommen der Ratsverfassung seit dem Ende des 12.Jahrhunderts wuchs das Bedürfnis der Bürgergemeinde nach einem eigenen Haus. Das Bürgerhaus (domus civium) oder Rathaus (domus consulum) wurde zum zentralen Gebäude von Bürgerschaft und Korporation Stadt, zum prachtvollen Monument autonomer Selbstregierung.
Bevor der Rat ein eigenes Haus bezog, nahm er einzelne Funktionen, vor allem die Gerichtsbarkeit, in Kirchen, Marktbauten oder im Sitz der stadtherrlichen Amtsträger wahr. In niederdeutschen Gründungsstädten wurde das Rathaus in die unmittelbare Nähe der Hauptpfarrkirche, meist zwischen dem großflächigen Markt und der Kirche, plaziert.
Neben einfachen, oft auch in Fachwerk ausgeführten Saalgeschoßbauten finden sich weitläufige, monumentale Gebäudekomplexe, die in einem langwierigen Bauvorgang durch immer neue Umbauten, An- und Aufbauten entstanden sind. Solche komplizierten, sich in Etappen vom 13. bis 15.Jahrhundert und weiter erstreckenden Baugeschichten besitzen etwa die Rathäuser in Braunschweig, Lüneburg, Lübeck, Breslau und Thorn.
Neben der Vorhalle und den Lauben, die für das Marktgericht genutzt werden, und der eventuell vorhandenen reinen Gerichtslaube für das Hochgericht ergibt sich für das Rathaus im wesentlichen folgender Raumbedarf:
- Der Ratssaal für Rats- und Gerichtssitzungen
- Ein Festsaal für Empfänge und Tanzveranstaltungen
- Die kleine Ratsstube (spätestens seit dem 15.Jahrhundert im Zusammenhang mit der Entstehung der Wohnstube)
- Schreibstuben und Archiv
- Spezielle Kammern für wichtige Ratsämter (Finanzverwaltung, Bauamt u.a.)
- Kapelle oder Altarerker, sofern nicht eine eigenständige Ratskapelle außerhalb des Rathauses oder die Ratskirche in Anspruch genommen wird
- Ratsküche
- Lagerräume (Ratskeller)
- Gefängnis, sofern es nicht in Türmen der Stadtbefestigung untergebracht ist.
Neben dem Rathaus auf dem Marktplatz befand sich der Pranger.
Eberhard Isenmann über die Einrichtungen der Stadt und ihre Aufgaben10:
Aufgaben und Befugnisse des Stadtregiments
Schutz und Aufrechterhaltung von Recht (iustitia, ius) und Frieden (pax), des Rechtsfriedens, waren elementare Aufgabe jeder herrschaftlichen Verbandsgewalt. Rechtsfriede meint den Zustand ungebrochenen oder wiederhergestellten, »reformierten« Rechts. Aus ihm resultieren, wie das Wortfeld zum Begriff »Frieden« erläuternd akzentuiert, die Sicherheit (securitas) im unangefochtenen Recht, sozialer Friede und Ruhe (tranquillitas) mit den transzendierenden Werten von Seligkeit und Gnade (gratia), gegenseitiges Wohlwollen und Liebe (minne, caritas). Der Friede sichert dem Verband seine Einheit (unio) und die Eintracht (concordia) unter den Verbandsangehörigen. Er ist Voraussetzung für eine gottgefällige Lebensführung und das Seelenheil, für das geistliche und materielle Wohlergehen von Bürgern und Stadt, für den »gemeinen Nutzen (bonum commune, utilitas publica)« und die »Notdurft« der Stadt. Das Gemeinwohl wird weitgehend mit dem zentralen Wert des Rechtsfriedens und seinen sozialen Segnungen identifiziert. Ein Regiment, das sich bemüht Frieden und Eintracht zu schaffen, dient dem Lob und der Ehre Gottes.
Das Rathaus stellt diese Aufgaben in seiner Fassade und der künstlerischen Ausgestaltung seiner Räume dar. Davon wird noch ausführlich die Rede sein.
Das Schriftwesen
Die früheste Registratureinrichtung war die tragbare Kate (Schrein, Trese) für die Urkunden insbesondere für die wertvollen Privilegien und für andere städtische Wertgegenstände, dann auch für das Stadtbuch. Seit dem Aufkommen der Ratsverfassung wurden die Stadtkisten vielfach in einem feuer- und diebstahlsicheren Raum deponiert, wo zur Kiste dann Schränke mit verschiedenen Laden hinzukommen und die Reihen der Bücher untergebracht werden konnten. In Lübeck ist die Tresenkammer in der Marienkirche seit 1231 nachweisbar.
Das Rathaus beginnt mit einer Kiste in der Kirche, in der Ordner mit Entscheidungen des Rates für zukünftige Verwendungen aufbewahrt wurden. Irgendwann wurde die Kiste zu klein und ein kleines Haus musste für die Akten gebaut werden.
Es ging auch um Verstöße über die Regeln des Marktes11.
Die ... Marktgerichtsbarkeit betraf die Entscheidung von Streitigkeiten und Ahndung von Ordnungsverstößen, die Verwaltung des Münz-, Maß- und Gewichtswesens und die Überwachung aller dem Markt zugehöriger Wirtschaftsvorgänge.
Das Lüneburger Rathaus ist ein langsam gewachsenes Ensemble von Gebäuden, das nach außen zum Markt hin den Eindruck einer Einheit (das Rathaus!) erzeugen soll. Es muss aber das Wachstum dieses Baukomplexes zurückverfolgen werden, soll auch eine Antwort auf die bisher noch gar nicht explizit Frage, was denn ein Rathaus überhaupt ist, gefunden werden.
Es ist mit den alten Rathäusern vielleicht wie mit den alten Kirchen. Walter Dörfler schrieb in seiner Dissertation „Gotischer Dom und Lehrkunst“ über den Bau von Kirchen im Mittelalter12:
Mögen wir auch Schwierigkeiten haben mit Heideggers Vorstellung, wer nicht schon wohne, könne auch nicht bauen, so können wir trotzdem spüren, wie unsere modernen Rationalisierungen gegenüber dem Mittelalter hier irren. Eine Aussage wie die, man habe an einer Kirche dreihundert Jahre gebaut, ehe sie fertig war, will mit dem Falschen beeindrucken. Die historische Wirklichkeit ist nämlich noch viel eindrucksvoller: Indem irgendwo eine befestigte „Statt“ „gegründet“ wird, in der der Bürger Wohnung hat, wird dort auch eine Kirche „gegründet“. So wie das eine nicht einfach in jedermanns Belieben stand, sondern durch Privilegien Zug um Zug ausgestattet und erworben werden mußte, so wenig beliebig war das andere. Der Bau von Kirchen und deren Ausstattung war der beständige Nachweis, im Heilsgeschehen der einen ganzen Kirche einen nicht austauschbaren Platz einzunehmen, an der einen Kirche mitzubauen. Sagen wir nicht, der Bau und seine Ausstattung hätten einer Verehrung gedient, die man auch anders hätte zeigen können, um so Objektivation und bürgerliche Subjektivität auseinanderzureißen. Daß die Bürgerschaft wohnt, heißt, daß sie an der Kirche baut. Nur indem sie daran baut, rechtfertigt sie ihre Stadt, insofern das Gelingen des Hauses fortwährend die Wohnung in diesem christlich verstandenen Diesseits bezeugt. Man kann das Bauen nicht einfach für eine gewisse Zeit lassen. Man würde dann das Wohnen aufgeben und zu jenen Heiden (lehnübersetzt von paganus) absinken, die wohl irgendwo ein Bleiben haben, aber nicht Wohnung. Dem Bürger bedeutete seine Stadt die Gewißheit der Teilnahme an den irdischen Möglichkeiten des Heils. Der spirituelle und materielle Ertrag der Unternehmungen des Bürgers, der Geschäfte und der Pilgerfahrten, floß deshalb so oder so in die Kirche der Vaterstadt. Bettler und Patrizier, alle die in der Ordnung dieser Stadt wohnten, alle Schichten haben nachweislich diese Kirche finanziert. „Zu St. Lorenz zu wohnen“, kann für jene Zeit also so wörtlich genommen werden, wie es heute nicht mehr gehört wird, wenn wir von dem Stadtteil sprechen.
Also: Der Bürger lebt(e) in seiner Stadt, indem er an seinem Rathaus baut, das den Platz der Stadt in der Universalgeschichte ausdrückt.
Glücklicherweise gibt es für das Lüneburger Rathaus die schon erwähnte außerordentlich umfangreiche Untersuchung einer großen Gruppe von Archäologen13 und Bauhistorikern, deren Bericht der Bauhistoriker Joachim Ganzert herausgegeben hat, einige Beiträge stammen vom Herausgeber selbst. Den für die Frage nach dem Wachstum des Gebäudekomplexes wichtige Abschnitt hat Joachim Ganzert verfasst.
Man muss sich den Anfang dieses Rathauses (jedes Rathauses der damaligen Zeit?) wohl so vorstellen:
Dieser Ursprung des Rathauses könnte Vorbild für eine Ursprungszene im Lehrstück sein: Wir sind beim Gottesdienst in der Kapelle / Kirche, es kommt Lärm von draußen hinein, es zanken sich schon wieder ein paar Händler um den besten Standplatz oder um das Gewicht ihrer Waren, wir müssen hinaus und schlichten ...
Die christliche Religion kannte nun weder damals noch kennt sie heute aus ihr hervor gehende Regeln der staatlichen Ordnung, der staatlichen Beschlussfassung oder der staatlichen Konfliktregelung15, schließlich sollte noch zu Zeiten der Religionsgründer das Reich Gottes die irdischen Reiche beenden16. Jesus predigte:
Die Zeit ist erfüllt,
und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen.
Tut Buße und glaubt an das Evangelium!
Mk 1, 15
Auch Paulus erwartete das baldige Ende dieser Welt:
15 Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn,
dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zum Kommen des Herrn,
denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind.
17 Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben,
zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken,
dem Herrn entgegen in die Luft.
Und so werden wir beim Herrn sein allezeit.
1. Thessalonicher 4
Eine Ethik für das gemeinsame Zusammenleben im Staat war unter diesen Umständen überflüssig. Bis zum baldigen Ende der Zeiten galt nach Paulus eine Ethik für ein Zwischenzeitalter:
1 Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat.
Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott;
wo aber Obrigkeit ist, ist sie von Gott angeordnet.
Römer 13
Auf diese von Paulus angeordnete Weise können Untertanen einer heidnischen Staatsgewalt leben17. Aber was soll geschehen, wenn die Staatsgewalt christlich geworden ist? Für einen christlichen Staat oder auch nur eine christliche Stadt haben weder Jesus noch Paulus Weisungen hinterlassen.
Die christliche Ethik war also von Anfang an unvollständig, misst man sie an den Anforderungen dauerhafter politischer Ordnungen, die von Christen regiert werden. Deshalb setzt sie Bereiche des sozialen Lebens frei, die sie zwar unter göttlichem Schutz sieht, sogar als Teil des göttlichen Heilsplanes, für die sie aber keine göttlichen Regeln zur Verfügung stellen kann. So entsteht zwangsläufig ein gedanklicher Raum, der anders gefüllt werden muss18.
Das ist auch heute noch so19.
Die christliche Gemeinde brachte hier eine weitere Ebene ihrer menschlichen Gemeinschaft hervor, die politische Gemeinde, wenn auch unfreiwillig. Es waren dieselben Leute am selben Ort. Die christliche Gemeinde wurde ergänzt durch Einrichtungen, die nicht schon in ihr angelegt sind, sich jedoch als notwendig erwiesen.
Der Sinn der politischen Einrichtungen war jedoch die christliche Gemeinde, also der Lob Gottes. Es ging um die Aufgabe dieser zugleich religiösen und politischen Gemeinde/Gemeinschaft in der christlichen Heilsgeschichte.
Man könnte an dieser Stelle im Religionsunterricht der gymnasialen Oberstufe eine Verbindung zu Karl Barths20 „Christengemeinde und Bürgergemeinde“ aus der republikanischen Schweiz und Martin Luthers „Von weltlicher Obrigkeit, wie weit man ihr Gehorsam schuldig sei“ herstellen21, über Ähnlichkeiten und Unterschiede nachdenken.
Diese Unvollständigkeit der christlichen Religion eröffnete und eröffnet Freiräume für Gedanken anderer Herkunft, vor allem aus der griechisch-römischen Antike. Was immer dort in den politischen Angelegenheiten gedacht wurde, konnte übernommen werden, konnte „getauft“ werden. Wenn etwa das Polis-Denken von Aristoteles nicht oder nur eingeschränkt übernommen wurde, hatte das eher Gründe in der gegebene Herrschaftsstruktur der damaligen Zeiten als in ideologischer oder religiöser Unverträglichkeit.
Joachim Ganzert definiert in dem schon genannten Forschungsbericht umständlich und präzise zugleich die Aufgaben des Rates einer Stadt22:
Mit „Rat“ war hier also in erster Linie eine Instanz der Obhut (hinsichtlich Rechten und Pflichten), der Gewährleistung von Gemeinwesensfürsorge angesprochen. Dementsprechend bezeichnet „Rathaus“ zwar auch ein Haus unter der Obhut des Rates, darüber hinaus aber vor allem und in erster Linie ein Haus der „Ratsobhut“ als öffentliche Instanz. Da „Obhut“ Anwendung von Recht und Ausübung von Herrschaft bedeutete und sie vor Eigennutz und Eigenmächtigkeit, also vor Missbrauch geschützt und damit ebenfalls unter „Obhut“ gestellt sein musste, konnte die Ratsobhut ja nun nicht unter ihrer eigenen, nämlich des Rates Obhut stehen – das wäre ein Zirkelschluss und damit wertlos gewesen. Deshalb bedurfte es einer weiteren Instanz, nämlich gewissermaßen einer „Ob-Obhut“, und darunter verstand man: „göttliche / himmlische Obhut“ als nichtirdische „Richt-Instanz“. Dieses transzendentale Dimensionieren folgt einem prinzipiell universalen Bewusstseins- und Anspruchsniveau, dessen Anliegen eine entsprechende Referenz- und Gewährleistungstiefe sowie Verwirklichungsernsthaftigkeit hinsichtlich Ratsobhut ist. Nur durch solch „heilige“ Rechtfertigung seines an besagten Richt-Idealen gemessenen Heilsherrschaftshandelns („Ratsobhut“) gegenüber der nichtirdischen Instanz („Ob-Obhut“) also konnte der Rat Legitimation gewinnen. ...
Wenn die „Atmosphäre“ dann so gesättigt war, dass sich Bauliches in Form einer eigenständigen Rathaus-Instanz „herauskristallisieren“ konnte bzw. „herauskristallisiert“ hatte, dann hatte es mindestens vier Grundfunktionen zu erfüllen, die – zwar formal durchaus unterschiedlich, prinzipiell aber analog – in Architektur und Ausstattung entsprechend zum Ausdruck kamen:
- 1.
- Haus der „Instanz der Unter-Obhut-Stellung der Ratsobhut“, womit sie zu einer Gewährleistungsschutz bietenden Instanz für Heilsherrschaftshandeln wurde und nur durch solch gebundenes Handeln Legitimation gewinnen konnte.
- 2.
- Haus der „Instanz der Ratsobhut“.
- 3.
- Haus angemessenen Auftretens (In-Erscheinung-Tretens) dieser legitimierten Instanz vor der Öffentlichkeit und der Vermittlung ihres Heilsherrschaftshandelns.
- 4.
- Haus des Rates und unter Obhut des Rates.
Erst diese vier nicht zu trennenden Qualitäten und Funktionen machten ein Gebäude bzw. Gebäude-Ensemble zu einem Rathaus, zu einem Instanzen-Aggregat, dessen Saal deshalb nicht nur ein einfacher Versammlungssaal, sondern ein auf die angesprochenen Legitimations- und Herrschaftsideale bezogener, d.h. an sie appellierender, ja, sie beschwörender und sie (semi-)sakral vergegenwärtigender sowie ermöglichender Raum zu sein hatte.
Ein Rathaus ist nicht schon dann ein Rathaus, wenn ein Haus als Rathaus gebaut ist und in ihm der Rat seinen Sitz hat. Nach Ganzert re-präsentiert ein Rathaus jene höhere Macht, in deren Obhut es selbst für Obhut sorgt. Die vom Rat erlassenen Regeln müssen wahre, gültige Regeln sein. Es reicht nicht, wenn der Rat sie sich nur ausgedacht und dann beschlossen hat. Sie müssen von einem Rat erlassen sein, der selbst in der Obhut der höchsten denkbaren Instanz, also Gottes, steht und in der Verwirklichung des göttlichen Heilsplans arbeitet. Deshalb braucht der Rat den christlichen Gottesdienst vor seiner Arbeit. Seine Arbeit kommt aus dem Gottesdienst, ist vom Gottesdienst bestimmt. Sie ist sogar selbst Gottesdienst, wenn man darunter nicht nur die Veranstaltung in der Kirche versteht, sondern das geheiligte und gebotene Leben der Christenheit selbst.
Ganzert rekonstruiert aus den archäologischen und architekturgeschichtlichen Befunden die Entstehung dieses (des?) mittelalterlichen Rathauses. Die Baugeschichte zeigt den Kern der „Lehrstückfabel“23, der Grundlinie der unterrichtlichen Inszenierung. So kann im Unterricht auch deutlich werden, was ein „Rathaus“ ist.
Lehrstücke arbeiten mit einer genetischen Konstruktion. Es müsste möglich sein, den Weg der Entstehung des Rathaus-Gebäudes in einer dramaturgischen Szene oder in einem Gedankenexperiment im Unterrichtsgespräch mit Schüler selbst zu erzeugen.
Ich habe den Grundriss sehr schematisch nachgebaut, damit das langsame Wachstum des Gebäudes geahnt werden kann24.
Auf der Grafik befindet sich rechts von der Fassade der Wochenmarkt, die Kapelle gibt es nicht mehr. Der Gebäudekomplex wird nicht etwa über den Markt durch die Bögen der Fassade betreten, sondern sozusagen hintenrum sehr eng zwischen Kapelle und Großer Ratsstube.
Im viel bekannteren Lübecker Rathaus findet man Ähnliches wie in Lüneburg: Ein sukzessiv entstandenes Gebäudeensemble an einem Marktplatz in der Nähe der Hauptkirche25. Das Rathaus ist ein Ort, an dem die leitenden Männer der Stadt nach dem Gottesdienst zusammenkommen. Schaut man von oben auf Kirche und Rathaus, erscheint das Rathaus fast als ein Nebengebäude der Kirche, teils um die Kirche herumgebaut.
Das Rathaus ist die Brücke der Kirche zum Markt, ihre weltliche Seite. Und es schützt die Kirche vor der Welt. So steht sie zwischen Markt und Kirche26.
Die folgenden farbigen Zeichnungen stammen von Heinz-Joachim Dräger, einem verstorbenen Kunstlehrer vom Johanneum in Lübeck. Er stellt sehr genau die Zusammenhänge von Kirche, Rathaus und Markt dar. Den Zeichnungen kann man entnehmen, dass in Lübeck zwar der Gebäudekomplex „Rathaus“ anders angeordnet war als in Lüneburg, es sich aber um Gebäudeteile mit denselben Funktionen handelt wie in Lüneburg.
Das Rathaus in Lübeck kann ebenso als Muster einer genetischen Entwicklung angesehen und im Unterricht verwendet werden wie das Lüneburger Rathaus.
Diese Fassade des Lüneburger Rathauses wurde im Jahr 1720 grundlegend erneuert, ihre heutige Gestalt erhielt sie 1868/69.
Die Fassade scheint im Erdgeschoss einladend geöffnet zu sein, zwischen den Fenstern stehen im ersten Stocks vier Kaiser, in der Mitte eine Frauengestalt, und im zweiten Stock fünf Frauengestalten.
Die barocke Fassade macht den Eindruck, als solle sie altüberliefertes Denken über die Bedeutung der Stadt noch einmal befestigen27. Sie wiederholt darin die vorherige Fassade.
Die Kaiser stehen für ihre (tatsächlichen oder nur behaupteten) Leistungen bei der Entstehung des gesatzten Rechts. Die weibliche Figur in der Mitte trägt die Inschrift „Gerechtigkeit“ mit der Erläuterung „Jedem das Seine“. Im Erdgeschoss der Fassade befindet sich ein öffentlicher Gerichtsort. Die Stadt ist ein Ort des gerechten Rechts. Das sagt sie nach außen, zu ihren Handels- und Bündnispartnern, und nach innen, am Marktplatz, zu ihren Bürgern. Inhalte dieses Rechts werden nicht erklärt. Von Freiheit oder Sozialstaat ist nicht die Rede, das sind spätere politische Erfindungen.
Über dem Gesetz stehen die Göttinnen der Tugenden.
Die Bürger sollen ihr Verhalten an diesen Tugenden ausrichten, aber auch die Rechtsprechung muss sich an Tugenden orientieren. Der Fall muss genau ermittelt werden, die Wahrheit soll gefunden werden. Das Urteil muss klug alle seine Folgen bedenken, es muss streng und nachsichtig zugleich sein. – Man müsste etwas darüber wissen, inwieweit diese Tugenden Teil der Alltagskultur waren, im politischen, im wirtschaftlichen und im juristischen Leben.
Interessant ist die mittlere Statue unter den Göttinnen. Die Inschrift ist ein langer Satz, sie beginnt schon am Sockel der Figur und nicht erst auf dem Schild. Wenn Barmherzigkeit wichtiger ist als der Rechtsspruch, dann wird das Recht in einem doppelten Sinn aufgehoben: Das gesatzte Recht ist unvollkommen, es kann dem einzelnen Menschen oft nicht entsprechen, den Streit zwar an der gegebenen Norm entscheiden, aber oft bleibt die Entscheidung unbefriedigend. Jeder Jurist, jedes Gericht heute kennt diese unvermeidliche Differenz von Recht und Gerechtigkeit28.
Und jeder Politiklehrer kennt die Bearbeitung diese Differenz aus seinem rechtskundlichen Unterricht29: Wenn Schüler nach härteren Strafen verlangen und nur schwer verstehen, dass das Jugendstrafrecht30 nach einer Schlägerei den Täter nicht zu einer Haftstrafe verurteilt, sondern vor allem einem Erziehungsgedanken folgt.
Die christliche Barmherzigkeit ist wichtiger, von ihr her ist das Recht zu lesen und zu verstehen. – So gesehen, wird das kaiserliche Recht gleichsam auf einen vorläufigen Rangplatz verwiesen31. Diese Aussage ist später an der Fassade des Harburger Rathauses wieder zu finden, allerdings mit anderen gestalterischen Mitteln.
Die politische Aussage der Lüneburger Fassade – Das Recht ist für das Zusammenleben in der Stadt von großer Wichtigkeit, aber es muss für jeden einzelnen Menschen in jedem einzelnen Fall barmherzig angewendet werden – gilt auch heute noch, so auslegungsbedürftig sie ist.
Aber irgendetwas stimmt an dieser Fassade nicht, es fällt zunächst nicht auf: Will man durch die offenen Rundbögen der Fassade in das Rathaus, kommt man nicht hinein. Da ist kein Zugang. Sucht man den Eingang an den Seiten, stößt man links auf das Tourismus-Büro und danach auf einen Zaun, hinter dem sich einige irgendwie mit der Fassade verbundene Häuser befinden. Geht man nach rechts, trifft man nah der Putzwand auf eine geschlossene Ziegelwand, mit Eingängen in das Haus in unregelmäßigen Abständen. Das „Rathaus“ ist eine Zusammenstellung von Gebäuden ist, die auf der vom Marktplatz rechten Seite zusammengeführt werden, zum Marktplatz hin von einer Fassade aber so verdeckt werden, als ob sich dahinter ein großes Herrschaftsgebäude befindet, während es zur linken Seite eine Ansammlung verschiedener miteinander verbundener Gebäude oder Gebäudeteile ist.
Diese Fassade ist eben nur Fassade, Schaufassade, kein Eingang, keine Einladung. Sie ist Mitteilung an die Stadt und an ihre Besucher darüber, was Sinn und Zweck des Hauses und der Stadt ist.
Die Fassade soll das Publikum beeindrucken, sie ist auch „Show“. Im Haus ist alles womöglich viel bescheidener, auf jeden Fall älter.
Diese Fassade ist auch nicht die älteste Fassade. Schon die Spätgotik hatte eine Fassade vor das Rathausensemble gesetzt. Mit den Gebäuden dahinter war diese Fassade nur lose verkoppelt, weshalb sie ein paar Jahrhunderte durch eine neue ersetzt werden konnte.
Wenn man Fassaden auswechseln konnte, weil sie eben nur ein steinerner Vorhang waren, und sie nach Bedarf und Geschmack auswechselte, dann folgt daraus: Fassade ist notwendig, Politik braucht Fassade, die mehr ist als nur „Fassade“.
Vom Fürstensaal kann durch Fenster in der Fassade der Marktplatz überblickt werden.
Fotos aus den Innenräumen des Lüneburger Rathauses sind nicht leicht zu bekommen, im Internet ist fast nichts zu finden. Man darf bei einer Führung ohne Sondererlaubnis nicht fotografieren32.
Die Grundrisse der Räume und ihre Inneneinrichtung sind einfach gehalten, man sitzt im Viereck. Viel wichtiger ist der Schmuck der Wände und der Fenster. Sie enthalten Selbstverständnis und Programm.
Die „Ratsdörnse“ von 1328 war der Sitzungsraum im Mittelalter. Sie wurde in der Reformation und der Renaissance durch die „Große Ratsstube“ ersetzt, jetzt wird sie „Gerichtslaube“ genannt. Die Verglasung entstand um 1410.
Die „Neun Helden“ – vor allem christliche Herrscher, aber auch vorchristlich-antike – sind ein in mittelalterlichen Rathäusern häufiger Topos für eine gute Regierungsweise33, sozusagen die Vorbilder der Ratsherren.
Der Rat ist Teil der Heilsgeschichte: Die Ratsherren werden durch die große Darstellung des Jüngsten Gerichts auf der gegenüberliegenden Seite daran erinnert, dass sie auf ewig zur Rechenschaft gezogen werden. – Man wüsste aber gerne, ob sie allein deshalb das eine oder andere Mal nicht nach ihren ganz eigenen Interessen entschieden haben. Denn wenn hohe ethische Forderungen und partikulare Interessen aufeinanderstoßen, dürften viele Menschen dazu verleitet sein, ihre Interessen als Ausdruck des Willens der höheren Instanz zu deuten. Oder sie vergessen deren Forderungen gleich ganz.
Ein Saal für gesellschaftliche Ereignisse und Feste von 1450. „Fürstensaal“ heißt er wegen seines Wandschmucks.
Das Haus für die „Große Ratsstube“ wurde von 1564-1567 gebaut und bis 1584 mit Schnitzereien und Gemälden ausgestattet.
Die Gemälde zeigen wieder das politische Selbstverständnis des Rates.
Die Erläuterung zur „Respublica“ von Maike G. Haupt34 in ihrer Dissertation zeigt, dass die Republik unter dem Herrgott, geleitet vom Heiligen Geist, mit Hilfe der Gerechtigkeit und dem Bemühen um Eintracht Frieden in der Stadt ermöglicht (oder nur ermöglichen soll?). Der Rat ist unter der Silhouette der Stadt Lüneburg daran beteiligt, allerdings eher passiv entgegennehmend35.
Das dritte, 1578 datierte Gemälde der Südwand zeigt vor der Lüneburger Stadtansicht vier Allegorien, die mit »RES PVBLICA«, »PAX«, »IVSTITIA« und »CONCORDIA« bezeichnet sind. Es handelt sich bei dem Bild somit um eine Allegorie der guten Regierung ...
Die im Schoß der Respublica schlafende Pax symbolisiert das zentrale Anliegen einer guten Regierung: Die Sicherung und Erhaltung des Friedens, die seit der Antike als wichtigste Aufgabe des Staates galt. Nach Cicero, der den Frieden als Voraussetzung für die Gerechtigkeit eines Staates betrachtet, spricht auch Augustin in seinem Werk »De Civitate Dei« von dem Frieden als dem »summum bonum«. Diesen Frieden erlange ein Christ allerdings erst im Jenseits, nachdem er sich durch alle Nöte des Erdenlebens hindurch bewährt habe. Einen Teil dieses Friedens könne der Mensch jedoch auf der Erde, in der »civitas terena« erreichen. Demzufolge bestand für Augustin die oberste Aufgabe des irdischen Staates in der Friedenssicherung. An die Stelle der Macht setzte er den Frieden als Staatszweck ...
Die Bildunterschrift aus dem Psalter (85,9-14) stellt die Beziehung der Pax zu der rechts neben ihr stehenden Justitia her. In ihr kommt die Lehre von der Bindung des Friedens an die Gerechtigkeit deutlich zum Ausdruck. ... Als höchste aller Tugenden steht sie in königlichem Gewand für die städtische Rechtsprechung. Hinter ihr ist der Lüneburger Rat während einer seiner Sitzungen in einer offenen Arkadenhalle – vermutlich dem Niedergericht an der Ostfassade des Rathauses – unter einem »Jüngsten Gericht« dargestellt, um seiner Aufgabe, der Friedenssicherung einerseits und der Wahrung von Recht und Gerechtigkeit andererseits, nachzukommen.
Ebenso wie Pax und Justitia war die auf der anderen Seite der Respublica und Pax sich befindende Concordia bereits in der Antike mit dem Frieden eines Staates in Verbindung gebracht worden ...
Deutlicher als auf den übrigen Gemälden stellt sich die Lüneburger Obrigkeit in der Allegorie des guten Regiments in ihren zwei für den Frieden der Stadt notwendigen Bereichen dar. (Martin Luther; HL) ... sah sowohl die Friedenssicherung als zentrales Anliegen einer weltlichen Obrigkeit an als auch deren gerechte Rechtsprechung und deren Bemühen um die Eintracht der Bürger. Der protestantischen Gesinnung des Rates gemäß ist auch auf diesem Bild Gottvater in den Wolken dargestellt, der oberhalb der Taube des Heiligen Geistes angeordnet auf die vier Tugendallegorien hinunterblickt, die gemeinsam das gute Regiment bilden.
Der Bibeltext Psalm 85, 9-14 lautet in heutiger Luther-Übersetzung:
9 Könnte ich doch hören, was Gott der HERR redet,
dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen,
auf dass sie nicht in Torheit geraten.
10 Doch ist ja seine Hilfe nahe denen,
die ihn fürchten, dass in unserm Lande Ehre wohne;
11 dass Güte und Treue einander begegnen,
Gerechtigkeit und Friede sich küssen;
12 dass Treue auf der Erde wachse und
Gerechtigkeit vom Himmel schaue;
13 dass uns auch der HERR Gutes tue
und unser Land seine Frucht gebe;
14 dass Gerechtigkeit vor ihm her gehe
und seinen Schritten folge.
Hat man sich das wirklich täglich angeschaut? Oder hing das Bild halt an der Wand, wie man Bilder im Wohnzimmer hat, andere Bilder waren aber damals nicht zur Hand? – Was hat Religion den Lüneburgern im politischen Alltag bedeutet?
„Gute Regierung versus schlechte Regierung“ war im damaligen Europa eine sehr beliebte und sehr verbreitete Allegorie. Die berühmteste Darstellung befindet sich im Rathaus von Siena. Nähere Beschreibungen des „Buon Governo“ und des „Mal Governo“ finden sich in der Dissertation36 von Dagmar Schmidt37.
Das Bild sieht zweigeteilt aus: Auf der rechten Seite ein großer Regent mit seiner Umgebung, links eine kleinere Frau Gerechtigkeit, in der unteren Hälfte beide verbindend die Bürgerschaft Sienas. In der Mitte der Friede, eine besonders schön und angenehm gemalte Frau, am rechten Rand Bewaffnete und Gefangene.
Gott und Heiliger Geist fehlen. Diese „Gute Regierung“ beruht auf Bürgertugenden, nicht auf Re-Präsentanz eines Religiösen. Sie mahnt die Bürger, sie warnt vor dem Gegenteil, der „Schlechten Regierung“.
Der Regent mit seinen Ratgeberinnen: Pax, Fortitudo, Prudentia, Magnanimitas, Temperantia, die Justitia hat eine eigene Bildhälfte.
Der Friede, die Friedensgöttin ist besonders schön gestaltet38:
Lassen wir unseren Blick noch einmal über das Fresko gleiten, so wird uns eine Figur besonders auffallen: die Pax. Sie besticht durch ihre Schönheit und ihre anmutige Pose. In ihrem durchschimmernden, fliessenden Gewand, das ihren Körper umhüllt, lenkt sie alle Blicke auf sich.
Die Gerechtigkeit ist aristotelisch sowohl strafend als auch austeilend, Strafjustiz und Sozialpolitik / Sozialfürsorge stehen im selben Zusammenhang.
Die Schlechte Regierung sieht ganz anders aus.
Die Verfassung der Stadtrepublik von Siena war durch – wie man heute sagen würde – „Checks and Balances“39 bestimmt, mit denen der Einfluss des Adels zugunsten der oberen Mittelschicht zurückdrängen sollte. Zu diesem Zweck wurde ein sehr komplexes System der Institutionen entwickelt40. Der Gegensatz von „Guter“ und „Schlechter“ Regierung dürfte eine Aufnahme der Unterscheidungen von Aristoteles sein41.
Die „Gute Regierung“ scheint hier in der Stadt eine eigentümliche Kombination aus Monarchie und Aristokratie zu sein, eine Mischverfassung. Diese Variante kommt bei Aristoteles zwar nicht vor, aber er würde vermutlich sinngemäß sagen: „Wenn es denn gut geht, wenn es denn nützt, warum nicht?“ Aristoteles klärte Grundfragen, lehrte keine Dogmen42.
Die Grundfrage, die in diesem Bild aufgegriffen wird, ist jedoch ganz aristotelisch: Welche Institutionen sind für ein gutes Gemeinwesen erforderlich und wie ist das Zusammenspiel dieser Institutionen zu konzipieren? Die Bilder enthalten Erläuterungen, von Dagmar Schmidt übersetzt43:
Zur guten Regierung:
Wo diese heilige Tugend [Gerechtigkeit] regiert, führt sie die vielen Seelen zur Einheit,
und diese, so vereint,
setzen das Gemeinwohl als ihren Herrn ein.
Dieser, um seinen Staat zu regieren, entscheidet sich, niemals die Augen abzuwenden
vom Glanz der Antlitze
der Tugenden, die ihn umgeben.
Deshalb werden ihm im Triumph
Steuern, Abgaben und Landherrschaften überreicht. Deshalb, ohne Krieg,
tritt jegliche bürgerliche Wirkung ein,
nützlich, nötig und freudig.
Zur schlechten Regierung:
Wo die Gerechtigkeit gefesselt ist,
wird sich nie jemand auf das Gemeinwohl einigen, noch sich am Band des Rechts halten,
so dass die Tyrannia die Oberhand gewinnt.
Diese, um ihrer Schlechtigkeit zu genügen,
will niemals und wird niemals in Uneinstimmigkeit
mit dem schmutzigen Wesen
der Laster handeln, die hier mit ihr zusammen sind.
Sie verbannt jene, die bereit sind, Gutes zu tun
und umgibt sich mit all denen, die Schlechtes vorhaben.
Sie verteidigt immer
den, der nötigt oder raubt und all jene, die den Frieden hassen,
so dass ihr gesamtes Land verwüstet daliegt.
In Siena kannte man also das Gegenbild zu einer guten Regierung. Für den Historiker Volker Reinhardt, Professor für italienische Geschichte an der Universität Freiburg (Schweiz)44, erfüllte diese Allegorie zwei Funktionen:
Aber diese Elite hatte die Katastrophe immer vor Augen: Wenn nicht letztlich nach den Tugenden regiert wird, schlägt die Herrschaft in der Stadt in die Tyrannis um. – Ein Widerspruch von Selbstbild und Realität, der in Klassengesellschaften zwangsläufig auftritt, auch in den modernen Demokratien: Die einen haben faktisch-praktisch mehr zu sagen als die anderen; diese einen arbeiten für andere am Gemeinwohl und doch fließen ihre eigenen Klasseninteressen in diese Arbeit ein.
Dieses Gegenbild der schlechten Regierung fehlt in Lüneburg, in der Ratsdörnse steht dafür die große Darstellung des Jüngsten Gerichts, die die Ratsherren an ihre unendliche Rechenschaftspflicht vor Gott erinnert; im Großen Ratssaal ist die Gerichtsdarstellung schon etwas kleiner geraten.
Damit fehlt in Lüneburg noch mehr: Die Prüfung der Frage nach der Beteiligung der Einwohner oder auch nur der „Bürger“. Es fehlt auch die Frage nach den richtigen Institutionen und ihrem Verhältnis zueinander.
Heute brauchen wir für diese Bilder eine Lesehilfe. Die gebildeten Menschen, die die Bilder zur Zeit ihrer Entstehung sahen, konnten sie deuten. Die männlichen Lüneburger Patrizier besaßen eine umfassende humanistische Bildung45, die sie an verschiedenen deutschen und ausländischen Universitäten erworben hatten. Es ist durchaus möglich, dass einer von ihnen in Siena gewesen war oder solch ein Bild in einer anderen Stadt gesehen hatte und den Maler auf das Motiv aufmerksam gemacht hat. Den „einfachen“ Leuten, die weit überwiegende Mehrheit der Lüneburger, musste man diese Bilder natürlich erklären. Es wäre interessant zu wissen, ob man das auch gemacht hat.
Will man im Unterricht das Erbe von „Rathaus“ erfassen, wird man nicht um die Interpretationsarbeit an solchen Bildern herumkommen, weil sie Sinn und Geist des Rathauses ausdrücken. Die Schüler werden den Inhalt nicht von allein entdeckend erschließen, jedenfalls nicht in vertretbarer Zeit. Ohne einen informierenden Lehrer- oder Schülervortrag wird es nicht gehen. Es könnte sich die Aufgabe für den Kurs anschließen, ein Bildprogramm für ein modernes Rathaus zu entwerfen: Gerechtigkeit und Frieden wären sicher weiter zentrale Themen, die soziale Umwelt käme vielleicht hinzu. Es wäre eine Aufgabe, die Herausforderungen der Gegenwart, die in ihr enthaltenen Chancen und auch die gegenwärtigen und zukünftigen Gefahren zu erfassen und zur Darstellung zu bringen46. Das Bildprogramm des Rathauses von Siena kann helfen, diese Aufgabe neu zu erfassen und zugleich aktuell zu gestalten47.
Das Rathaus von Lüneburg könnte sicher vollständig als Museum eingerichtet werden. Aber die Stadt soll weiter aus ihrer Mitte, aus ihrem Zentrum regiert werden. Seine Räume reichen für eine moderne Verwaltung nicht ansatzweise aus. Der Kontakt mit dem Bürger ist in den Zeiten, in denen Marktplätze nicht mehr als Parkplätze die Innenstädte belasten sollen, nicht so einfach. Ein Einwohnermeldeamt mit starkem Kundenverkehr passt dort nicht hin.
Also hat man in Lüneburg die Leitung der Stadt und der verschiedenen Abteilungen der Verwaltung dort untergebracht. Eine Auskunft von Florian Beye, dem Pressesprecher der Stadt:
Das Lüneburger Rathaus ist auch heute noch der Hauptsitz der Verwaltung. Der Verwaltungsvorstand hat hier seine Büros, auch der Personalbereich sowie einzelne Stabsstellen und Fachbereichsleitungen sind noch direkt im Rathaus zu finden. Die Bereiche mit viel Bürger:innenkontakt, etwa das Bürgeramt samt Ausländerbehörde und Meldeamt, sind ausgelagert – ebenso das Ordnungsamt, die Bauverwaltung und weitere Bereiche. Daher findet sich hinter dem Eingang auch kein klassischer Wegweiser, wie man ihn aus anderen Rathäusern bzw. Verwaltungsgebäuden vielleicht kennt. Wer einen Termin im Rathaus hat, meldet sich am Eingang bei den Mitarbeitenden der Botenmeisterei und wird von dort weitergeleitet.
Auch einige der älteren Räume werden noch heute aktiv genutzt – und damit sind nicht die beliebten Rathausführungen gemeint. Der Huldigungssaal etwa ist regelmäßiger Sitzungsort für den Verwaltungsausschuss sowie zahlreiche Fachausschüsse. Ratssitzungen finden – aufgrund der Personenanzahl – meist im Kulturforum Gut Wienebüttel statt. Das Hansekontor sowie auch der Huldigungssaal werden regelmäßig für interne Dienstbesprechungen genutzt. Zudem finden im Fürstensaal, Huldigungssaal, Hansekontor und in der Großen Ratsstube Empfänge und Ehrungen statt.
So werden ältere repräsentative Teile des Rathauses in der Gegenwart weiter für die Politik in der Stadt genutzt.
Die ersten Rathäuser waren wirtschaftliche und gesellschaftliche Treffpunkte mit einer kleinen Aktensammlung. Aber sie konnten auch Häuser sein, in denen die lokalen Eliten unter sich blieben1. Heute sind Rathäuser Verwaltungsgebäude mit kommunalpolitischer Leitung. Die ehren- und hauptamtliche Willensbildung und Leitung bekommt leicht zugängliche und repräsentativ gestaltete Räume; jene Teile der Verwaltung, die viel Bürgerkontakt haben, haben Räume mit Milchglastüren in der Nähe des Eingangs, während die Technik und die Finanzen weiter hinten, oben oder unten untergebracht sind.
Der Wandel der Funktionen ruft einen jeweils anderen Bautyp hervor2.
Aber allen diesen Gebäuden ist gemeinsam, dass sie in der Stadt gesehen werden sollen.
Das Hamburger Rathaus ist vom Typ des repräsentativen Rathauses des 19. Jahrhunderts. Den Vorläuferbau aus den älteren Zeiten hat der Große Brand von 1842 zerstört3. Ein neues Rathaus wurde gebraucht.
Es wurde unter der Leitung von Martin Haller4 und dem „Baumeisterbund“5 geplant und gebaut.
Wie bei den Neubauten im 19. Jahrhundert üblich, war ein Bau für die politische Willensbildung gewünscht, der alle politischen Institutionen unter einem Dach zugleich vereinte und unterschied. Gebäudeanteile für die Verwaltung waren jedoch nicht vorgesehen.
Eine genetische Re-Konstruktion dieses Gegenstandes steht hier im Unterricht vor dem Problem, dass im gegebenen Resultat des (Planungs- und Bau-)Prozesses sein Ursprung verschwunden ist. Ein Weg ähnlich wie in Lüneburg oder in Lübeck ist hier nicht möglich.
Man kann sich dem Rathaus also nur von außen nach innen nähern, mit einigen Blicken zur Seite6.
Angenommen, in Hamburg wird mit Schülern das Rathaus erkundet: Sie kommen von der Mönckebergstrasse und gehen auf das Rathaus zu. Sie sehen einen großen leeren Platz, den Rathausmarkt, auf dem nie ein Wochenmarkt stattgefunden hat, dahinter ein großes Gebäude. Wuchtiger Sandstein7 umkleidet das Erdgeschoss. Die Zeit des repräsentativen Backsteins war in Hamburg noch nicht gekommen.
Einer der Polizisten, die jeden Tag vor dem Eingang des Rathauses Wache halten, hatte schon erlebt, dass Schüler ihn fragten, wo es zum Rathaus geht. Sie hielten das Gebäude wegen des Turms für eine Kirche oder wegen der Fassade für ein Schloss.
Es gibt keine zum Publikum offenen Arkaden, wie man sie an manchen mittelalterlichen Rathäusern findet oder ganz in der Nachbarschaft an den Alsterarkaden8 oder, etwas entfernt, in den Colonaden9 findet. Ein entsprechender Vorschlag wurde verworfen10. Heute könnte man dort eine lebhafte Gastronomie einrichten. Stattdessen orientierte man sich damals an den Stadtpalästen des italienischen Adels und ihrem festungsartigen Aussehen11. Das Volk möge ferngehalten werden.
Rund um das Rathaus gibt es keine Sitzgelegenheiten, es ist ungemütlich und norddeutsch zugig12. Wer nicht im Rathaus etwas zu erledigen hat, geht schnell weiter. Es ist kein Ort des täglichen städtischen Lebens; er wird für den Weihnachtsmarkt und politische Großveranstaltungen13 genutzt und auch, wenn der HSV (selten genug) einen Fußballpokal erringt14.
Der Rathausmarkt in Weimar zeigt, dass es auch anders geht: „Wochenmarkt“ ist jeden Tag, die Touristen können sich mit einem italienischen Kaffee eine Pause gönnen, junge Leute sitzen auf den Stufen des Eingangs und essen ein Eis. Jeder fühlt sich erwünscht.
Horizontal in der Mitte der Fassade befindet sich eine Reihe von Statuen, in der Mitte senkrecht gibt es einen schmalen Vorsprung, darüber steht der Rathausturm.
Rathausfassaden sollen traditionell eine Botschaft vermitteln. Was soll das Hamburger Rathaus nach außen zeigen?
Man kann ganz rechts im Norden der Front beginnen: Hinter einem kleinen Vorsprung befindet sich der Sitz des Bürgermeisters. Über seinem Fenster ist das Wappen der Hansestadt Bremen angebracht. Das fällt auf. Und sofort taucht die Frage nach dem Warum auf. Über allen Fenstern sind solche Wappen, Stadtwappen: Hamburg zeigt sich als große Stadt der Hanse.
Der Bürgermeister schaut durch sein Fenster auf einen leeren Rathausmarkt, flankiert von zwei Kaisern. Es sind Joseph II. und Franz II. Joseph II. war Kaiser des alten Deutschen Reiches und zu recht berühmter Reformer in seinen habsburgischen Stammlanden – Bauernbefreiung, Zurückdrängung der Macht des Adels –, leider gescheitert, die Weltgeschichten hätte einen besseren Verlauf nehmen können15; Franz II. war der letzte Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und nach 1803 der erste Kaiser von Österreich16, auch ein Habsburger. Aber was hat der Bürgermeister von Hamburg der 1890er Jahre mit den österreichischen Habsburgern zu tun? Der erste der beiden steht für ein Kaiserreich, dem Hamburg mal zugehört hatte, das es aber nicht mehr gab, und der andere für dessen Untergang und die Neugründung des österreichischen Kaiserreichs, später österreichisch-ungarischen Kaiser- und König-Reichs, zu dem Hamburg nicht gehörte.
In der Mitte, unter dem Turm, stehen wieder zwei Kaiser. Sie rahmen den Ausgang aus dem Haus zum Balkon. Es sind Karl der Große und Friedrich II. Karl hält eine Kirche, also hat er die erste Kirche Hamburgs gegründet. Friedrich hat eine Schriftrolle in der Hand, es soll ein Gesetz sein, das er gegeben hat. – Über dem Ausgang zum Balkon befindet sich eine Abbildung einer Frau, darüber ein lateinischer Text17:
Libertatem quam peperere
maiores digne studeat
servare posteritas
(Die Freiheit,
die schwer errungen die Alten,
möge die Nachwelt würdig erhalten.)
Die Frau ist keine Göttin, wie an der Fassade des Lüneburger Rathauses, sondern eine selbst ausgedachte Symbolfigur für Hamburg, die „Hammonia“18. Man mag das als Zeichen der Säkularisierung nehmen.
Der lateinische Text macht einen defensiven Eindruck, irgendetwas bedroht Hamburg. Vielleicht helfen die beiden Kaiser? Karl hat Hamburg gegründet, Friedrich hat es zur freien Reichsstadt gemacht. Diese kaiserliche Herkunft der freien Stadt aus dem alten Deutschen Reich musste weiter in Geltung bleiben.
Dass Kaiser Karl nie in Hamburg war, noch nicht einmal in der Nähe, ist ohne Bedeutung; Hamburg gilt unter den Historikern dennoch als Gründung der Karolingerzeit19. Die Urkunde, die die Erbauer des Rathauses Friedrich in die Hand gedrückt haben, hat es vielleicht nicht gegeben, die Vorlage im Archiv ist nicht echt (oder doch nur eine Abschrift?), das wusste man zur Bauzeit aber noch nicht20. — Damit sind auch die vielen Kaiser in der festungsmauerartigen Fassade verständlich: Sie stehen für die Abwehr von etwas, das Hamburg bedroht.
Sie werden dabei unterstützt von jenen Bürgern aus den Familien, die die Senatoren und Bürgermeister stellen, unterhalb der Kaiser in der Fassade angebracht und von jenen Handwerkern, die oberhalb dargestellt sind. Worum ging es? Es ging um die Selbständigkeit des Stadtstaates; dazu schrieb der Lehrer und Kunstgeschichtler Klaus Mühlfried21:
Die wichtigsten in diesen Zusammenhang gehörigen Aussagen machen klar, dass die für den Bau des Rathauses Verantwortlichen die Kaiser als Repräsentanten eines Reiches betrachteten, das sie aus Gründen, die bei manchem vielleicht eher dem Gefühl als dem Verstand zuzuordnen sind, positiv gegenüber standen und an dessen deutschem Charakter sie keinen Zweifel hatten ...
Wenn aber Hamburg mit den Statuen der Kaiser des alten Reiches an seine Reichsunmittelbarkeit erinnerte, so war dies keine bloße Sentimentalität: Nachdem Bismarck Frankfurt die staatliche Selbstständigkeit genommen hatte, da es sich im preußisch-österreichischen Krieg unbotmäßig gezeigt hatte, und nachdem er Hamburg in der Frage des Zollanschlusses stark unter Druck gesetzt hatte, mochte es immer noch opportun erscheinen ...
Auch dieser Gedanke mag hinter einem Schreiben der Rathausbaumeister stehen, der dem Bericht der RBK (= Rathausbaukommission; HL) vom Dezember 1890 beiliegt. Die vorgesehene Turmlaube sei zu flankieren von den Statuen Karls des Großen und Barbarossas – des Gründers der Stadt und des Verleihers des Freiheitsbriefes an sie.
Der Hamburger Kunsthistoriker Hermann Hipp22 betont in diesem Zusammenhang das Verlangen, die Selbständigkeit der Stadt hervorzuheben23:
Bereits unmittelbar nach dem Brand von 1842, dem das alte Rathaus zum Opfer gefallen war, hatte Syndicus Karl Sieveking davor gewarnt, sich hinsichtlich der zukünftigen Regierungslokalität mit Provisorien dauerhaft abzufinden: Man würde »dadurch das Bekenntnis gänzlicher Erschlaffung des politischen Gemeinsinns ablegen«, ja letztlich die »Erhaltung eines unabhängigen Freistaates« aufs Spiel setzen.
Als man den Neubau eine gute Generation später schließlich realisierte, hatte das Bedürfnis der Hamburger, ihre Eigenstaatlichkeit zu demonstrieren, eher noch zugenommen. Inzwischen hatten die Bismarckschen Einigungskriege stattgefunden und Hamburg war Teil eines deutschen Gesamtstaates geworden, so sehr man an der Elbe in den allgemeinen Reichsjubel einstimmte, niemand dachte doch an eine politische Mediatisierung. ...
Geradezu beschwörend fand die politische Philosophie des Rathauses Ausdruck im zentral gelegenen Saal der Republiken. In den Wandgemälden sind die vier Stadtrepubliken der Vergangenheit porträtiert: Athen, Rom, Venedig, Amsterdam. Jede von ihnen konnte als Vorbild und Mahnung dienen – stand doch allen Betrachtern Glanz und Niedergang der vier Stadtrepubliken gleichermaßen vor Augen.
Die Hamburger konnten 1897 ihr neues Rathaus im Bewußtsein einweihen, ein Stabilimentum ihrer Unabhängigkeit geschaffen zu haben.
Was bedroht Hamburg nun aber? – Die Fassade wurde in den 1880er Jahren konzipiert. Im Süden Hamburgs war Hannover 1866 preußisch geworden und im Norden Holstein 1867. Hamburg war von Preußen umzingelt. Aber wohin man auch an der Fassade blickt: Jede Menge Habsburger, aber nichts von den Hohenzollern, nichts aus Preußen. Auch an den anderen Seiten sind die Hohenzollern nicht zu finden.
Im offiziösen Band „Das Hamburger Rathaus – 125 Jahre – 125 Geschichten“24 von 2023 tauchen diese vielen Kaiser des alten „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ von der Fassade gar nicht auf; für die Habsburger gibt es im Stichwortverzeichnis keinen Eintrag. Es scheint so, als würden diese Kaiser als ein heute nicht mehr so ganz begreifbarer Spleen des 19. Jahrhunderts angesehen werden.
Hamburg hatte 1880 Angst, von Preußen wirtschaftlich abhängig zu werden. Aber Preußen-Deutschland machte Hamburg zu dem Welthafen Deutschlands. Damit begann der rasante Aufstieg Hamburgs zur Millionenstadt.
Die Fassade ist so gesehen die Aufstellung zu einer Schlacht, die schlicht ausfiel. Der „Feind“ war klüger. Als das Rathaus 1897 eingeweiht wurde, war die politische Aussage der Front schon Geschichte25. – Zeitbedingt. Man hat es heute in Hamburg vergessen.
Aber auch in anderer Hinsicht war das Rathaus nach Ansicht von Hermann Hipp schon während des Baus aus der Zeit gefallen26.
Unter der Decke republikanischer Idealität lauerte zur Zeit des Rathausbaus die Angst der staatstragenden Schichten vor der Sozialdemokratie, das zeigt der »Wahlrechtsraub«. Die soziale Frage schlechthin beunruhigte die Bürger. Darauf kam der Bürgermeister Versmann in seiner Einweihungsrede nur in Andeutungen zu sprechen:
»So wenig vor einem halben Jahrhundert von Kaiser und Reich, von deutschen Colonien und einer deutschen Flotte gehört wurde, ebenso wenig machte eine der schwierigsten Fragen unserer Tage, die sociale Frage, von sich reden. Unbekannt waren noch die Arbeiterversicherung und die Streiks. Die Nothwendigkeit einer Arbeiterschutzgesetzgebung wurde noch nicht erörtert; die Wohnungsfrage, die Gesundheitsfrage, die Frauenfrage und zahlreiche andere Fragen, welche den Ideenkreis der heute lebenden Menschen erfüllen, ruhten damals noch in den Köpfen einzelner Denker und waren noch nicht herausgetreten auf den Markt des Lebens.«
In baulicher oder gestalterischer Hinsicht fehlt im Rathaus auch nur die geringste Anspielung auf diese Fragen, die es doch durch Bauarbeiterstreiks ganz unmittelbar erfaßt hatten. Für das Richtfest wurde ausdrücklich von einem Umzug der Gewerke abgesehen, aus Sorge, »daß der Einfluß einzelner Volksredner die Arbeiter an der Theilnahme an dem Zuge abhielte und der Letztere dann nicht zu Stande käme oder unwürdig ausfiele«.
Die Fensterbekrönungen der Hauptfassade des Rathauses repräsentieren angesehene bürgerliche Erwerbsmöglichkeiten vom Handwerker bis zum Senator und Bürgermeister, also die der »richtigen« Bürger. Im Treppenhaus der Bürgerschaftsseite ist ihr idealisierter Lebenslauf fern aller Realität, sozusagen in der Meistersingerzeit angesiedelt ... . Die Repräsentanten der Baugewerke in der Eingangshalle des Erdgeschosses sind in mittelalterlicher Manier als Rippenanfänger niedlich gestaltet (...). Ein Arbeiter im eigentlichen Sinne kommt in der Bilderausstattung nicht vor.
Die Fassade zeigt die Angst der hamburgischen „Pfeffersäcke“27 vor den Umbrüchen der damaligen Moderne. Irgendwie sieht sie damit alt und ehrwürdig aus und für manchen damaligen und manchen heutigen Betrachter vermutlich auch schön. Verstanden wird sie in Hamburg jedoch nicht mehr. (Man frage Hamburger, wenn sie vor dem Gebäude stehen.)
Das Motiv von Recht und Gerechtigkeit, das für die Lüneburger Fassade bestimmend ist, fehlt an der Fassade zum Rathausmarkt28 ebenso wie der Zusammenhang von Weisheit und Gerechtigkeit, wie ihn das gleichaltrige Harburger Rathaus zeigt. Diese Hamburger Fassade ist trotz der vielen Kaiser doch von einer sehr lokalen Gedankenwelt bestimmt.
Nachdem die Schüler sich mit der Fassade beschäftigt haben, geht es in das Haus hinein. Der Eingang (die „Turmhalle“) wäre eine eigene Erwähnung wert, dort finden sich Darstellungen jener Handwerker, die das Haus gebaut haben, die einzige Darstellung der „kleinen Leute“, der breiten arbeitenden Schichten Hamburgs in diesem Haus.
Nach der Eingangshalle muss der Besucher sich durch eine Eingangstür in das Innere des Gebäudes quetschen, die nicht viel breiter ist als die Wohnzimmertür in einem begüterten Haushalt.
Als ich das erste Mal vor fast 50 Jahren durch diese Tür ging, war ich verwirrt von dem, was ich sah. Ich hatte einen großen Hausflur erwartet, unzweifelhaft einen Innenraum, von dem aus repräsentative Wege und große Treppen zu anderen Teilen des Hauses führen. Fast wäre ich gegen dicke Säulen gelaufen.
Was ich sah, war ein Raum, der außerhalb eines Hauses zu sein scheint, aber dennoch im Haus ist. Zuerst scheint es wie ein Hof mit dicken Bäumen, die viel zu eng stehen. Dann erkennt man jedoch Säulen, die einen hohen Kirchenraum erwarten lassen, aber die Decke mit Kreuzrippen ist zu flach, um ähnliche Assoziationen hervorzurufen. Es fehlt ja auch die Ostung eines Kirchenraums, es fehlen Chor, Altar und Orgel. Der Raum wirkt von oben nach unten gequetscht, ein Eindruck, der sich insbesondere zeigt, wenn man von den Treppen zu Bürgerschaft und Senat in die Diele hineinsieht.
Schon tauchen Fragen auf: Wozu ist dieser Raum gut? Was ist sein Sinn? Ein eigenständiger Aufenthaltsraum scheint es nicht zu sein. Er kann zeitweilig genutzt werden, vielleicht für Ausstellungen29 oder marktähnliche Veranstaltungen. Man kann auch einfach durch ihn hindurch laufen, um zur Bürgerschaft oder zum Senat zu kommen.
Vielleicht ist die Diele als symbolische Darstellung der Stadt gemeint: Die Säulen tragen Abbildungen berühmter Bürger. Dann führt der Weg von der Stadt, dargestellt durch die Diele, zu zwei repräsentativen Treppenaufgängen, die von einem gedachten Außen in das Innere des Hauses führen.
Im Vergleich mit Treppenanlagen, wie sie an Gutshäusern zu finden sind, macht diese Lösung jedoch einen eingeklemmten Eindruck.
Die großen Aufgänge sind vom Rathausmarkt nach innen verlagert, die Öffentlichkeit erfährt keine Einladung über einen offenen Platz und einen breiten einladenden Zugang. Ein Raum mit gotischen Säulen und Deckengewölbe, der dennoch keine Kirche ist, sondern ein Vorplatz zu zwei im großen Haus selbst verschwindenden Palästen, Schlössern oder Rathäusern, jedenfalls selbst repräsentativen Gebäuden mit eigenen Treppenaufgängen. – Gibt es dafür ein bauhistorisches Vorbild?
Diese Treppenaufgänge erinnern an Gutshäuser und Schlösser in Schleswig-Holstein und Mecklenburg. Das Erdgeschoss des Hauses wird dort von außen über einen repräsentativen Treppenaufgang erreicht. Oft führt eine baumbestandene Allee vom Eingangstor des Gutes über einen Vorhof zur Treppe, die hinauf zum repräsentativen Hauseingang führt.
Gleichzeitig öffnet dort die Treppe das Haus nach außen, zum Besucher und zum gemeinen Volk, das zu Hause bestenfalls eine knarrende Holztreppe hat.
Der Aufgang zum Bürgerschaftssaal könnte aber auch nach dem Vorbild des Rathauses von Otterndorf gestaltet sein30, also nicht eben durch Respekt für die höchste gesetzgebende Einrichtung bestimmt, die die Bürgerschaft zur Bauzeit des Rathauses ja auch nicht war.
Auf der Senatsseite führt die eine Treppe zu einer vergoldeten Tür. Mehr Pracht geht nicht, jedenfalls nicht in einer Hansestadt. Als Außentür, Wind und Wetter ausgesetzt, wäre sie so nicht möglich. Die Diele sichert die Pracht dieses Einganges. – Was sich dahinter befindet, ist auch heute noch nicht zur Gänze zu besichtigen, Arbeitsräume.
Heute sagt man, wohl ironisch, beim Aufgang zur Bürgerschaft seien es zwei Treppen, damit Parlamentsmehrheit und Opposition sich nicht schon auf der Treppe streiten, während der Senat nur eine Treppe brauche, er sei sich ja immer schon einig. Aber das kann schon deshalb nicht ganz richtig sein, weil auf diesen Aufgang eine einzige große, sehr repräsentativ angelegte Treppe hinauf zum Bürgerschaftssaal folgt.
Die unterschiedliche Ausstattung der beiden Aufgänge sind wohl doch als Ausdruck unterschiedlicher Bedeutung zu sehen: Das (gemeine) Volk und der (eigentlich ja schon adlige) Senat.
Dann wäre die Rathausdiele so etwas wie ein Vorhof zu den über Treppen zu erreichenden repräsentativen Eingängen von zwei Abteilungen des Gebäudes. Allerdings sind die oberen Stockwerke dieser beiden Teile des Hauses vom überdachten Teil des Vorhofes, merkwürdigerweise Diele genannt, nicht zu sehen. Denn „Diele“ nennt man sonst jenen ersten Raum in einem Haus, von dem aus die wichtigen Räume zugänglich sind. Diese „Diele“ führt jedoch zu zwei weiteren „Dielen“, auf der einen Seite zum Senat, auf der anderen Seite zur Bürgerschaft. Diese „Diele“ musste jedoch als abgeschlossene Vor-„Diele“ eingerichtet werden, weil das Wetter in Hamburg einen geschützten Vorraum vor den eigentlichen Dielen der beiden Seiten des Hauses verlangt. Wer weiß, vielleicht gibt es in Italien, auf das die Baumeister durchaus geschaut haben, ein offenes Vorbild.
Im Festsaal sind diese beiden Häuser wieder vereint.
Was sagt das über das Verhältnis von Bürgerschaft und Senat zum Volk von Hamburg: Das Volk muss erst einmal über ein leeren Platz, dann geht es durch eine schmale Tür in einen weiteren Vorhof, vollgestellt mit dicken gotischen Säulen, überdacht mit Kreuzrippen (über denen sich jedoch gar kein Dach befindet, sondern ein riesiger thronsaal-ähnlicher Raum), zum Parlament geht es zur linken Seite eine Schloss-Aufgangs-Treppe hoch, mit je einer Treppe links und einer Treppe rechts, in der Mitte geht es zu Wirtschaftsräumen in den Keller und auch rechts in der Diele geht es eine Treppe hoch, von Löwen bewacht, zu einem vergoldeten Portal, hinter dem sich der Senat befindet, fürstengleich.
Alles so weit weg wie möglich vom Alltag der kleinen Leute. Denn vielleicht gibt es dieses Volk der kleinen Leute gar nicht, jedenfalls nicht für die Politik.
Vielleicht wollte die Stadtregierung auch nur mitten in der Stadt in Ruhe arbeiten können.
In Lüneburg geht es an der Fassade um Recht und Gerechtigkeit31, man weiß sogar, dass beides nicht einfach zusammenfällt. In Hamburg fehlen solche Bezüge auf überzeitliche Werte an der Fassade. Vielleicht findet man sie im Inneren des Hauses.
Und in der Tat: Das Treppenhaus für den Senat wird für die Öffentlichkeit unzugänglich mit diesen Werten geschmückt. PAX: Eine Frau mit einem kleinen Kind (die Jungfrau Maria mit ihrem Sohn?), die Gesetze stehen auf einer leeren Steintafel (Moses und die Tafeln mit den Zehn Geboten?), ein Vögelchen fliegt weg (der Heilige Geist oder die Friedenstaube?), beschützt von einer nicht bekannten Gestalt, umrahmt von Waffen, die an Kinderspielzeug erinnern. Und es fehlt die komplexe Darstellung des Zusammenhangs des Friedens: Die Gerechtigkeit, die Eintracht und der segnende Gott. – Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es eine ähnliche Darstellung der DILIGENTIA, ein Wort, das die Lateinlehrer mit „Sorgfalt, Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, Gründlichkeit, Genauigkeit“ übersetzen32, ausgestaltet mit Handwerksgerät.
Die überkommene politisch-kulturelle Bedeutung von „Rathaus“ wurde hier nicht mehr verstanden; die Symbolik eignete sich aber noch als Treppenhausdekoration.
Zwei Räume erlauben es jedoch immer noch, dieses aus der Zeit gefallene Haus in der Demokratie zu nutzen: Der Raum, in dem das Parlament (die Bürgerschaft) tagt, und der Raum der Regierung der Stadt (der Senat).
Der Bürgerschaftssaal macht mit seiner Holzvertäfelung und den zurückhaltenden Farben einen geradezu gemütlichen Eindruck. Er lädt die Abgeordneten zum Aufenthalt ein, wenn auch seine Polstersitze etwas unbequem sein sollen. Dort kann das Parlament arbeiten, ohne abgelenkt zu sein33.
Der Senatssaal sieht feierlich-festlich aus, aber nicht übertrieben prunkvoll.
Das Hamburger Rathaus hat wie das Lüneburger Rathaus mit seinem Fürstensaal einen Raum für große und repräsentative gesellschaftliche Ereignisse, den Festsaal des Senats.
Der Festsaal ist durchaus problematisch. Das Vorbild befindet sich im Dogenpalast Venedigs34. Aber der venezianische Saal war wohl zu republikanisch schlicht, der Sitz des Dogen in der Mitte der Reihe an der Frontseite des Saales war kaum von den Sitzen der anderen Mitglieder der Signoria unterschieden35. Der erste und der zweite Bürgermeister setzten sich hier jedoch auf einen überdachten Thron, wie adelige Territorialherrscher ihn in ihren Thronsaal setzten. Und so entstand ein recht unrepublikanisches Gebilde.
Diese geradezu herrschaftlich-territorialfürstliche Thronsesselreihe am Kopf des Festsaals wird von den demokratischen Senaten der Gegenwart nicht mehr genutzt. Beim Matthiae-Mahl36, dem großen Fest des Senats, bleibt sie leer.
Das Parlament auf der einen Seite des Hauses, die Regierung auf der anderen Seite, dazwischen ein großer Saal. Man kann schnell hin und her laufen und ist doch voneinander weit genug entfernt. An der Seite sind Räume für kleine und große Besprechungen. Diese Funktionalität der Räume und ihrer Anordnung wird von der Dekoration jedoch fast weggedrückt.
Um diese Teile des Gebäudes zu sehen, muss man an einer Führung teilnehmen. Abgeordnete bieten Führungen im Rahmen ihrer Wahlkreisarbeit auch für Schulen an, die Verwaltung des Hauses gibt ihnen dazu Material an die Hand. Die historische Differenz zwischen dem Rathaus des Klassenwahlrechts und den gegenwärtigen Anforderungen wird von den Abgeordneten durchaus angesprochen, wenn sie unübersehbar ist. Aber sie ist natürlich nicht die leitende Frage der Führung, es soll vielmehr, durchaus verständlich, das „schöne“ alte Rathaus gezeigt werden, vielleicht mit ein paar historischen Besonderheiten. Es geht aber auch um die Orte der aktuellen Politik. Der Plenarsaal wird von innen besichtigt, während es beim Ratssaal des Senats nur einen Blick durch die Tür gibt.
Eine lehrkunstdidaktisch bestimmte Führung mit Schülern müsste diese Differenz, die aktuelle Bedeutung von „Erbe“, durchgängig im Blick haben. Von Politikern darf man einen Sinn für das Problem erwarten, denn das Verhältnis von Wählern, Bürgerschaft und Senat zueinander ist heute ein anderes als vor 130 Jahren. Es ist nicht nur etwas anders, sondern grundsätzlich anders.
Man könnte natürlich, um ein Lehrstück zu etablieren, Absprachen mit der Verwaltung treffen, um eine Führung einzurichten, die politikdidaktischen und zugleich lehrkunstdidaktischen Ansprüchen genügen kann. Bis dahin wird es notwendig sein, nach einer Führung oder ohne sie die historische und politische Differenz im Klassenzimmer ins Gespräch zu bringen.
Die Lerngruppe benötigt spätestens jetzt einen Überblick über das Hauptgeschoss. Hipp beschreibt und bewertet es so37:
Die Haupträume des Hauptgeschosses liegen über die gesamte Länge auf einer einheitlich begehbaren Achse, auf einer das ganze Haus zur Einheit verspannenden Ebene. Die Pole bilden das »Senatsgehege« und der Sitzungssaal des Senats, die »Ratsstube« einerseits (...), der Plenarsaal der Bürgerschaft andererseits. Die Mitte (über der Diele des Erdgeschosses) nimmt der große Festsaal ein.
In diesem Raumgefüge des Hauptgeschosses wird die Grund-Struktur der hamburgischen Verfassung abgebildet. In den Kerngedanken ist das die Verfassung zur Erbauungszeit, aber auch die der heutigen Stadt und letztlich ihrer alten Tradition. ...
Das Haus ist, wie Martin Haller (= der leitende Architekt; HL) selbst sagte, ein »getreues Abbild« der Verfassung von 1860/1879 als anschauliche Umsetzung ihrer wesentlichen Inhalte, als Ausdruck der in der Verfassung verkörperten Staatsidee schlechthin durch die Möglichkeiten der Architektur – die Polarität der Körperschaften, ihr Miteinander und das Ineinandergreifen ihrer Prozeduren. Diese Wirkung erfaßt alle Sinne, zumal in der Bewegung im Raum zieht sie den Benutzer und Beschauer des Hauses in ihren Bann, führend und sein Verhalten konditionierend.
Die Politik einer parlamentarischen Demokratie wird mit dem Grundriss dieses Gebäudes jedoch nicht abgebildet. Es ist allerdings für eine Demokratie nutzbar. Nur muss man sich über die Differenz im Klaren sein.
In dieser Fassung von Demokratie regiert – zugespitzt, aber nicht falsch gesagt – das Parlament, genauer die Mehrheit des Parlaments, noch genauer ein Ausschuss aus der Mehrheit des Parlaments, der Regierung (in Hamburg Senat) genannt wird. Dieser vom Parlament gewählte Ausschuss sitzt im Saal dem Parlament zwar gegenüber, als Widerpart hat er aber in den Sitzungen nur jene Minderheit, die ihn nicht gewählt hat. Parlamentsmehrheit und Regierung einerseits und Parlamentsminderheit stehen sich gegenüber. Nicht das Parlament (insgesamt) kontrolliert die Regierung, sondern die Oppositionsfraktionen.
Wie auch immer, es gibt die sich in der Architektur des Rathauses ausdrückende fast gleichberechtigte Polarität der beiden zentralen Einrichtungen des politischen Systems und der Verfassung heute nicht mehr. Ein heutiger neuer Entwurf für ein Gebäude, das das Parlament und die Regierung gleichzeitig beherbergt, müsste Gemeinsamkeit und Unterschied beider Einrichtungen verdeutlichen: Das Parlament steht im Zentrum der Willensbildung, damit auch des Hauses? Die Regierung führt die Exekutive, aber auch die Willensbildung im Parlament. Kommt die Exekutive im Haus in ein repräsentatives oberes Stockwerk? – In welche Stockwerke gehören diese beiden Einrichtungen?
Schüler könnten solch ein Gebäude neu entwerfen, unabhängig vom jetzigen Gebäude, und man könnte sie in aller Unterschiedlichkeit dann stehen lassen. Es kann und muss nicht zu einem endgültigen Produkt kommen, nur zu einer Vielfalt von Anregungen.
Man kann die Diele über einen Windfang verlassen und betritt einen kleinen Platz zwischen Rathaus und Börse mit einem elegant wirkenden Brunnen. Der Brunnen besteht hauptsächlich aus einem runden Wasserbecken mit einer Säule in der Mitte, auf der eine halbnackte Frau steht. An den Außenrändern planschen weitere Figuren mit Wasser.
Es handelt sich um den „Hygeia-Brunnen“38, benannt nach der griechischen Göttin der Gesundheit, nach der die „Hygiene“, also die gesundheitsfördernde Sauberkeit benannt ist. Er soll an die Cholera-Epidemie von 1892 in Hamburg39 erinnern.
Der Brunnen sieht einfach nett und hübsch aus: Das Wasser wird gefeiert, es schenkt den Menschen Gesundheit, Sauberkeit und Schönheit. Er enthält fast keine Anspielungen an die Cholera. Nur ein niedlicher Drache umspielt die Füße der Göttin. Ohne den Drachen könnte der Brunnen in jedem Wellness-Zentrum in Deutschland stehen, als Eingang zu Schwimmhalle und Sauna.40
In Lüneburg wird vor allem mythische Geschichte rezipiert, in Hamburg wird Realgeschichte ideologisch aufgeladen.
In Hamburg wird mehrmals tief in die Geschichte zurückgegriffen, ohne dass Sinn und Zweck jedes Mal erkennbar sind. Zwar schweben die Heiligen der vier Kirchengemeinden auf den vier Ecken des Hauses, aber man sieht sie kaum, und wer sie sieht, weiß noch längst nicht, was sie bedeuten. Der Rückgriff auf die Antike an der Außenwand des Bürgerschaftssaals ist eher genierlich ausgefallen41, man übergeht ihn besser.
Bischof Ansgar von Bremen42, angeblich 831 auch für Hamburg geweiht, errichtete (ebenfalls angeblich) eine Taufkapelle auf dem Gebiet des heutigen Hamburgs. Im großen Festsaal des Rathauses gibt es ein sehr großes Wandgemälde, das an die Christianisierung Hamburgs erinnert.
Schaut man genauer hin, scheint der Bischof ins Leere zu segnen. Niemand steht dort, wo er hinblickt. An der Stelle stand zuerst ein Täufling, das Knie leicht gebeugt vor dem Bischof.
In diesem Zusammenhang gibt es die Auffassung, dass der dargestellte missionierte Heide von der Rathausbaukommission nicht gewollt gewesen sei, da kein Hamburger vor einem Bischof die Knie beugen würde. Daraufhin habe man Vogel (den Maler; HL) gebeten, diesen zu übermalen.“43
Dieses Rathaus ist nicht dem christlichen Gott unterstellt, der Senat re-präsentiert als Obhut über die Stadt nicht die göttliche Obhut, für die er die Stadt leitet. Wenn auch zur Zeit des Rathausbaues sicher fast alle Hamburger einer christlichen Kirche angehört haben, sofern sie nicht zur jüdischen Gemeinde zählten, – die politische Organisation Hamburgs ist nicht mehr nur die andere, nämlich politische Fassung der christlichen Ortsgemeinden. Beide Gemeinschaften sind voneinander getrennt; jede hat ihre eigenen Aufgaben, die sie nicht als Vollendung der anderen Gemeinschaft begreifen.
Die Institutionen trennen sich, es ist ein Schritt hin auf ein modernes weitgehend säkulares Institutionengefüge.
Die Raumaufteilung des Hauses ist überraschend modern-funktional, die Dekoration des Rathauses jedoch von einem recht beliebigen Historismus geprägt44. Aber genau damit geht das Rathaus – vermutlich, ohne dass es das will – über seine mittelalterlichen Vorgänger hinaus: Es verweist auf eine Moderne, die sich mit selbst begnügt und sich auch mit sich vergnügt.
Können die Schüler den gesellschaftlichen Fortschritt erkennen, der sich in dieser Bauweise und diesem Dekorationsstil ausdrückt? Im Allgemeinen wohl nicht. Ein Anhaltspunkt ist die misslungene Taufszene, die den Unterschied etwa zur Lüneburger Ikonografie, zum Weltbild des Lüneburger späten Mittelalters und der frühen Neuzeit geradezu rissartig zeigt.
Die Erkundung des Hamburger Rathauses mit Schülern erfordert einige Vorüberlegungen.
Es gibt drei Möglichkeiten:
Solche und ähnliche Schwierigkeiten bei der Erkundung des Hauses dürfte es überall geben, es sind eben Arbeitsplätze wichtiger Einrichtungen von Politik und Verwaltung, die nicht einfach ihre Arbeit wegen einer Schülergruppe unterbrechen können.
Natürlich wäre es schön, die Schüler könnten sowohl die Fassade als auch die Innenräume des Hauses erleben. Das dürfte aber nur möglich sein, wenn die Führung durch einen Abgeordneten in einer schulischen Projektwoche stattfinden kann. Das wäre die Luxusvariante, der Normalfall könnte sein, dass die Besichtigung innen oder außen vor Ort gemacht wird und die andere Besichtigung mit JPGs am Beamer.
Dass der Senat die Thronsessel im Festsaal des sich landesherrlich aufführenden Senats des Klassenwahlrechts nicht nutzt, ist die einzige mir bekannte Distanzierung des Hamburgs der Demokratie vom Hamburg der Patrizier im Rathaus. In Berlin sitzt der Bundestag im Reichstagsgebäude. Hätte es nicht eine ähnliche Möglichkeit der sprachlichen Unterscheidung in Hamburg gegeben? Der Ausdruck „Bürgerschaft“ bezeichnete eine Vertretung in der Zeit des Klassenwahlrechts, nur die „Bürger“ sollten mitbestimmen dürfen. Hätte es in der Zeit des allgemeinen Wahlrechts nicht besser heißen sollen: Das Abgeordnetenhaus von Hamburg tagt im Hamburger Rathaus? So wäre der Unterschied der Verfassungssysteme des Hamburgs vor 1918 und ab 1919 und wieder 1945 klar und deutlich.
Weil die alten Bezeichnungen beibehalten wurden, entsteht oft, selbst bei Abgeordneten, wie ich erlebt habe, der irrige Eindruck, dieses Gebäude sei eigentlich auch für die Demokratie geschaffen worden. Dabei ist es nur für die Demokratie auch geeignet. Mancher tut so, als gäbe es eine Kontinuität, die leider zu Beginn ein paar peinliche Flecken hat. Ein Bewusstsein dieser Differenz ist in Stadt und Öffentlichkeit kaum vorhanden.
Diese Differenz wäre für Schüler sehr wichtig. Sie könnte vielleicht damit bearbeitet werden, dass die Lerngruppe das Rathaus in Architektur und Ausstattung so umgestalten soll, dass es Demokratie – Volksherrschaft! – ausstrahlt. Die Schwierigkeit solcher Umgestaltungen besteht darin, dass mehr zerstört werden könnte als neu geschaffen. Alles, was hinzugefügt wird, müsste zurückgenommen werden können, so dass spätere Generationen das Haus letztlich unversehrt bekommen und dennoch nach ihren Vorstellungen umdeuten könnte.
Das Rathaus müsste vielleicht zum täglichen Leben in einer Großstadt geöffnet werden. Kann man nicht doch eine Arkaden-Zeile vor die Front zum Rathausmarkt hin setzen? Kann man nicht auf die andere Seite des Marktes, aber mit dem Rathaus-Gebäude verbunden, helle und durchsichtige Arbeitsräume der Fraktionen, der Ausschüsse und des Senats stellen?
Dass der Weihnachtsmarkt nur noch beengt stattfinden könnte, wäre nicht weiter schlimm; es gibt genug andere Flächen für Glühwein in der Nähe.
Dieser Platz wird aber auch für große öffentliche politische Veranstaltungen genutzt, die ihren Platz nun genau in Rathausnähe haben; es könnte dafür zu eng werden. Es wäre keine einfache Gestaltungsaufgabe. Die Schüler lernen dabei, wie schwierig es sein kann, Demokratie angemessen auszudrücken.
Harburg war preußisch, als das Rathaus von 1888-1892 gebaut wurde45; Preußen hatte das Königreich Hannover nach dem Krieg von 1866 annektiert. Die Stadt wuchs und war auch nicht gerade arm. So entstand das Bedürfnis nach einem neuen Rathaus. Das Gebäude drückt das Selbstverständnis einer preußischen Stadt aus.
In der Provinz Hannover galt die alte hannoversche Kommunalverfassung weiter46. Zur kommunalen Selbstverwaltung gehörten eine Versammlung der Bürgervorsteher, das „Bürgervorsteher-Collegium“ mit einer ehrenamtlichen Leitung, und der von ihm gewählte Magistrat mit dem hauptamtlichen Bürgermeister an der Spitze.
Das Rathaus wurde 1888-1892 von Christoph Hehl47in Stil der sogenannten „vlämischen Renaissance“48 gebaut. – Harburg wurde erst 1937 im „Groß-Hamburg-Gesetz“49 in Hamburg eingegliedert.
Das Gebäude steht an einem für dieses Haus geschaffenen Platz. Kommt der Besucher aus der Stadt, geht er eine leichte Anhöhe hinauf. Er sieht eine symmetrisch gegliederte breite Fassade. In der Mitte ein Vorsprung mit der einladenden, eher flachen Eingangstreppe, über der die Fenster des Ratssaals zu sehen sind. Diese Einordnung zeigt ihn nach außen als das Zentrum des Hauses.
Das Gebäude ist im Krieg stark zerstört worden50.
Der hohe Uhrenturm wurde nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgebaut. An der linken Seite wurden beim Wiederaufbau viele Details weggelassen, was aber erst beim zweiten Hinsehen zu erkennen ist. Man könnte sie, wollte man den alten Zustand wieder herstellen, vermutlich ohne große bauliche Probleme rekonstruieren. Es sieht so aus, als wäre alles vorbereitet. Man könnte diese Unvollständigkeit aber auch als vorsichtige Erinnerung und Mahnung verstehen.
Links vom Sitzungssaal steht die Göttin der Gerechtigkeit, rechts die der Klugheit und Weisheit. – Im Vergleich etwa zum Lüneburger Rathaus ist dieses Fassadenprogramm sehr reduziert; die Göttin der Justitia ist an der Fassade letztlich schon fehl am Platz, denn die Justiz war schon lange nicht mehr Aufgabe des Rathauses. Aber irgendwie gerecht zugehen soll es im Rathaus schon. Und es soll auch traditionell aussehen.
Diese beiden Statuen zeigen, dass man sich aus der Geschichte Legitimation holen wollte, schön dekorativ. Martina Werth-Mühl schreibt in einem Heft des Harburger Helms-Museums51:
Justitia und Prudentia: Tugenden anstelle der Kaiser
Weit auffälliger als das ornamentale Blatt- und Rankenwerk aber sind zwei weibliche Vollplastiken in Lebensgröße in den seitlichen Nischen des Mittelrisaliten. Die linke davon ... ist auf den ersten Blick als Justitia, die Personifikation der Gerechtigkeit zu erkennen. ... Hier liegt auch der Schlüssel für die Identifikation der zweiten Harburger Figur. Es handelt sich dabei um die allegorische Darstellung der Weisheit oder Klugheit, die „Prudentia“, die ebenso wie die Gerechtigkeit an ihren Attributen, ihren Beigaben, zu erkennen ist: der Schlange, die sich um einen Pfeil oder Stab ringelt, als Symbol der Klugheit, und dem Spiegel als Mahnung zur Selbsterkenntnis (...). Prudentia und Justitia sind zwei der sog. Sieben Tugenden (Virtutes), von denen vier „Kardinaltugenden“ (Justitia, Prudentia, Fortitudo-Tapferkeit, Temperantia-Mäßigung) schon in der Antike als Angelpunkte guter Taten gelehrt wurden, während die drei „theologischen“ Tugenden (Fides-Treue, Spes-Hoffnung, Caritas Nächstenliebe) Besonderheiten des Christentums darstellen. ...
Anders als bei Rathäusern mit mittelalterlichem Ursprung fehlen christliche Bezüge. - Zunächst sollte die Fassade jedoch ganz anders geschmückt werden. Nach dem Vorschlag des Architekten
sollte in der linken Nische eine Statue Kaiser Wilhelms I., in der rechten diejenige Kaiser Wilhelms II. aufgestellt werden; darüber waren Wappen mit den jeweiligen persönlichen Devisen vorgesehen. Die Baukommission schloß sich dem Vorschlag an. Vom Bürgervorsteherkollegium wurde er jedoch nicht akzeptiert, dem anscheinend die Hinzufügung einer dritten Figur unbekannter Identität vorschwebte. Da dies aus gestalterischen Gründen verständlicherweise undurchführbar war, schlug die Baukommission am 21.6.1890 unter Verzicht auf die Kaiserfiguren wahlweise die der Weisheit und Gerechtigkeit vor oder eine Allegorie auf das Gewerbe einerseits sowie Handel und Gewerbe andererseits.
Es fehlt also der konkrete Bezug. Stattdessen griff die Baukommission auf alte Symboliken zurück, die kaum noch als politisches Selbstverständnis verstanden wurden.
Die Göttinnen vom Eingangsportal am Schloss Friedenstein auf dem Berg von Gotha haben noch einen konkreten historischen Hintergrund52:
Aus Erbteilungen war 1640 das neu begründete Herzogtum Sachsen-Gotha ... hervorgegangen. Ernst I., der Begründer jener Linie der Ernestiner-Dynastie – eines Zweiges der Wettiner –, erwählte sich Gotha als Residenzstadt. Hier ließ er noch während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) das Schloss auf den Ruinen der Burg Grimmenstein errichten. Angesichts des Kriegsgrauens gab Ernst I. der mächtigen Vierflügelanlage den symbolträchtigen Namen „Friedenstein“.
Das Motiv dieser beiden Göttinnen ist in der Stadt populär, es ist zentrales Motiv an einer großen Schnitzerei auf einem der drei Märkte der Stadt53. – Man könnte es heute überall für ein Rathaus wieder aufnehmen.
Allerdings zeigt auch diese Rathausfront von Harburg, dass es in den stürmischen Zeiten der wilhelmischen Epoche, als überall Wirtschaft und Technik das Land umwälzten, keine der Gegenwart und der Zukunft entsprechende gemeinsame Welt der Bilder gab. Man baute technisch modern, tat aber so, als würde man alte Zeiten neu herstellen54. Das ästhetische Bewusstsein stand geradezu quer zu einem wirtschaftlichen und technischen Fortschritt, der die ganze Welt und die Weltgeschichte umwälzte.
Der Grundriss zeigt hinter dem großen Mittelgiebel den Ratssaal, heute der Ort der Bezirksversammlung. Die Räume links und recht davon werden als Räume der Fraktionen genutzt, ganz links ist der Raum der Bezirksbürgermeisterin. Diese Anordnung der Räume ist vorzüglich für eine parlamentarische Demokratie geeignet. Das könnte eine Folge der damaligen preußischen Gemeindeordnung – der Magistratsverfassung55 – sein.
Die Magistratsverfassung als Verfassungsform des deutschen Gemeinderechts geht auf die preußische Städteordnung vom 19. November 1808, die sog. Steinsche Städteordnung, zurück. Während die altdeutsche Ratsverfassung gegenüber der mächtigen Stadtobrigkeit, dem Rat, eine besondere Vertretung der Bürgerschaft nur schwach entwickelt hatte, wurde jetzt unter dem Einfluß der konstitutionellen Staatsidee ... das Nebeneinander von zwei grundsätzlich gleichberechtigten Organen städtischer Selbstverwaltung eingeführt. Das waren die von der Bürgerschaft gewählte Versammlung der Stadtverordneten und der von den Stadtverordneten gewählte gleichfalls kollegial gebildete Magistrat ... So herrschte bei aller Vielgestaltigkeit des Gemeindeverfassungsrechts bis 1933 das Zweikörpersystem in den Städten mindestens in Norddeutschland vor.
Auf der rechten Seite setzt sich das Gebäude mit den Arbeitsräumen der Verwaltung fort. Politische Leitung der Stadt und Verwaltung sind räumlich klar voneinander getrennt.
Nach dem einladenden Eingang mit den drei Bögen betritt der Rathausbesucher eine mit griechischen Säulen ausgestattete eher kleine Halle und geht dann auf einer nicht sehr mächtigen und prächtigen, aber im Fall einer größeren Versammlung doch sehr funktionale Treppe nach oben in den Versammlungssaal oder zum Bürgermeister, heute Bezirksamtsleiter*in. Auf dem großen Fenster sieht er eine Mahnung, die an die Zerstörung des Hauses im Zweiten Weltkrieg erinnert. An einer Seite des Treppenhauses sind Listen mit den Namen von Opfern des Faschismus angebracht.
Das Fenster des Sitzungssaals ist nach dem Krieg von Carl Ihrke56 vollständig neu gestaltet worden. Es zeigt den Wiederaufbau Harburgs, links die Industrie, in der Mitte den Hafen, rechts die Wohnhäuser.
Arbeiter sind die Helden dieses Wiederaufbaus, eine geradezu sozialistisch-realistische Bildersprache. Einige Jahre später dominierte die abstrakte Kunst, solche Bilder wären kaum noch akzeptiert worden. Zum anderen ist dieser Wiederaufbau eine reine Männersache, keine einzige Frau ist auf den Fenstern zu sehen.
Die Wände des Sitzungssaals sind nach dem Krieg in einem altertümelnden Stil holzgetäfelt und mit politischen Sinnsprüchen versehen: „Wenn die Gewaltigen klug sind - so gedeihet die Stadt.“
Dieses Haus ist für den Unterricht „Unser Rathaus“ bestens geeignet. Es steht repräsentativ an einem großen Platz, die Fassade kann entdeckt und entschlüsselt werden, das Treppenhaus erzählt würdig von der Geschichte des Hauses und seiner Stadt, es führt ohne Umwege in das Zentrum der demokratischen Willensbildung, es überhöht die Leitung der Exekutive nicht.
Auch heute noch werden Rathäuser gebaut. Auch sie brauchen Räume für Politik und Verwaltung und eine Fassade nach außen, die eine bedeutsame politische Mitteilung macht. Gleich in der Nähe von Hamburg, im „Speckgürtel“, liegt Ahrensburg. Dort ist das Rathaus 1970 gebaut worden57, vielleicht typische Nachkriegsmoderne, aber nicht die helle klare Schlichtheit der Moderne der Provinz58, wie man sie beim Kreishaus in Uelzen59 oder am Katasteramt in Otterndorf60 sehen kann, sondern in der „brutalistisch“61 erscheinenden Art der 1960er Jahre62. Das vom Ahrensburger Architekturbüro Karl-Heinz Scheuermann entworfene Ahrensburger Rathaus will seine Umgebung dominieren. Das Gebäude und der Vorplatz stehen trotz ihres jungen Alters unter Denkmalschutz63.
Sechs oder sieben Stockwerke, die ersten beiden Fensterreihen sind Teil eines breiten Fundaments, darüber drei Reihen, ganz oben eine Funkstation. Die Stockwerke zeigen hellen sauberen Sichtbeton mit Kieseln und darüber Fenster aus schwarzen Edelhölzern, die wie ohne Rahmen gesetzt scheinen.
Der Bau erinnert an aufgeschichtete Klötze, ohne jeden Schmuck außer unmittelbar über dem Eingang. Es scheint, als habe der Architekt während des Entwurfs Adolf Loos „Ornament und Verbrechen“64 gelesen: Keinerlei Ornament, fast kein Schmuck an der Fassade, aber edle und funktionale Materialien wie am Looshaus am Michaelerplatz in Wien65.
Das Haus ist erst 54 Jahre alt. Und doch scheint es schwer verständlich, wie aus längst vergangenen Tagen.
Eine wichtige Bewertung des Hauses stammt von der Architekturhistorikerin Astrid Hansen66:
Mit dem neuen Rathaus und dem vorgelagerten Rathausplatz hat die „Schlossstadt Ahrensburg“ mit ihrer barocken Achse und dem stadtbildprägenden Dreistrahl seit 1970 eine neue, moderne City erhalten. Seine Erbauung fällt architekturgeschichtlich in eine Zeit, in der international der Rathausbau boomt und dessen Großstrukturen schließlich in den 1980er Jahre vermehrt in die Kritik geraten. ... Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Dr. Helmut Lemke würdigte die Leistung des Rathaus-Neubaus als einen Höhepunkt der langjährigen Aufwärtsentwicklung. Die Stadt habe, so der Ministerpräsident in seinem Grußwort weiter, „eindrucksvoll gezeigt, wie eine konsequent durchgeführte kommunale Strukturpolitik zum Erfolg führt.“ Justizminister Henning Schwarz würdigte bei seiner Einweihungsrede ebenfalls den Bau. „Wenn wir heute ihr schönes neues Rathaus einweihen, fügen wir der traditionsreichen Stadt ein Stück Moderne hinzu.“
Über dem Eingang sind Reliefs von Ferdinand Mathiszig angebracht, die die vier Lebensalter darstellen: Kindheit, Jugendalter — Verliebtheit, Erwachsener — Vater und Mutter – alter Mensch67. Was aber haben diese Inhalte mit der Arbeit eines Rathauses, mit Kommunalpolitik zu tun? Irgendwie ist das Rathaus auch für Kinder, Schule, Eltern und Alte zuständig, aber das gilt für die Bundesländer und die Gesamtrepublik auch. Vielleicht wird die Aussage des Reliefs durch eine Aussage in einer Broschüre der Stadtverwaltung Ahrensburg deutlich68:
Nachdem sich die Verwaltung Anfang des 20. Jahrhunderts von einer ausschließlichen Ordnungs- in eine Leistungsverwaltung zu wandeln begann, nahm mit den neuen Aufgaben zwangsläufig auch der Personalstamm zu.
War es in den zwanziger Jahren noch ein Gebäude, in dem die Stadtverwaltung untergebracht war, so waren es Ende der dreißiger Jahre bereits drei Gebäude, ... Vor dem Einzug in das Rathaus war die Zahl auf sechs Gebäude angewachsen.
Dieser Zustand war weder für die Bürger noch für die Mitarbeiter einer modernen Verwaltung akzeptabel. Der Bau des Rathauses wurde beschlossen.
Dieses Rathauses will die Bürger nicht durch eine hoheitliche Ansprache einschüchtern. Sie sollen in den Phasen ihres Lebens vom Rathaus begleitet werden, dort haben sie Ansprechpartner, die ihnen immer wieder freundlich zur Seite stehen. Das dürfte der Sinn des Reliefs „Vier Lebensalter“ sein.
Lebenslauf-Darstellungen sind an einem Rathaus nicht völlig ungewöhnlich. Es gibt den idealen Lebenslauf eines Mannes und Bürgers der Stadt an der Fassade des Rathauses von Gotha (Schüler, Soldat, Handwerker, alter Mann)69 und im Treppenaufgang zum Bürgerschaftssaal im Hamburger Rathaus70.
Zum Gebäude gehört ein Vorplatz, nicht zu verwechseln mit dem Marktplatz auf der anderen Seite der kleinen Straße vor dem Rathaus71.
Diese dem Rathaus unmittelbar vorgelagerte Platzanlage hat der Hamburger Gartenarchitekt Karl Plomin (1905–1986) gestaltet. Zum repräsentativen Rathaus wünschte man sich einen passenden Vorplatz. Der Entwurf Plomins sah vor, die hochwertige Gestaltung des Innenraumes nach außen fortzusetzen. Pflanzkästen und Wasserbecken gestalten die über wenige Stufen zu erreichende Platzanlage, die ebenfalls unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Vor dem Haupteingang des Rathauses befindet sich ein großer Platz, der von passenden Gebäuden umsäumt ist. Der Blick aus dem Fenster beim Bürgermeister könnte ein harmonisches Bild ergeben: Ein angemessen großer Platz, auf der linken Seite Häuser im geometrischen farbenfrohen Stil der 1970er Jahre, rechts geht es – nicht recht passend, naja – mit postmodernen Fronten der 1980er Jahre weiter. Aber leider wird dieser Platz als wichtiger innerstädtischer Parkplatz verwendet; das Rathaus und Platz sind zudem durch eine Straße getrennt. Rathaus und Platz werden nicht als Einheit erlebt.
Auf dem Platz müsste irgendetwas passieren: Besuchergruppen gehen spazieren, Leute essen ein Eis oder trinken einen Kaffee. So war es geplant, Rathaus und Marktplatz sollten eng zusammengehören72:
Der Vorentwurf ... stammte von einer Arbeitsgemeinschaft um Stadtbaurat August-Carl Becher mit den Architekten Schramm und Jürgen Elingius (Hamburg). Dabei bekräftigte Becher die planerische Motivation mit den Worten: ‚Bei der Planung ist man von dem Hauptgedanken ausgegangen, die Platzgestaltung in Beziehung zum Rathaus so spannungsreich wie möglich zu gestalten. Es ist daher wichtig, daß nicht nur das Rathaus dort gebaut werde, sondern daß auch Läden, Gaststätten, Ratskeller, Bauwerke für kulturelle Zwecke, Reise- und Werbebüros und Wohnungen erstellt würden. Dadurch wird erreicht, daß nach Ladenschluß und Feierabend noch Leben in dem Rathauszentrum vorhanden ist.‘“
Diese Randbebauung ist realisiert worden, es gibt dort Geschäfte und Wohnungen. Aber der Parkplatz vertreibt das Leben trotzdem. Und weiter73:
Vorbildhaft wirkte für viele Architekten der Zeit vor allem die Bezugnahme auf die ‚Agora‘. Ihre Geschichte, Funktion und räumliche Disposition wurde im öffentlichen Baudiskurs der Sechziger- und Siebzigerjahre breit diskutiert und auch von Architekten wie ... Arne Jacobsen und Alvar Aalto in neuzeitliche Baukonzepte übersetzt (Wolfsburg, Castrop-Rauxel). Schließlich handelte es sich doch um den verbürgten Bezirk für die Öffentlichkeit in der antiken griechischen Polis, wo Kommunikation und Warenaustausch stattfanden, das Ganze weiträumig gestaltet und mit prominenten Bauten der Politik und Kultur flankiert: Der Platzraum konnte so als Freiraum für platonischen Freigeist und verbürgter Ort demokratischen Gemeinsinns verstanden werden. In diese Richtung gingen auch die Überlegungen, als im März 1968 die Stadtverordneten darüber entschieden, das neue städtische Zentrum ‚Rathausplatz‘ zu nennen:
‚Die mit der Wahl des Standortes für das Rathaus eingeleitete Stadtkernsanierung stellte die Stadt vor die Aufgabe, einen neuen Mittelpunkt zu schaffen ... Die Stadt ist in der glücklichen Lage, durch eine entsprechende Randbebauung einen größeren zentralen Platz (7000 qm) zu schaffen, der in organisch gewachsenen Städten immer beim Rathaus zu finden ist und der im allgemeinen als Marktplatz bezeichnet wird.‘“
Diese Planung hat ihren Zweck nicht erreicht. Wenn einmal wieder über Verkehrsplanung und Verkehrsführung in Ahrensburg nachgedacht wird: Die Straße und der Parkplatz müssen weg. Das Tischlermodell lässt erkennen, dass die Straße und der Parkplatz das Rathaus an den Rand der Innenstadt drücken, die sich ihr Zentrum an der Kreuzung/Dreifachgabel oben rechts selbst geschaffen hat. Dort fehlt allerdings jede „Polis“-Atmosphäre.
Hier könnte sich eine Aufgabe für Schüler ergeben: Wie machen wir das Rathaus und die Umgebung für die Ahrensburger so attraktiv, dass sie sich gerne dort aufhalten74?
Wer über den langen Aufgang mit Treppe und Rabatten in das Rathaus kommt, betritt eine sehr freundliche und helle hohe Empfangshalle, die irgendwie skandinavisch-nordisch gestylt ist. Sie wird abends und in der dunklen Jahreszeit von einer Art Lichtskulptur beleuchtet, die der Bauhausschüler Wolfgang Tümpel entworfen hat75.
Im Treppenhaus gibt es regelmäßig Kunstausstellungen. Geht der Besucher die Gänge zu den Büros der Mitarbeiter entlang, wird er durch die freundliche Farbgebung der Wände und der Türen begleitet. Man kann sich im Inneren des Hauses sehr schnell wohl fühlen, so möchte man als Bürger und Mitmensch empfangen werden.
Der Sitzungssaal im Rathaus bezieht seine Dekoration nur aus dem Material der Wandverkleidung und der Oberfläche der Schränke.
Ein Ratssaal fehlt. Zunächst sollte das Foyer auch als Versammlungsort genutzt werden, von oben be- und erleuchtet von der Tümpel-Lampe. Eingemeindungen und Ändererungen der Kommunalverfassungen haben diesen Raum zu klein werden lassen. Dann war ein Veranstaltungs- und Versammlungsraum für das Rathaus im Neubau der Stadtbücherei gleich neben dem Rathaus vorgesehen. Aber weil dieser Raum in die Bücherei eingegliedert wurde, tagt der Rat der Stadt nun im Marstall Ahrensburg76 in der Nähe des Ahrensburger Schlosses77.
In Ahrensburg gibt es ein Projekt „Jugend im Rathaus“78, das einmal im Jahre vom Kinder- und Jugendbeirat der Stadt und der Jugendhilfe der Stadt veranstaltet wird. Die neunten Jahrgänge aller weiterführenden Schulen werden nacheinander jeweils für einen Tag in das Rathaus eingeladen, um mit den Mitarbeitern im Rathaus und anwesenden Kommunalpolitikern die Einrichtung des einen oder anderen von den Schülern vorgeschlagenen Projektes zu beraten und auf den Weg zu bringen. Es geht nicht nur um eine Planspiel-Simulation eines realen Vorganges, vielmehr sind „richtige“ Politiker und Angehörige der Verwaltung beteiligt; es kann auch geschehen, dass der Vorgang über den bei der Stadtverordnetenversammlung mitwirkungsberechtigten „Kinder- und Jugendbeirat“79 zu einer Vorlage beim „richtigen“ Stadtparlament führt. Es ist eine Einführung in reale Praxis. – Dieses Projekt „Jugend im Rathaus“ läuft seit vielen Jahren, keiner der Beteiligten konnte mir genau sagen, wie lange schon. Die Kommunalpolitiker schätzen diese Beteiligung als Gewinn für ihre Arbeit.
Das Ahrensburger Rathaus will, genauso wie das Lüneburger und das Hamburger, ein besonderes Haus in der Stadt sein. Es ist in seiner Höhe und seiner Ausdehnung ein für eine Kleinstadt geradezu mächtiges Gebäude, das einen großen Platz beherrschen will. Aber es wird anders als andere Rathäuser nicht als stadtbildprägend wahrgenommen. Sein Bild wird weder in einer Neubürgerbroschüre80 noch in einem heimatkundlichen Schulmaterial81 gezeigt.
Der Fries über dem Eingang verweist nur auf das menschliche Leben selbst, mehr nicht. Die politische Gemeinschaft – das Gemeinwesen Stadt – kommt dort nicht vor. Sie hat sich in der Vielzahl der Würfel versteckt, in den unüberschaubaren Bereichen moderner Verwaltung geschieht überall Wichtiges.
Und dennoch: Im Rathaus fühlt man sich wohl, die Innenarchitektur schreckt den Bürger nicht als Bittsteller ab, die Wände und die Türen vermitteln fast ein Gefühl des „Hier-kann-man-zu-Hause-Sein“. So ganz alltäglich gesagt: Einfach angenehm.
Niemand weiß, wie dieser Widerspruch aufgelöst werden kann.
Aber dennoch gilt für die Fassade: Reicht diese zurückhaltende, gar versteckte politische Symbolik für eine Stadt in der Demokratie aus? Sie will ja nicht nur irgendwie „modern“ sein, sie will ein Lebensraum ihrer Bürgerinnen und Bürger sein, ob jung, mittel oder alt, Demokratie als Lebensform. Hier ist die Symbolik darauf reduziert, dass die Stadt das Leben ihrer Bürger begleitet.
Aber vielleicht ist solche Bildersturm-Architektur zu bestimmten Zeiten notwendig, denn man wollte sich in Ahrensburg damit von den Jahrzehnten davor befreien. Es ist ein Rathaus der Bürger.
Dieses Haus ist uns von außen ferner als das Rathaus von Harburg, aber von innen fast so nah wie unser Wohnzimmer, wie unser häusliches Arbeitszimmer.
Man kann dieses Gebäude als Aufforderung zu äußerer Schlichtheit und innerer Freundlichkeit lesen. Die Schüler können diese Absicht übernehmen.
Rathäuser gehören in Europa zur politischen Kultur, egal, welches konkrete politische System gerade herrscht. Die Bürger brauchen einen Ort, an dem sie mit dem Staat in Kontakt treten können, zu dem sie aber auch der Staat rufen kann, wenn er etwas von ihnen will. Rathäuser sind auch Orte, an denen Probleme aufgegriffen und gelöst werden. Weil mit Problemen meist unterschiedliche, gar gegensätzliche Interessen verbunden sind, sind sie auch Orte der Auseinandersetzungen, des Streites und der Entscheidungen. Eine Stadt ohne Rathaus – das kann es nicht geben.
Das (Alte) Rathaus von Marzahn82 ist m.W. das einzige in der DDR von Grund auf neu gebaute Rathaus83. Es steht unter Denkmalschutz84. „Alt“ ist das von einer Architektengruppe des VEB Ingenieurbau-Kombinats Berlin um Wolf R. Eisentraut, Karla Bock und Bernd Walther von 1986 bis 1988 gebaute Haus, weil der Amtssitz des Bezirksbürgermeisters durch eine Bezirksreform von Marzahn nach Hellersdorf verlegt worden ist. Es arbeiten dort aber noch Teile der politischen Leitung und der Verwaltung des Bezirks.
Diese Fassade des Rathauses unterscheidet sich von den Häusern der Umgebung: Symmetrisch gestaltete Front, gebrannte Klinker als Dekor und ein Bürgermeister-Balkon. Im Inneren befindet sich eine große Eingangshalle, die für gesellschaftliche, künstlerische und politische Veranstaltungen genutzt wird. Es gibt Sitzungsräume für die politischen Institutionen.
Politische Symbole, die die herrschende gesellschaftliche und politische Lage und die Ziele dieses Staates ausdrücken, fehlen85.
Die Aufgaben der „Örtlichen Volksvertretungen“ waren in der DDR gesetzlich bestimmt86. Das schwierig zu lesende Gesetz ist vielleicht so zu verstehen87: Die „örtlichen Volksvertretungen“ sind die untere Abteilung des allein-einzigen demokratisch-zentralistisch regierten Staates88 (= keine kommunale Selbstverwaltung!); das Personal wird zwar zum Teil vor Ort ausgewählt und vor Ort gewählt, hat sich aber an die eine große Linie des soundsovielten Parteitags der SED zu halten. Mit ihrer Ortskenntnis haben sie lokal zu verwirklichen, was von „oben“ vorgegeben ist. Dabei müssen sie die Einrichtungen, die es vor Ort gibt – Parteien und Massenorganisationen wie Gewerkschaften89, Betriebe, die Schulen, jene Organisationen, die mit Kultur und Bildung zu tun haben – und alle sonstigen Organisationen bis zum Anglerverband einbeziehen.
Wenn das so stimmt, bemisst sich die Qualität einer „örtlichen Volksvertretung“ daran, wie sie die diversen Einrichtungen und Institutionen anspricht, einbindet und mobilisiert. Ein „örtlicher Volksvertreter“ oder ein Bürgermeister muss jeden kennen und mit jedem gut umgehen können, um die von „oben“ kommenden Ziele und Vorgaben mit den Bedürfnissen, Vorlieben und Wünschen „unten“ koordinieren zu können. Wenn und weil es keine institutionellen Konfliktregelungsmechanismen gibt, wie sie etwa in der parlamentarischen Mehrheitsfindung vorliegen, braucht die Kommunalpolitik ein gut funktionierendes Netz der informellen Abstimmung und Kommunikation. Wer solch ein Netz leiten kann, kann gute Kommunalpolitik machen.
Wie soll man solch eine Politik-Praxis, sollte sie so gewesen sein, symbolisch abbilden?
Aber dennoch soll es ein besonderes Haus sein. Seine Fassade hebt sich von den Gebäuden der Umgebung ab. Im Inneren soll es den Kontakt von Staat und Bürger angenehm gestalten und eine besondere Stätte von Kultur und Veranstaltung sein, wie ja auch schon frühere Rathäuser.
Dieses Haus hat ein Staat gebaut, der seine Aufbruchzeit hinter sich hatte. Die grundlegenden gesellschaftlichen und politischen Entscheidungen schienen gefallen, revolutionäre Ziele müssen nicht mehr betont werden. Dieses Haus ist vielleicht weniger ein Bau des politischen als eines des gesellschaftlichen Lebens. Man traf sich, man diskutierte und man feierte. So ist das Gebäude nach der DDR weiter genutzt worden.
Im Westen dominiert die Vorstellung, die DDR habe aus Kostengründen die Innenstädte verfallen lassen und am Stadtrand monotone Plattengroßsiedlungen gebaut90. In den 1980er Jahren begann das Bauwesen der DDR, regional angepasste Bauweisen zu realisieren91. Dieses Marzahner Rathaus ist allerdings keinem Regionalismus, keinem Historismus nachempfunden, sondern ein stilistisch eigenständiger Neubauentwurf.
Ein Rathaus war im Mittelalter auch ein Ort des gesellschaftlichen Lebens. Es war nicht irgendeine Gastwirtschaft, sondern ein Haus, das im Gast-Geben Maßstäbe setzte. Das Alte Rathaus von Marzahn hat deshalb auch einen ausgestalteten Ratskeller, der wie das ganze Haus denkmalgerecht energetisch überarbeitet wird92.
Der ehemalige Ratskeller wird ein bezirkseigener Ort bleiben und sowohl das Standesamt als auch der Ratskeller werden nach Vorgaben des Denkmalschutzes erneuert. Anschließend soll der Ratskeller als Kulturkeller wieder für Veranstaltungen zur Verfügung stehen.
Das bedeutet, dass zum Beispiel Lesungen, Diskussionen oder Sprechtheater denkbar sind. Aber auch Events mit repräsentativem Charakter oder private Veranstaltungen sollen möglich werden.
Schüler könnten fragen, ob Demokratie nicht auch gut gepflegte Gastronomie in Verbindung mit einer anspruchsvollen Diskussions- und Veranstaltungskultur braucht. Man muss ja miteinander reden. Das geht immer noch am besten in persönlicher Begegnung. Muss ein Rathaus nicht immer auch politische Volkshochschule sein oder eine solche unterhalten? Wie steht es mit dem Verhältnis von Öffentlichkeit und Rathaus? Sind auf diesem Gebiet Gestaltungen und Initiativen nötig? Es geht um Bürgerbeteiligung93.
Lehrstücke wollen „exemplarisch-genetisch-dramaturgisch“ einen kulturell bedeutsamen Schritt nachvollziehen, ob es sich um eine wissenschaftliche Entdeckung, eine technische Erfindung oder um eine kulturelle Neuschöpfung handelt1.
Wesentlich für die Lehrkunstdidaktik ist die Methodentrias «exemplarisch – genetisch – dramaturgisch»:
- Lehrstückunterricht konzentriert sich auf kulturelle und curricular bedeutsame «Schlüsselthemen» (exemplarisch).
- Er orientiert sich dabei an kulturellen Vorbildern, den originären Quellen: (genetisch) an Autorinnen und Autoren, Forscherinnen und Forschern, Entdeckern, Dichterinnen und Dichtern, Denkerinnen und Denkern, Musikerinnen und Musikern und bildenden Künstlerinnen und Künstlern wie Pythagoras und Pascal ... (und an bedeutsamen kulturellen Schöpfungen, deren Urheber niemand kennt, wie z.B. Kirchen und vielleicht auch Rathäuser; HL), deren Erfahrungen bei der Lösung eines komplexen Problems die Lehrkunstdidaktik sammelt und auswertet,
- um sie unter Aufnahme von Vorlagen oder Hinweisen von Klassikern der Pädagogik (und auch vielversprechenden neueren Entwicklungen: HL) für heutige Jugendliche in eine lebendig gestaltete, zusammenhängende Lernaufgabe, ein «Lehrstück», zu verwandeln (dramaturgisch).
Lehrstücke beginnen – eigentlich – mit einer irritierenden Situation, die die Schüler nicht spontan angemessen verstehen. Die Lerngruppe wird in eine didaktisch modellierte Wiederholung einer ursprünglichen Aufgabe versetzt, sie muss eine ursprüngliche Aufgabe bewältigen. Die Autorengruppe Berg/Brüngger/Wildhirt formuliert2:
Leitsatz und Leitlinien: Immer wieder einmal „Sternstunden der Menschheit im Unterricht wiederaufleuchten und einleuchten und weiterleuchten“ lassen. ...
- 1.
- Epochenübergreifende Menschheitsthemen: Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und Reflexion der Lehrkunstdidaktik/Lehrstückmethode stehen besondere Inhalte des Unterrichts: epochenübergreifende Menschheitsthemen möglichst in einer ihrer Sternstunden der Erforschung, Entdeckung, Dichtung, damit sie in ihrer beweglich und verlässlichen Konstellation Bildung als Persönlichkeitsentfaltung und Weltorientierung ermöglicht. Lehrkunstdidaktik ist primär inhaltszentriert und erst sekundär lehrerzentriert und schülerzentriert.
- 2.
- Die lehrkunstdidaktische Methodentrias gehört zu den zentralen Gestaltungsbegriffen des Lehrstückunterrichts (...).
- 3.
- Kategorialbildung als wechselseitige Erschließung und Gestaltung von Subjekt und Objekt, von Mensch und Welt (Klafki) zu verwirklichen, das erfordert es, Sternstunden im Unterricht sorgfältig und authentisch zu inszenieren: Menschheitsgeschichtlich entscheidende Entdeckungen und Erfindungen, Erfahrungen und Erkenntnisse sollen in der Unterrichtsgemeinschaft von Lernenden und Lehrenden so intensiv nach- und mitvollzogen werden können – im Verbund von Sinnlichkeit und Sinn: von aufleuchtenden Phänomenen und einleuchtenden Ideen –, dass unser Wissen und Können zur lebensgeschichtlich nachhaltigen Bildung wachsen kann.
- 4.
- Kulturauthentische Lehrstückentwicklung: Wir suchen nach kulturauthentischen Lehrstückvorlagen und lesen unsere Unterrichtsmethoden sorgfältig an ihnen ab: Wenn Faraday selbst „alle im Weltall wirkenden Gesetze in der Kerzenflamme“3 zeigen kann – warum ihn dann verbessern wollen? Unterrichtsmethoden sollen Maß an den Dingen nehmen, statt sich zum Maß der Dinge zu machen. Insgesamt: Durch einen Schatz kulturauthentischer Lehrstücke unternimmt die Lehrkunstdidaktik einen generationenverbindenden Brückenschlag zwischen Kulturtradition und Enkulturation und leistet somit einen Beitrag zur Unterrichts- und Schulkultur.
Vielleicht kann man ein Lehrstück „Unser Rathaus“ so beginnen: Ein altes Rathaus taugt nur noch als Museum, es ist einsturzgefährdet, ein neues Rathaus wird gebraucht. Vielleicht ist die Stadt größer geworden, vielleicht haben die Aufgaben der öffentlichen Verwaltung so sehr zugenommen, dass ein neues Rathaus gebaut werden muss. Vielleicht ist auch nur das von den Schülern gegründete Dorf4 größer geworden, oder die Verfassungsgeber5 suchen nach einem Haus.
Aber was ist ein Rathaus?
Die Gebäude lassen sich grob in vier große Gruppen einteilen:
Die Listen sind noch nicht annähernd vollständig. Einige dieser Häuser habe ich gesehen, andere habe ich im Internet gefunden. Jeder, der hier liest, wird genau „sein“ Rathaus vermissen. Hamburg, Lüneburg und Ahrensburg sind bei mir nun mal „um die Ecke“.
Man trifft auch auf Seltsames: Gadebusch18 ist Rom. So hoch haben noch nicht mal die Lüneburger gegriffen. Vielleicht hat es seinen noch zu entdeckenden Sinn. Oder solche Selbsterhöhungen waren damals einfach üblich, waren also gar keine.
Senatus Pop(ulus)que
Gadebuscensis
1618
In hanc formam
redacta curia est
Senat und Volk
von Gadebusch
1618
In diese Form wurde
das Rathaus versetzt.
Die Vielfalt verwirrt zunächst bei der Unterrichtsplanung. Eine grundlegende Idee muss gefunden wurden, ein Zugriff auf den Gegenstand, mit dem der Bereich des Gegenstands geordnet werden kann.
Da „Rathäuser“ etwas Kulturtypisches sind, muss nach ihrem Anfang, ihrer Entwicklung und der Entdeckung ihrer Entwicklung gesucht werden. Die Planung eines Lehrstücks „Unser Rathaus“ kann setzen: Hat Michael Faraday in der Kerze „alle im Weltall wirkenden Gesetze“ gefunden, so hat Joachim Ganzert alle Gesetze der Rathäuser im Lüneburger Rathaus entdeckt und am Rathaus Lüneburg dargestellt. Seine Darstellung dessen, was „Rathaus“ ist und wie es sich in Lüneburg sowohl baugeschichtlich als auch ideell entwickelt hat, ist die grundlegende Lehrstückvorlage.
Es geht aber nicht nur um die Gebäude und ihre Bedeutung, sondern auch um ihren politisch-philosophisch-kulturellen-ästhetischen Kontext, wie er in ihrer Kunst-am-Bau und Kunst-im-Bau deutlich wird. Es handelt sich ja nicht nur um Verzierungen, sondern um programmatische Aussagen für die Regierenden, die Regierten und alle Umwohnenden und Besucher. Auch dort gibt es Genese, Kontinuität und deren Abbruch. Zugleich sind Rathäuser Arbeitsstätten der Politik, heute Maschinenräume der Demokratie.
Es gibt weitere Bezüge, die um das Rathaus entfaltet werden können, und es gibt engere. Die Thematischen Landkarten verweisen auch auf Möglichkeiten, innerhalb eines Lehrstückes die Arbeit zu vertiefen. Die genaue Ausgestaltung eines Lehrstücks hängt von den Gegebenheiten vor Ort ab, es soll um „unser Rathaus“ gehen.
Welche Rathäuser sind für ein konkretes Lehrstückvorhaben geeignet? Idealerweise sind es drei Häuser:
Das erste Haus ist schnell gefunden, es steht in der eigenen Stadt gleich am Marktplatz im Zentrum der Stadt, in der die Schüler wohnen, schräg gegenüber von der Stadtkirche – jedenfalls so ähnlich. Auch das moderne Haus ist sicher irgendwo in der Nähe, denn nach dem Krieg reichten die alten Gebäude meist nicht mehr aus, sofern sie überhaupt noch standen. Es ist neu gebaut worden.
Aber Häuser, die Einblicke in die Anfangszeit der Rathäuser ermöglichen, dürften selten sein. Und wenn ein mittelalterliches Rathaus halbwegs in der Nähe der Schüler zu finden ist, ist es womöglich nicht erforscht oder die Forschungsergebnisse sind nicht gut zugänglich. Dass Lerngruppen in Süddeutschland oder der Schweiz für das Lüneburger Rathaus begeistert werden können, ist durchaus nicht anzunehmen. Es wäre auszuprobieren, ob Kombinationen der genetischen Sicht Joachim Ganzerts mit anderen mittelalterlichen Rathäusern möglich ist.
Die Lüneburger Fassade zeigt nichts Lüneburg-Spezifisches, sondern allgemeine Forderungen an die Politik im Mittelalter: Das gemeinsame Leben braucht die Schaffung rechtlicher Regelungen und Verfahren. Das gilt auch heute noch.
Die Hamburger Fassade zeigt nichts Allgemeingültiges, sondern Zeitbedingtes, und das zeigt sie auch noch verspätet. Aber sie zeigt auch Lokales, eine konkrete Aufgabe einer konkreten Stadt.
Wie ist die Ahrensburger Fassade einzuordnen? Sie sollte „modern“ sein, in die Zeit passen und für die Zukunft planen. Aber die Zukunft der Energieeinsparung wurde nicht vorher gesehen. Dieser Herausforderung stellt sich das neue Rathaus in Freiburg.
Die drei Gebäude in Hamburg, Lüneburg und Ahrensburg stehen unter Denkmalschutz. Sie wurden und werden renoviert und haustechnisch immer wieder auf den neuesten Stand gebracht, so weit es möglich ist. Änderungen darf der Bauherr nur mit Genehmigung der vernünftigerweise sehr strengen Denkmalschutzbehörden vornehmen.
Aber wie fängt der Unterricht praktisch an?
Von Wagenschein19 her geht es darum, das selbstverständliche Wissen eben nicht vorauszusetzen, sondern durch die Inszenierung des Unterrichts zu hinterfragen, explizit oder implizit, um die Sache von Grund auf in den Blick zu nehmen.
Ein Unterrichtsanfang von Wagenschein her zeigt den Schülern ein Phänomen, das Fragen auslöst.
Wagenschein zeigte den Schüler ausgewählte, allerdings zurückhaltend präparierte Phänomene. In den Naturwissenschaften kann man das so machen, aber ein Rathaus, wie es in der Stadt am Marktplatz steht, kann man nicht in didaktischer Weise präparieren. Es steht nun mal so da, wie es da steht. Eine Führung im Haus ist immer schon Einschränkung für die Schüler mit einer Deutung, die ihnen vorgesetzt wird.
Wie wäre es, die Schüler mit der Frage „Was ist ein Rathaus?“ zum Rathaus zu schicken? Sie sollen durch die Vielfalt all dessen, was sie sehen, hindurch klären, was ein Rathaus ist und inwieweit das heimische Rathaus dieser Bestimmung entspricht. Der Lehrer steht für Fragen und Hinweise zur Verführung, er leitet das Gespräch vor und im Rathaus nicht, erklärt aber gerne. Er zeigt auch auf dieses und jenes, wenn er meint, dass Wichtiges übersehen wird.
Die Schüler haben ihre Handys dabei, um all das zu fotografieren, das sie weiter erklärt haben möchten, am besten sich selbst und untereinander erklären. Google, Wikipedia und ChatGTP können bei der Besichtigung des Hauses im Haus und bei der Nacharbeit zu Hause und bei der Klärung im Klassenzimmer helfen.
Vielleicht muss ein neues Rathaus gebaut werden? Wir brauchen – das haben wir nebenbei erfahren — ein Haus mit einem größeren Saal für Versammlungen und Feiern, einem kleineren Saal für die Ratsherren / Abgeordneten, vielleicht noch einen kleineren Raum für Sitzungen der Stadtregierung und einem möglichst repräsentativen Amtszimmer des Bürgermeisters, in dem die wichtigen Gäste aus Berlin, Bern und aus Übersee empfangen werden. – Ein Architekt wird uns das schon zusammenstellen.
Viel wichtiger ist der politische Eindruck, den das Haus machen soll. Wie steht das Haus am wichtigsten Platz der Stadt? Was sehen die Bürger, wenn sie auf das Rathaus zugehen? Welcher Eindruck wird vermittelt? Welche Ideen werden ausgedrückt?
Wir lassen uns von den alten Rathäusern, ihren politischen Funktionen und den mit den Gebäuden und ihren Gestaltungen ausgedrückten Regierungsgrundsätzen anregen, wir entwerfen aber für unsere Zeit und unsere Zukunft. Wir nehmen die Arbeiten der vergangenen Generationen und entwerfen, darauf aufbauend, unsere eigene Gegenwart und Zukunft.
Rathäuser sind Denkmäler, sie stehen (oft / meist) unter Denkmalschutz. Deshalb kann es für den Unterricht sinnvoll sein, sich mit der Pädagogik des Denkmalschutzes zu beschäftigen, um dort zu lernen.
Für den Denkmalschutz engagiert sich in Deutschland die „Deutsche Stiftung Denkmalschutz“20. In einem Flyer erläutert sie ihr Verständnis von „Denkmal“21:
Denkmale sind mehr als nur Steine — sie erzählen dem, der sich mit ihnen auseinandersetzt, ihre Geschichte und Geschichten und schaffen eine lebendige Verbindung von der Vergangenheit bis in die Zukunft. Sie sind wahre Erinnerungsspeicher und „Chronisten“ unserer Vorfahren, unserer Städte und Dörfer.
Lehrkunstdidaktik kann diese Formulierung von der „lebendigen Verbindung“ aufnehmen: Denkmäler erzählen von unserem Woher und regen damit an, über das Wozu und das Wohin nachzudenken.
Auf dem „Schulprogramm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz“22 finden sich Beispiele, wie Unterricht mit Denkmälern (=im weitesten Sinn, vor allem altes Gemäuer) gemacht werden kann. Dazu gehört eine Sammlung von Arbeitsblättern23. Darin gibt es beispielsweise einen Forschungsauftrag zum mittelalterlichen Markt, der Anregungen gibt, wie Schüler mit Marktplatz und Rathaus in Lüneburg arbeiten könnten24.
Oder es wird eine Brücke zur Kommunalpolitik geschlagen25:
Planspiel Denkmalerhalt
Mittel der Demokratie
Auf den Fotos erkennt Ihr ein historisches Haus vor und nach seiner Sanierung, ein altes Kommandeurshaus. Es wurde vor über 300 Jahren für einen Kommandeur errichtet, für den Offizier eines Regiments. Nun stellt Euch vor: Es soll abgerissen werden, an seiner Stelle soll ein Einkaufszentrum entstehen. Aber es gibt schon ein modernes Einkaufszentrum in der Stadt. Manche Menschen haben Angst, dass sie bald in einer langweiligen Stadt leben, die nur noch aus modernen Fassaden besteht. Deshalb setzen sich viele, auch Jugendliche, für den Erhalt des Hauses ein. Einige sind neben dem Investor zu einer Bürgersprechstunde beim Bürgermeister eingeladen.
Auch beim „Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz“26gibt es Materialien, die anzuschauen lohnt, beispielsweise über das Kloster Chorin und Friedrich Schinkel27. In Fortsetzung der Abrafaxe-Comic-Serie28aus der DDR wurden Materialien für die verschiedenen Schulstufen erstellt: Wie haben Schinkel und Lenné in Chorin gearbeitet, was machen Denkmalpfleger und Restauratoren dort heute? Vergleichbare Materialien für die Rathäuser von Hamburg und Lüneburg fehlen. Für die weitere Arbeit an einem Lehrstück-Rathaus sollten diese Materialien zu Chorin durchgearbeitet werden.
Man kann auch in die Denkmalpädagogik des Geschichtsunterrichts schauen. Das Inhaltsverzeichnis eines Wochenschau-Buches von Marco Dräger über das „Denkmal im Geschichtsunterricht“29 könnte fast ein Grundriss eines Lehrstücks sein:
4. Unterrichtspraxis: Methodische Möglichkeiten und Beispiele
4.1 Denkmalserkundung
4.2 Einen Fragebogen für eine Denkmalserkundung entwickeln
4.3 Ein Denkmal analysieren und interpretieren ...
4.8 Interviews mit Experten der Denkmalpflege führen
4.9 Interviews mit Denkmalinitiatoren führen
4.10 Rezeptionsgeschichte recherchieren und präsentieren ...
4.14 Denkmalsdebatten und -konflikte simulieren
4.15 Denkmalsdebatten und -konflikte analysieren und kommentieren
4.16 Ein bestehendes Denkmal umgestalten oder ergänzen
4.17 Ein (Gegen-)Denkmal entwerfen und gestalten
Ein anderer Aspekt, der für den Unterricht fruchtbar gemacht werden könnte, ist der konkrete Umgang mit konkretem Architektur-Erbe durch Politik und Wirtschaft.
Hamburg hat im Zweiten Weltkrieg sehr gelitten, eigentlich müsste es seine historische Bausubstanz schützen. Kritiker sprechen jedoch von einer „Zweiten Zerstörung“30nach dem Krieg in der „Freien und Abrissstadt Hamburg“31. In Hamburg-Altona hat man vor einigen Jahrzehnten ein historistisches Bahnhofs-Gebäude durch ein Kaufhaus mit Fernverkehrs- und S-Bahn-Anschluss ersetzt32.
Der Hauptbahnhof muss in Hamburg erweitert werden33. Man will den Fehler von Altona nicht wiederholen34.
Man könnte für diese Aufgabe einen Entwurf mit Schülern erstellen. In Bayern gab es für solch einen Unterricht einen Unterrichtsvorschlag der „Arbeitsgemeinschaft Architektur und Schule“ unter der Bezeichnung „draufgesetzt“35:
Der Wettbewerb will Schüler/innen in ganz Bayern motivieren, sich mit ihrem Lebensraum, seinen Qualitäten und Herausforderungen sowie mit Fragen der architektonischen Gestaltung, einem zeitgemäßen Umgang mit vorhandener Bausubstanz kreativ auseinander zu setzen.+
An ihrem Wohnort oder um die Schule herum suchen die Schüler/innen ein interessantes Gebäude, das durch eine neue „draufgsetzte“ Raumform erweitert werden kann, so eine neue Aussage und eine zusätzliche Nutzung erhält und für eine Aufwertung der Umgebung sorgt.
Dieser vom bayerischen Kultusministerium angeregte Verein sagt zu seinen Zielen36:
Das zentrale Ziel des Vereins Architektur und Schule e.V. ist, die Wahrnehmung der Schüler/innen für architektonische Qualitäten zu schärfen, ein kritisches Bewusstsein gegenüber der gebauten Umwelt auszuprägen und das notwendige „Handwerkszeug“ für die aktive Auseinandersetzung mit architektonischen und städtebaulichen Aufgabenstellungen zu vermitteln. In Lehrerfortbildungen werden deshalb Methoden und theoretische Grundlagen für eine Auseinandersetzung mit der gebauten Umwelt vermittelt sowie Unterrichtsprojekte und -materialien angeboten.
Diese Zielbestimmung könnte in lehrkunstdidaktische Arbeit an Gebäuden und Denkmälern aufgenommen werden.
Aber vor allem: Ein Lehrstück zum „heimatlichen Rathaus“ müsste die Methodik der Denkmal- und Architekturpädagogik studieren, um von ihr zu lernen.
Jedoch: Zu viele Anregungen könnten dazu führen, dass man sich verzettelt. Bei der Entwicklung des eigenen Lehrstücks sollte man sparsamer beginnen.
Was gehört zu einem Lehrstück? Die Lehrkunstdidaktikerin Susanne Wildhirt hat acht Lehrstückkomponenten herausgearbeitet37. Hier sollen sie für ein mögliches Lehrstück an einer Schule in Hamburg über das Hamburger Rathaus dargestellt werden.
(1) Reizvolles Phänomen
Die Schüler haben die S-Bahn-Station Richtung Rathaus verlassen, stehen auf dem großen leeren
Platz „Rathausmarkt“ vor einem großen Haus und fragen den Polizisten, der vor dem Eingang des
Rathauses Wache hält, nach dem Weg zum Rathaus. „Ihr steht unmittelbar davor!“ – „Das hier? Ist
das kein Schloss?“ – „Ich dachte, das ist eine Kirche.“ – Auf dem Rathausmarkt hat auch noch nie ein
(Wochen-)Markt stattgefunden ...
Die Schüler sehen ein großes, breites Haus, das unten eine breite festungsartige Mauer aus Naturstein hat, nach oben viele Verzierungen und viele Statuen, selbst auf dem Dach schweben noch Engel herum. Den Eingang muss man suchen, nicht sehr, aber auf Anhieb sieht man ihn nicht. Dieses Phänomen ist weniger reizvoll als irritierend. Man läuft vor der Fassade hin und her und kann – mit Hilfe von Google, Wikipedia und des Lehrers – einiges entschlüsseln.
Schaffen sie mit dem Lehrer den Weg durch den Eingang, stehen sie in einem Raum, von dem nicht klar ist, ob er schon im Haus ist oder noch vor dem Haus? Dicke Säulen bestimmen diesen Raum und an den beiden entgegengesetzten Seiten sind Treppen zu sehen, die in irgendwie wichtige Teile des Gebäudes führen und in die oberen Stockwerke.
Dieses Haus erschließt sich Schülern womöglich überhaupt nicht. Es ruft nur in geringem Maß solche Irritationen hervor, die nach Auflösung verlangen. Es ist fremd. Aber der Lehrer sagt, dass das Haus ein Rathaus ist. Der Lehrer hat mit einem Abgeordneten eine Führung durch das Haus vereinbart. Die Schüler bekommen Einblick in die Räume von Senat und Bürgerschaft, erfahren dabei auch etwas über die wichtigen Einrichtungen des Bundeslandes und der kommunalen Gemeinde Hamburg.
Das Gebäude „Rathaus“ ist also wichtig für das Leben der Menschen in Hamburg, aber warum sieht es so seltsam aus?
(2) Organisierende Sogfrage
Was ist also ein „Rathaus“? Das Hamburger Rathaus allein lässt das nicht erkennen. Man muss „tiefer“
fragen: in Deutschland und ähnlichen Ländern gibt es Rathäuser seit Jahrhunderten, vielleicht schon seit
tausend Jahren. Da muss es also einen Grund geben, wenn man überall in den Ländern des christlichen
Mittelalters38
solche Gebäude errichtet hat, meist in der Mitte der Stadt und obendrein besonders geschmückt.
Das Lehrstück muss rückwärts schreiten: Was ist ein Rathaus an und für sich? In Hamburg hat man Glück: In Lüneburg, mit der Eisenbahn nicht weit weg, ist vor 20 Jahren das Rathaus bis hin zu seinem alleranfänglichsten Anfang ausgegraben worden, um seine Entwicklung bis zur Gegenwart rekonstruieren zu können. Das betrifft nicht nur das Gebäude „Rathaus“, sondern auch die Ausbildung von Fassaden und die Verzierungen durch Statuen und Gemälde, in denen der Sinn des Hauses für die in ihm Handelnden und für die Menschen in der Stadt zum Ausdruck kommt. So wird ein Einblick in eine andere Welt gewonnen, die doch die unsere ist, denn unsere Welt ist aus diesem Mittelalter hervorgegangen. Es gibt große Unterschiede, aber eben auch Kontinuität, und die Rathäuser verkörpern diese Kontinuität vielleicht noch mehr als die viel mehr beachteten großen Kirchengebäude: Aus der Kirche treten viele aus, vom Rathaus und seinem Gemeinwesen bleibt jeder umfasst.
Also muss der Weg vom Anfang wieder in die Gegenwart gegangen werden: Was soll uns ein Rathaus heute sein? Wie soll es sich selbst und unsere Zeit für uns heute ausdrücken?
(3) Ich-Wir-Balance
Ein Rathaus-Lehrstück holt die Erfindung eines örtlichen Rahmens – in Architektur, Institutionen
und Ästhetik – von Politik in das Klassenzimmer, um es nacherfinden und wieder und neu
konstruieren zu lassen. Den Schülern muss (mindestens) Gelegenheit gegeben werden,
ihr eigenes Verhältnis zum Thema „Rathaus“ durch eigene Entwürfe zum Ausdruck zu
bringen.
(4) Aus einer Urszene dynamisch entfaltete Handlung
Die Urszene für den Bau eines Rathauses könnte sein, wenn man Ganzert folgt: An einem
verkehrsgünstigen Ort steht eine Kapelle für die Bewohner einer kleinen Siedlung. Dort treffen
regelmäßig Fernhändler ein. Es wird gehandelt und also auch gestritten. Nach dem Gottesdienst
sitzen die wichtigen Männer der lokalen Gemeinde noch eine Stunde vor der Kapelle, um die
Probleme und Streitigkeiten mit den Händlern und auch zwischen den Einwohnern zu besprechen und
vielleicht Entscheidungen zu treffen.
Die Händler brachten ihre eigenen Maße und Gewichte mit, das führte zu Missverständnissen und zu Streit. Es gibt Verbrechen, man muss sich darum kümmern, schon wegen der Rechtssicherheit und des inneren Friedens. Aber welches Recht sollte gelten? Das Recht des Landesherrn oder das, was am Ort beschlossen wird?
Einige Jahre später braucht man einen Schrank in einem Raum, in dem die Entscheidungen archiviert sind. Für den Handel hatte man schon ein eigenes Haus neben der Kapelle gebaut, dort kommt das Archiv hinein. Bald wird ein Haus gebraucht, in dem es einen kleinen Saal für die Sitzungen der wichtigen Männer eingerichtet wird. Das Archiv zieht um; ein Arbeitszimmer für den wichtigsten Mann, den Bürgermeister, wird eingerichtet.
Orte des Vertrauens mussten geschaffen werden: Eine Ratswaage, die den Maßstab der Genauigkeit setzt, eine Ratsapotheke, damit die Kranken auch mit heilender Medizin versorgt wurden, oder ein Ratskeller, damit der Unterschied zwischen trinkbarem Wein und giftigem Fusel deutlich wurde. Heute würde man das Verbraucherschutz nennen.
Die Bildung des Nachwuchses musste gesichert werden: Eine Stadt kann nur leiten, wer die große Literatur und die (damalige) Welt kannte.
Dazu könnte eine Verhandlungs- und Entscheidungssituation im Klassenzimmer organisiert werden: Unklarheiten und Betrug beim Handel, Diebstahl in der Nachbarschaft.
Aber darf die Stadt alles, was sie tut? Legitimationen müssen geschaffen werden, die christliche Religion allein ist nicht umfassend genug, sie hat keine Lehre vom richtigen Staat, der richtigen Politik und der richtigen Rechtsprechung. Es muss weiter auch in die Welt der heidnischen Antike zurückgegriffen werden. Ein sehr eigenes Weltbild mit seinem eigenen ästhetischen Ausdruck wird herausgebildet.
Bei aller Kontinuität: Wir leben in Zeiten, in denen Kirche und Religion für die Politik immer weniger bedeuten, eine religiöse Legitimation des Staates wird kaum noch verlangt und hat in der Ästhetik dieses Gebäudes kaum einen Platz. Stattdessen müsste die Demokratie durch das Haus und seinen Schmuck ausgedrückt werden, seine Technik müsste auf die ökologischen Herausforderungen reagieren.
(5) Originäre Vorlage
Die Forschungen zum Lüneburger Rathaus und ihre Darstellung durch Joachim Ganzert
sind nicht nur die fachliche Grundlage des Lehrstücks, sie geben zugleich die wesentlichen
Anregungen zu seiner Entwicklungslogik. Ohne Ganzerts Text ist dieses Lehrstück nicht denkbar.
– Die Darstellung dieser Forschung und ihrer Ergebnisse in drei Bänden ist vorzüglich
gelungen, es ist auch eine buchkünstlerische Kostbarkeit. Aber diese Bände sind beim
Verlag39
vergriffen, antiquarisch nicht gerade billig und viel zu umfangreich, um für die Unterrichtsvorbereitung
gelesen zu werden. Dringender Wunsch an Verlag und Autor: Daraus ein schönes 30-Euro-Buch über
das Lüneburger Rathaus machen, ein Referenzbuch für eine gediegene populärwissenschaftliche
Darstellung von Rathäusern, ihrer Entstehung, Entwicklung und kulturellen Bedeutung. Es wäre der
sachlich-fachliche Grundlagentext für Rathaus-Lehrstücke.
(6) Kategorialer Aufschluss
Auch hier sind die Arbeiten von Joachim Ganzert und seinen Mitarbeitern leitend: Was ist ein
Rathaus an sich und überhaupt – Das Rathaus und die Frage der Legitimation von Ordnung und
Herrschaft. Was bedeutet seine ästhetische Gestaltung? Was sagen die Fassaden, die Statuen und
Gemälde?
(7) Werkschaffende Tätigkeit
Ein neues Rathaus? Oder eine Umgestaltung? Eine Ergänzung? Jedenfalls müssen Demokratie und
Ökologie in einem neuen Gebäudeentwurf zum Ausdruck kommen. Und sei es auch nur mit einem
Bündel von Renovierungsmaßnahmen.
(8) Grundorientierendes Denkbild
Eine grafische Darstellung des Denk- und Arbeitsprozesses für ein Lehrstück an einer Schule in
Hamburg, vielleicht so, dass es den Weg vom Hamburger Rathaus über das Lüneburger Rathaus zum
eigenen Rathausentwurf darstellt.
Aber diese Komponenten müssen je nach heimatlicher Gegend und je nach politischen Herausforderungen, die ausgedrückt werden sollen, anders gestaltet werden. Gegenwärtig etwa sind repräsentative Teile von Rathäusern, die kein ökologisches Programm ausdrücken, schwer denkbar und politisch kaum zu vermitteln.
Bei einem Lehrstück geht es aber um ein „Mehr“ zum genetischen Lehrgang, das so schnell nicht zu finden ist, am Schreibtisch vermutlich schon gar nicht. Der niederländische Kunstdidaktiker Jan Veldman hat im Laufe der Arbeit an seinem Lehrstück über die Goudaer Sint-Janskerk40 die Besonderheiten des Lehrstückunterrichts aus einem Text von Hans Christoph Berg, des eigentlichen „Erfinders“ der Lehrkunstdidaktik41, noch einmal zusammengestellt. Es geht um die ganze Vielfalt der Begegnungsmöglichkeiten mit einem Phänomen, dargestellt an der lehrkunstdidaktischen Trias42.
Nach Berg ist exemplarisches Lehren ... »ein Exemplar betrachten, berühren, befragen, beschreiben, besingen, bei ihm Wohnung nehmen und ihm Wohnung geben, und mit Respekt vor seiner unzugänglichen Ganzheit seine mir zugängliche Aspekte erforschen und erfassen«. Ein Exempel präsentiert sich wie »ein Mikrokosmos mit eigenen Regeln, eigener Mitte und eigenem Horizont«. Dieses Lehren erweitert sich in alle Richtungen und zielt auf Transfer und Interdisziplinarität. Dabei wird (wenn möglich) nicht nur die horizontale, sondern auch die vertikale Achse betrachtet: »Physik ohne Metaphysik bliebe oberflächlich.« ...
Genetisch Lehren ... (geschieht; HL) »sachgenetisch und wissensgenetisch«, das heißt: Der Unterricht befasst sich mit großen Themen (die Sachen) aus den (historischen) Kulturentwicklungen, und zugleich macht der Schüler ... auch eine Entwicklung durch. Das eigene Wissen wächst, weil Schüler und Lehrer/-in durch die Sache ergriffen sind. Ein genetischer Lehrgang kommt – nach Wagenschein – in Gang durch »eine Initialzündung mit einem erstaunlichen Phänomen« ...
Dramaturgisches Lehren erfordert, »den Unterricht als Lehrstück« (mit Akten und Szenen) oder »als Bildungsdrama« zu gestalten; »eine exemplarische Figur (er-)finden«; »einen Plot (er-)finden, bei dem wir im Hin und Her unseres Lehr- und Lernganges mitvollziehen können«; »einen Spannungsbogen« zu realisieren.
Auf ein Rathaus-Lehrstück könnten Bergs Überlegungen angewendet werden:
Den Bildungswert eines Unterrichtsgegenstandes kann man mit Wolfgang Klafkis Erläuterungen zur kategorialen Bildung prüfen43:
Der kategoriale Kern des Lehrstücks lässt sich auch mit dem Politikdidaktiker Wolfgang Hilligen verdeutlichen44:
Zuerst sollte eine Notwendigkeit entstehen, dass die Schüler sich mit dem Gegenstand „Rathaus“ beschäftigen. Es kann aus einer Heimatkunde hervorgehen oder einem Bemühen um das grundlegende Verständnis von Staat, Demokratie, Kommunalpolitik und / oder Verfassung. Es geht um das „Unser“ Rathaus, zum Vergleich und zum „tieferen“, das heißt genetischen Verständnis werden hier das alte Rathaus in Lüneburg und das neue Rathaus in Ahrensburg herangezogen.
In einer anderen deutschen oder gar europäischen Landschaft wird es ein anderes „Unser“ Rathaus sein. Es gibt sicher auch andere Rathäuser, die ein genetisches Verständnis ermöglichen45, und wieder andere Rathäuser, die in ihrer Weise die Moderne ausdrücken. Es wird findig übertragen werden müssen, vielleicht entsteht dabei ein ganz anders gebautes Lehrstück.
Vor- und Leitfrage: Was ist ein Rathaus? Wie beantwortet das Haus diese Frage?
Aber dieser Ablauf ist, wie schon gesagt, je nach Gegend, in der die Schüler wohnen, zu modifizieren.
Es ist wahrscheinlich, dass bei der Planung und der ersten Durchführung so zunächst (nur) ein genetischer Lehrgang entsteht, der als konventioneller Unterricht vom Typ „Text – Tafel – Heft“ verläuft, aber kein dramaturgisch gestaltetes Lehrstück. Dieser scheinbare Mangel macht die Arbeit an einem Vor-Lehrstück keineswegs sinnlos. Solch ein Unterricht kann dem Lehrer helfen, die „Logik des Gegenstandes“ zu entdecken: Was hängt wie in welcher Weise und in welcher Reihenfolge zusammen? Eine an der Entwicklung der Sache orientierte Lehr-Lern-Logik kann sichtbar werden. Das hilft zu verstehen, welche Lehr-Lern-Prozesse im genetisch-dramatischen Lehrstück ausgelöst werden sollen46.
Deshalb kann die Auswertung solcher genetischen Lehrgänge als Vorstufen eines genetischen Lehrstücks dazu führen, dass jener Schlüssel gefunden wird, der den Zugang zum Exemplarischen ermöglicht. Gelingt das nicht, ist sowieso kein Lehrstück möglich.
Es geht auch darum, mit den Schülern einen kognitiven Gang durch ein Problem zu machen. Aber es muss mehr sein: Die Schüler müssen in das Phänomen und seine Rätsel selbst verstrickt werden. Der Lernpsychologe Heinrich Roth beschreibt das methodische Vorgehen im Unterricht so47:
Der Lehrer erklärt Kompaß und Himmelsrichtung. Halbes Interesse. Die Klasse verirrt sich. Kompaß und Karte werden notwendig. Der Lehrer arbeitet mit Kompaß und Karte und bemerkt, daß er in der Eile selbst nicht ganz zurechtkommt. Alle Jugendlichen sind ganz dabei, wollen mitraten, besser wissen, sie diskutieren noch stundenlang. [...]
Kann man hinter das Geheimnis dieser und ähnlicher gelungener Begegnungen zwischen Kind und Gegenstand kommen oder nicht? Wir glauben ja.
Kind und Gegenstand verhaken sich ineinander, wenn das Kind oder der Jugendliche den Gegenstand, die Aufgabe, das Kulturgut in seiner „Werdensnähe“ zu spüren bekommt, in seiner „Ursprungssituation“, aus der heraus er „Gegenstand“, „Aufgabe“, „Kulturgut“ geworden ist. Darin scheint uns das Geheimnis und Prinzip alles Methodischen zu liegen. Indem ich nämlich – und darauf kommt es allein an – den Gegenstand wieder in seinen Werdensprozeß auflöse, schaffe ich ihm gegenüber wieder die ursprüngliche menschliche Situation und damit die vitale Interessiertheit, aus der er einst hervorgegangen ist. Obwohl er unter Umständen inzwischen in eine akademische Ferne und Lebensunberührtheit entrückt ist, die diesen Ausgangspunkt gar nicht mehr wahrhaben will, wird er durch diese pädagogische Rückführung in die Originalsituation wieder das, was er einst war: Frage, Problem, Not, Schaffenslust. ...
In diesem methodischen Prinzip steckt der Kunstgriff, Kind und Gegenstand so aufeinander zu beziehen, daß sie einander nicht mehr loslassen, sondern ins Gespräch kommen und miteinander zu leben beginnen. Nur auf diese Weise entwickeln sich spontane Beziehungen zwischen beiden, und das hat eine Methode des Unterrichts zu leisten.
Ein Lehrstück ist noch nicht durchgestaltet, wenn die Präsentation des Exempels nur Fragen auslöst. Die Schüler müssen – von sich aus oder mit geringer Beratung – fragend den Kern des Gegenstandes, seiner Bestandteile und auch seiner Nachbarschaften umkreisen. Dabei muss bei ihnen – mindestens beim wichtigen Teil der Lerngruppe – der Wunsch entstehen, mehr wissen, mehr verstehen zu wollen.
Mag sich die Präsentation eines Naturphänomens so einrichten lassen, dass in jeder Schule im ganzen Land die Schüler auf die selben Fragen kommen können, ist das bei einem ortsgebundenen Baudenkmal, das seine ganz eigene Geschichte hat, nicht möglich. Die Gebäude sind unterschiedlich, ihre Nutzung ist es auch, – sie sind zugänglich oder auch nicht. Bei jedem Rathaus muss das zu präsentierende Exempel anders inszeniert werden, jedes Mal muss die Blickrichtung der Schüler anders gelenkt werden.
Die Forschungsergebnisse am Lüneburger Rathaus zeigen: Die Fassade eines Rathauses ist eben nur – Fassade. Sie will dem Publikum mitteilen, was im Rathaus geschehen soll / geschieht. Sie ist selbst schon Didaktik, sie „vermittelt“ zwischen draußen und drinnen. Es geht um Vorderbühne und Hinterbühne48.
Was immer die Fassade „sagt“, ihre Aussage fällt nicht unmittelbar mit dem zusammen, was im Rathaus geschieht. Die Fassade verkündet etwas über den Sinn der Stadt und die Normen, denen sie unterworfen ist und die sie selbst realisieren will, im Inneren des Rathauses wird jedoch ganz alltäglich den Amtsgeschäften nachgegangen; dort wird geplant, gestritten, entschieden, regiert, vollzogen oder auch nur zu den Akten genommen, was „draußen“ geschieht; die große Pose ist sicher seltener, häufiger werden Formulare ausgefüllt.
Ob das, was „innen“ geschieht, dem entspricht, was „außen“ bekundet wird, das kann sein oder auch nicht. Jedenfalls ergibt sich eine Differenz, die zu einer kognitiven Spannung ausgebaut werden könnte.
Das Rathaus in Hamburg ist einerseits ein Denkmal mit gewaltiger Fassade, andererseits Sitz eines modernen, ganz zeitgenössischen Parlaments für Land und Stadt mit dazu gehörender Regierung. Die erste Begegnung der Schüler mit dem Haus muss beides zeigen. Aber wie macht man das?
Es ist schon ein wichtiger Schritt, den Schüler vom Rathausmarkt her die Widersprüche der Fassade zu zeigen. Aber diese Widersprüche gibt es nur wegen eines politischen Grundsatzprogramms, das schon damals der politischen Lage nicht mehr angepasst war und mit nicht so recht zureichenden künstlerischen Mitteln ausgedrückt wird.
Damit kommen jedoch das Parlament, die Regierung und die moderne Verwaltung noch nicht in den Blick. Man muss sich weiter umsehen und sich hinsetzen können, um das Gesehene zu besprechen.
Im Hamburger Rathaus bietet die „Diele“, der ungeheizte und der Öffentlichkeit zugängliche Raum zwischen Bürgerschaft und Senat, zumindest eine provisorische Sitzgelegenheit. Die „Diele“ simuliert dort unten auf der Höhe des Rathausmarktes eine Unterscheidung von Bürgerschaft und Senat, die es in einer parlamentarischen Demokratie gar nicht gibt. Jetzt ist eine einfache Aufgabe – eine „Schlüsselaufgabe“ – nötig, deren Bearbeitung viele Bereiche von „Rathaus“ tangiert und in den ganzen Komplex hineinführt. – Sie ist nicht so leicht zu finden.
Für Jan Veldman war – nach langer Suche – in der Sint-Janskerk49 in Gouda der Schlüsselimpuls die Aufforderung an die Studierenden, sich in die „Mitte“ der Kirche zu stellen50. Diese Aufgabe folgte der historischen Logik des Gegenstandes: Die Kirche war im Mittelalter auf den Altar im Chor ausgerichtet, dort im Osten war die geistliche Mitte der Kirche, und nach der calvinistischen Reformation traten Predigt und Kanzel in den Mittelpunkt. So wurde der Innenraum der Kirche umgebaut, der Altar verschwand, die Kanzel wurde erhöht an einem mittleren Pfeiler des Langschiffes gestellt und die Sitzreihen wurden im Halbkreis auf diese neue Mitte hin ausgerichtet51.
Diese Kirche hat zwei Mittelpunkte. Wie kann das sein? Diese Beobachtung rollt die ganze Geschichte der Kirche auf.
Vielleicht ist es diese Aufgabe auch hier der Schlüsselimpuls: Sucht die Mitte des Rathauses und stellt Euch dort hin. Dann könnte der Einstieg etwa so weiter gehen:
Vielleicht gelingt solch ein Zugang bei „unserem“ Rathaus. Wahrscheinlich ist das nicht. Vermutlich wird ein anderer Zugang gesucht werden müssen. In Lüneburg könnte es um das Verhältnis von Fassade und den einzelnen Gebäudeteilen mit ihren Innenräumen gehen: „Sucht den Eingang zum Rathaus!“ (Also Zurückhaltung bei der Vorbereitung der Lerngruppe auf den Besuch!)
Beim Hamburger Rathaus sollte bei einer „offiziellen“ Führung durch das Haus eine Teilnahme an einer Sitzung der Bürgerschaft folgen. Das widersprüchliche Verhältnis zwischen Bau / Baugeschichte in einer Stadt mit Klassenwahlrecht und der gegenwärtigen politischen Nutzung als Ort einer parlamentarischen Demokratie kann dabei zum Thema werden. Eine Aufgabenstellung könnte die Wahrnehmung dieses Unterschieds / Widerspruchs vorbereiten und vertiefen.
Dieser Zugang zum Gegenstand des Lehrstücks ist nicht schnell gefunden. Er wird auch nicht in jedem Rathaus derselbe sein. Es bedarf mehrerer Durchgänge, bei denen das Verhalten der Schüler genau wahrgenommen werden muss: Was hat sie bei der Besichtigung angesprochen, welches Verhältnis zur angestrebten zentralen Aussage des Gegenstands wird sichtbar? Wie kann es aufgenommen und vertieft werden?
Ein Besuch in Lüneburg muss in der Schule nachbereitet werden. Das Rathaus gibt es in Lüneburg gar nicht, es ist vielmehr ein aus vielen einzelnen Gebäuden und Gebäudeteilen zusammen gewachsener Komplex, dem man nach ein paar Jahrhunderten eine praktisch funktionslose, aber mächtig beeindruckende Fassade vorgesetzt hat, die später noch einmal erneuert wurde. Der Unterschied zwischen Vorder- und Hinterbühne ist handfest greifbar. Gleichzeitig verdeutlicht das Wachstum des Gebäudeensembles die Entstehung des mittelalterlichen Rathauses aus einem Aktenschrank bis zum Prunkbau, der viele Einzelaufgaben zu erfüllen hat. Es scheint sich, soweit ich es bislang weiß, um eine typische Entwicklung zu handeln, die deshalb auch exemplarisch bearbeitet werden kann.
Es müsste ein von Lego-Fans oder von Modellschreinern gefertigtes modulares Modell geben, das je nach unterrichtlichem Bedarf zusammengesetzt oder auseinandergenommen werden kann. Jede dieser Erweiterungen könnte nach Notwendigkeit und Ausgestaltung von den Schülern besprochen werden.
Die Figuren auf der Fassade können mit Hilfe von Wikipedia, Google und ChatGPT näher entschlüsselt werden, um damit eine politische Gesamtaussage der Fassade zu erarbeiten: Gerechtigkeit, aber der christlichen Gnade unterzuordnen. Schwieriger wäre die Entschlüsselung des großen Glasfensters in der Ratsdörnse und der Malereien im Ratssaal; dabei könnte im Klassenzimmer auf das große Bild aus Siena zurückgegriffen werden.
Dieses Unterrichtsvorhaben lässt sich am besten in einer Projektwoche verwirklichen. Am ersten Tag wird „unser“ Rathaus besichtigt; am nächsten Tag geht es, wenn es sich machen lässt, per Bahn nach Lüneburg oder zu einem alten Rathaus, das die Genese des Gebäudes erkennen lässt. Dort ist eine Besichtigung gebucht; für den Besuch in Ahrensburg oder anderen modernen Gebäuden sollte man Kontakt mit der Hausverwaltung aufnehmen, geführte Besichtigungen gibt es dort in der Regel nicht. Und an den nächsten beiden Tagen werden die Besuche in der Schule erst ausgewertet und dann wird ein eigener Entwurf erstellt. – Das Handy ist zum Fotografieren immer dabei, das Internet liefert auch schnell zusätzliche gewünschte / erforderliche Informationen.
Im „normalen“ Unterricht der täglichen Stundentafel müssten Lehrer und Schüler sich damit begnügen, „unser“ Rathaus zu besichtigen und die anderen Rathäuser per Dia-Vortrag mit einem Beamer in den Klassenraum zu bringen52. Das wäre eine Frage der Gestaltung und der Begeisterung des Lehrers für die Sache.
Ein heimatkundlicher Unterricht hat natürlich das heimatliche Rathaus zum Gegenstand, er kann aber auch weitere Rathäuser aus der Umgebung hinzunehmen. Das wichtigste Haus müsste von den Schülern betreten und mit Erklärungen kundig besichtigt werden können. Dieser Unterrichtsvorschlag soll noch nicht einmal ein Muster sein. Er mag für Kollegen eine Orientierungshilfe bei der Planung und Durchführung werden.
Es wäre auch möglich, Rathäuser aus fernen Gegenden mit einzubeziehen, die man auf Reisen gesehen hat.
Welche Gestaltungsaufgabe kann den Schülern gegeben werden? Für Hamburg könnte sie lauten, ob dieses eben nicht für eine parlamentarische Demokratie gebaute Haus durch ein neues Gebäude ersetzt oder nur ergänzt werden soll, das der Zeit entspricht53? Oder sollte man im Gebäude selbst zwischen alter Klassenherrschaft und moderner Demokratie besser unterscheiden können?
Mit welchen Kategorien kann ein Rathaus analysiert werden, um ein Rathaus neu zu gestalten?
Diese Kategorien können in Forschungs- und Schülerfragen umgewandelt werden.
Diese Kategorien können auch in Entwurfsaufgaben umgewandelt werden, beispielsweise:
Rathäuser verweisen mit ihren Fassaden und ihrer Innendekoration tradtionell auf die Aufgabe der Stadt: Frieden und Gerechtigkeit. Ohne Recht und Gerechtigkeit in ihrem Inneren geht die Stadt zugrunde, der Friede muss aber auch nach außen gewahrt werden. Diese Aufgabe symbolisieren an der Fassade des Hamburger Rathauses die Kaiser mit ihren Schwertern.
Die Kriege des letzten Jahrhunderts, insbesondere der Städte zerstörende Zweite Weltkrieg, lassen einen Rückgriff auf diese letztlich doch einfache Darstellung nicht mehr zu. Die einfachste Möglichkeit ist es, auf diesen Gegenstandsbereich bei der Ausgestaltung eines Rathauses ganz zu verzichten. Aber das kann nicht befriedigen, der Krieg ist zurückgekommen.
In Hildesheim wurde in den 1980/90er Jahren ein wichtiges Gebäude von öffentlicher Bedeutung wieder hergestellt, das „Knochenhaueramtshaus“55, eines der berühmtesten Fachwerkhäuser Deutschlands. Die Stadtmitte von Hildesheim ist noch in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs durch britische und kanadische Bomben zerstört worden56; das Knochenhaueramtshaus brannte ab. Dieser Fachwerkbau bildete zusammen mit anderen Fachwerkhäusern um den Markt herum ein Ensemble.
Zunächst ersetzte man das Haus durch einen damals zeitgemäßen Hotelbau, mit dem die Hildesheimer letztlich nicht einverstanden waren. Er verdrängte den Hildesheimern zuviel „Hildesheim“. Einige Jahre später wurde das Hotel abgerissen und durch einen vollständigen Neubau des ehemaligen Knochenhauerhauses ersetzt. Weil die vom Marktplatz wegführende Nordwand des Gebäudes nicht hinreichend durch Fotos dokumentiert war, ergriff man die Gelegenheit, sich mit dem bei diesem Bau nahe liegenden Thema „Krieg und Frieden“ zu beschäftigen. Die sogenannten „Windbretter“, also größere Teile aus Holz, die das Gefach vor dem Wetter schützen, wurden mit Malereien zu diesem Thema versehen.
Man müsste die Wand vollständig vorstellen, jedes einzelne Wandbrett ist wert, sich mit ihm auseinander zu setzen57. Es sind die Werke von neun einzelnen Künstlern, die ihre eigene Sicht und ihre eigene Handschrift haben. Liest man diese Bilder von unten nach oben, geht es zunächst um Darstellungen des Kriegs, dann in der mittleren Reihe um Bilder des Friedens und in der oberen um die Bedingungen und Gefährdungen des Lebens in Krieg und Frieden. Der Friede wird nicht auf tanzende Schmetterlinge reduziert, obwohl auch sie vorkommen. Er ist vielmehr ständig gefährdet, kommt sogar als Verkleidung des Krieges, aber genau deshalb ist er immer wieder neue, sehr reflektiert zu gestaltende Aufgabe.
Man könnte gegen diese Wand von „Krieg und Frieden“ einwenden, dass sie die gesellschaftlichen und politischen Ursachen von Kriegen nicht hinreichend reflektiert und deshalb den Frieden zuerst in den zwischenmenschlichen Beziehungen sucht. Aber eine künstlerische Auseinandersetzung mit diesem Gegenstandsbereich ist nun mal keine politikwissenschaftliche Vorlesung.
Das Knochenhaueramtshaus war zwar nie ein Rathaus, aber es war doch eine wichtige Verkaufsstelle und zugleich öffentliche Repräsentation eines Handwerks. Es ist kein altertümelndes Denkmal, sondern sowohl Erinnerung an den Krieg als auch Warnung und Mahnung angesichts neuer Gefahren. Solche Kunst am Bau kann die Schüler anregen, selbst „Kunst am Rathaus – Kunst im Rathaus“ zu entwerfen. Ein Rathaus ohne Kunst ist nun mal nur ein Verwaltungsgebäude.
Natürlich wird es für die Schüler einfacher sein, ein Bild zur Abschreckung vor dem Krieg zu erstellen als eine künstlerische Form für gelingendes gemeinsames Leben zu finden. Vielleicht kann es gelingen, wenn die Schüler sich wie Siena und Lüneburg dem Thema der Gerechtigkeit, also der Grundfrage des inneren Friedens stellen.
Es ist auch nicht erforderlich, eine vollständige Außenfront zu zeigen. Es reicht, wenn die Schüler sich ihrer eigenen Wünsche an Politik bewusst werden58.
Dieser Text hat mit Bad Bevensen begonnen, er soll auch mit Bad Bevensen beendet werden. Zum (nicht mehr so ganz) neuen Rathaus gehört auch ein neuer Sitzungssaal.
Eine U-förmige Bestuhlung, indirektes Licht, angenehme Farben. Der Saal ist für den normalen Sitzungsbetrieb groß genug. Bei Themen, zu denen viel Öffentlichkeit erwartet wird, tagt der Rat im Saal des Kurhauses.
Aber etwas politische Symbolik könnte in diesen Ratssaal im Rathaus noch hinein59, es ist schließlich ein parlamentarischer Raum, in dem Recht gesetzt wird.
Vielleicht hilft ein Blick nach Italien, in das Rathaus der Stadt Montecatini Terme.
Ein Lehrstück zum Rathaus und zur Kommune könnte ein Weg sein, Demokratie für Schüler zugänglicher zu machen. Politikunterricht hat das „Brückenproblem“60: Politik findet oft in Räumen statt, die dem Bürger und damit auch den Schülern kaum zugänglich sind. Aber in der Kommune kommt die Politik immer wieder zum Bürger, und sei es nur wegen der Einrichtung einer Parkzone. Parkplätze und Innenstädte nur für Fußgänger beispielsweise bestimmen das Schicksal des Einzelhandels und damit von Arbeitsplätzen.
Das Rathaus ist in der Kommune der Ort für Entscheidungsgremien. Im Idealfall ist es der Sitz des Bürgermeisters, des Stadtrats und seiner Ausschüsse sowie der Verwaltungsspitze. „Institutionenkunde“ ist eines der Kernstücke des Politikunterrichts61. Sie soll im besten Fall an die „Mikropolitik“ – Willensbildung und Entscheidung – in den Institutionen heranführen62. Dazu kann ein Besuch am Ort dieser Einrichtungen gehören. Das Gebäude wäre dann nicht mehr fremd, gar seltsam, sondern würde in seiner politischen Funktion erfahren werden.
Das Lehrstück „Dorfgründung“ von Andreas Petrik63 könnte mit einer näheren Betrachtung des Rathauses eine Vertiefung gewinnen, die es näher an die politische und kulturelle Vergangenheit und Gegenwart heranführt. Die Schüler haben gerade ein Dorf gegründet, nun brauchen sie einen Mittelpunkt ihres neuen Gemeinwesens: Ein Haus, in dem man sich versammelt, die Entscheidungen gefällt werden und ihre Ausführung organisiert und überwacht wird. Außerdem muss das Haus dem neuen Gemeinwesen auch einen angemessenen ästhetischen Ausdruck verleihen. Solche Häuser kennen wir schon, es sind in den Städten die Rathäuser. Wir müssen uns also einmal dort umsehen. Vielleicht ist es gut, mehrere Häuser anzusehen, um das Typische herauszufinden, damit das eigene zentrale Haus auch alles enthält, was notwendig ist.
Anders ist die Lage dagegen, wenn die Grundfragen der Politik mit meinem Lehrstück vom Verfassungsratschlag mit Herodot und Aristoteles erarbeitet worden sind64. Die europäische Stadt des Mittelalters greift nicht explizit auf die griechische Polis zurück. Griechisches politisches Denken, das sich mit den Grundsätzen und Regeln der Beteiligung beschäftigen, spielten in diesen Städten keine Rolle. Allerdings wurde in Italien auf römische Traditionen der Aufteilung der Gewalten und Zuständigkeiten in der Stadt zurückgegriffen. Und im Hochmittelalter wurde die Tugendlehre des Aristoteles auf die politischen Ämter und ihre Inhaber angewendet65. Dieses griechische Denken wurde im Lauf der Zeit wichtiger, war aber nur eine Quelle politisch-philosophischen Nachdenkens unter vielen.
Es wäre dann besser, wenn die Lehrstücke vom „Verfassungsratschlag mit Aristoteles“ und von „Unserem Rathaus“ nicht vermischt werden.
Beispiele aus Bundesländern
Die Bundesländer veröffentlichen ihre Gesetze zur Kommunalpolitik im Internet. Zudem gibt es Materialien von den Landeszentralen für politische Bildung.
Niedersachsen:
Hamburg
Schleswig-Holstein
Videos aus dem Internet
Videos zum Lüneburger Rathaus
Videos zum Hamburger Rathaus
Videos zum Harburger Rathaus
Führungen durch das Harburger Rathaus von Fabian Pleiser – Youtube
Zu den Copyrights:
Schreibt ein Student eine Hausarbeit, können ihm Abdruckgenehmigungen gleichgültig sein, denn der Text wird nur von seinen Dozenten gelesen. Der schöne Grundriss aus dem Stadtführer könnte z.B. in den Text aufgenommen werden. Anders sieht es aus, wenn der Text veröffentlicht werden soll. Dann sind Genehmigungen erforderlich. Die Verlage wollen und müssen schließlich mit dem Druckerzeugnis, für das sie die Grafik erstellt haben, Geld verdienen. – Probleme gibt es, wenn der Verlag den Autor oder Grafiker eines 50 Jahre alten Beitrags nicht mehr kennt, nicht weiß, ob der überhaupt noch lebt, und ihn erst suchen muss / suchen müsste. Dabei ist keineswegs sicher, dass der Verlag den Autor oder Grafiker findet. Der Vorgang kostet Zeit und die Mitarbeiter des Verlags arbeiten in dieser Zeit nicht dafür, dass der Verlag Geld verdient. Deshalb hat ein Verlag sinngemäß geantwortet: „Nehmen Sie, was Sie brauchen, geben Sie die Quelle an wie bei einem Textzitat und gut ist ...“. Aber man kann sich eben nicht darauf verlassen, dass jeder Verlag das so sieht.
Ich danke für Hilfen und Genehmigungen:
dem Stadtarchiv Bad Bevensen, dem Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund, Professor Joachim Ganzert und dem Michael Imhof Verlag, dem Schmidt-Römhild Verlag und der Denkmalpflege und dem Archiv der Hansestadt Lübeck, dem Boyens Buchverlag Heide, der Presseabteilung der Hansestadt Lüneburg, Herrn Hans-Jürgen Leps, dem Erben von Professor Walter Meyer-Bohe und dem Kohlhammer Verlag, der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, der Pressestelle des Bezirksamtes Hamburg-Harburg, der Presseabteilung der Stadt Ahrensburg, Frau Dr. Schmidt-Breitung von der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz und – last not least – Wikipedia, ohne dieses Internet-Lexikon wäre dieser Text kaum möglich geworden.
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– Eberhard Isenmann, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eberhard_Isenmann&oldid=236923374 (besucht am 30. 04. 2024).
– Eisenacher Regulativ, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eisenacher_Regulativ&oldid=242363022 (besucht am 23. 02. 2024).
– Eisentraut, Wolf-Rüdiger, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wolf-R%C3%BCdiger_Eisentraut&oldid=239659590 (besucht am 28. 02. 2024).
– Erving Goffman, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Erving_Goffman&oldid=240364425 (besucht am 07. 02. 2024).
– Faradays Kerze, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Faradays_Kerze&oldid=249395582 (besucht am 29. 10. 2024).
– Franz II. (HRR), 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Franz_II._(HRR)&oldid=242969979 (besucht am 20. 03. 2024).
– Friedrich Schleiermacher, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Friedrich_Schleiermacher&oldid=243899263 (besucht am 09. 05. 2024).
– Gadebusch, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gadebusch&oldid=238538841 (besucht am 06. 02. 2024).
– Gemeindeordnungen in Deutschland, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gemeindeordnungen_in_Deutschland&oldid=242236227#Ratsverfassung (besucht am 25. 02. 2024).
– Genetischer Unterricht, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Genetischer_Unterricht&oldid=234269127 (besucht am 23. 04. 2024).
– Gewandhaus, 2022, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gewandhaus&oldid=228698570 (besucht am 08. 05. 2024).
– Groß-Hamburg-Gesetz, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gro%C3%9F-Hamburg-Gesetz&oldid=240698569 (besucht am 06. 02. 2024).
– Großer Dreesch, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gro%C3%9Fer_Dreesch&oldid=237846822 (besucht am 10. 06. 2024).
– Göbekli Tepe, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=G%C3%B6bekli_Tepe&oldid=242130805 (besucht am 22. 02. 2024).
– Göbekli Tepe, 2024, url: https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=G%C3%B6bekli_Tepe&oldid=1199383410 (besucht am 22. 02. 2024).
– Hamburg Hauptbahnhof, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hamburg_Hauptbahnhof&oldid=241788332 (besucht am 06. 02. 2024).
– Hamburger Brand, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hamburger_Brand&oldid=244693831 (besucht am 06. 05. 2024).
– Hamburger Rathaus, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hamburger_Rathaus&oldid=239567685 (besucht am 06. 02. 2024).
– Hamburger Rathaus, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hamburger_Rathaus&oldid=243910026 (besucht am 09. 05. 2024).
– Hamburgs Prachtstraße zum Shoppen, 2023, url: http://www.colonnaden-hh.de/ (besucht am 06. 02. 2024).
– Hammonia, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hammonia&oldid=241938294 (besucht am 14. 07. 2024).
– Hanno Drechsler, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hanno_Drechsler&oldid=235667919 (besucht am 10. 02. 2024).
– Hans Christoph Berg, 2020, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hans_Christoph_Berg&oldid=195426557 (besucht am 11. 05. 2024).
– Heidrun Alzheimer, 2022, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Heidrun_Alzheimer&oldid=220481567 (besucht am 08. 05. 2024).
– Heinrich Roth (Pädagoge), 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Heinrich_Roth_(P%C3%A4dagoge)&oldid=243190479 (besucht am 11. 05. 2024).
– Hermann Hipp, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hermann_Hipp&oldid=233688760 (besucht am 09. 05. 2024).
– Hygieia-Brunnen (Hamburg), 2022, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hygieia-Brunnen_(Hamburg)&oldid=222030938 (besucht am 25. 02. 2024).
– Joseph II. 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Joseph_II.&oldid=241724952 (besucht am 20. 03. 2024).
– Karl Barth, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Karl_Barth&oldid=243994726 (besucht am 08. 05. 2024).
– Karl Plomin, 2022, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Karl_Plomin&oldid=225207990 (besucht am 20. 06. 2024).
– Knochenhaueramtshaus (Hildesheim), 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Knochenhaueramtshaus_(Hildesheim)&oldid=238096331 (besucht am 02. 04. 2024).
– Kurt Nowak, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kurt_Nowak&oldid=229690890 (besucht am 08. 05. 2024).
– Lehrkunst, 2022, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lehrkunst&oldid=225911208 (besucht am 05. 02. 2024).
– Libertatem quam peperere, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Libertatem_quam_peperere&oldid=242981227 (besucht am 09. 05. 2024).
– Looshaus, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Looshaus&oldid=244632432 (besucht am 09. 05. 2024).
– Lübecker Rathaus, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=L%C3%BCbecker_Rathaus&oldid=239450008 (besucht am 25. 02. 2024).
– Marienkirche (Lübeck), 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Marienkirche_(L%C3%BCbeck)&oldid=245381240 (besucht am 02. 06. 2024).
– Martin Haller (Architekt), 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Martin_Haller_(Architekt)&oldid=243913877 (besucht am 13. 06. 2024).
– Martin Haller (Architekt), 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Martin_Haller_(Architekt)&oldid=243913877 (besucht am 09. 05. 2024).
– Matthiae-Mahlzeit, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Matthiae-Mahlzeit&oldid=242285546 (besucht am 13. 03. 2024).
– Nationale Front (DDR), 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nationale_Front_(DDR)&oldid=246145335 (besucht am 29. 10. 2024).
– Neues Rathaus Hannover, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Neues_Rathaus_(Hannover)&oldid=241331513 (besucht am 06. 02. 2024).
– Neun Helden, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Neun_Helden&oldid=235028529 (besucht am 06. 02. 2024).
– Niederländische Renaissance, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Niederl%C3%A4ndische_Renaissance&oldid=237755552 (besucht am 10. 05. 2024).
– Niedersächsischer Städte- und Gemeindebund, 2022, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nieders%C3%A4chsischer_St%C3%A4dte-_und_Gemeindebund&oldid=224238866 (besucht am 13. 02. 2024).
– Nikolaiviertel, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nikolaiviertel&oldid=245699997 (besucht am 10. 06. 2024).
– Palazzo Pitti, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Palazzo_Pitti&oldid=233270587 (besucht am 25. 02. 2024).
– Palazzo Pubblico (Siena), 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Palazzo_Pubblico_(Siena)&oldid=243589776 (besucht am 06. 06. 2024).
– Parusie, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Parusie&oldid=243892731 (besucht am 01. 05. 2024).
– Pfeffersack, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Pfeffersack&oldid=242448648 (besucht am 13. 03. 2024).
– Politik (Aristoteles), 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Politik_(Aristoteles)&oldid=237648673 (besucht am 06. 02. 2024).
– Prytaneion, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Prytaneion&oldid=235736659 (besucht am 12. 03. 2024).
– Rathaus Basel, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rathaus_(Basel)&oldid=244501040 (besucht am 15. 05. 2024).
– Rathaus Boizenburg, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rathaus_Boizenburg&oldid=236500237 (besucht am 06. 02. 2024).
– Rathaus Harburg, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rathaus_Harburg&oldid=240998838 (besucht am 10. 02. 2024).
– Rathaus Krempe, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rathaus_Krempe&oldid=242983531 (besucht am 29. 04. 2024).
– Rathaus Lüneburg, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rathaus_L%C3%BCneburg&oldid=241552119 (besucht am 06. 02. 2024).
– Rathaus Marzahn, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rathaus_Marzahn&oldid=240927364 (besucht am 06. 02. 2024).
– Rathaus Rostock, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rathaus_Rostock&oldid=239961100 (besucht am 06. 02. 2024).
– Rathaus von Brügge, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rathaus_von_Br%C3%BCgge&oldid=238584926 (besucht am 30. 04. 2024).
– Rathausmarkt, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rathausmarkt&oldid=242131862 (besucht am 11. 04. 2024).
– Ratssilber, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ratssilber&oldid=241964060#L%C3%BCneburg (besucht am 01. 05. 2024).
– Samtgemeinde, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Samtgemeinde&oldid=240659250 (besucht am 05. 02. 2024).
– Schloss Friedenstein, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schloss_Friedenstein&oldid=244699544#Ernst_I._von_Sachsen-Gotha (besucht am 02. 06. 2024).
– Schloss Wernigerode, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schloss_Wernigerode&oldid=237862130 (besucht am 23. 02. 2024).
– Seeberger Sandstein, 2020, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Seeberger_Sandstein&oldid=201848501 (besucht am 14. 07. 2024).
– Sint Janskerk (Gouda), 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sint_Janskerk_(Gouda)&oldid=242666113 (besucht am 29. 10. 2024).
– Sint Janskerk (Gouda), 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sint_Janskerk_(Gouda)&oldid=241471739 (besucht am 07. 02. 2024).
– Stadhuis van Gouda, 2024, url: https://nl.wikipedia.org/w/index.php?title=Stadhuis_van_Gouda&oldid=67253448 (besucht am 30. 04. 2024).
– Stralsunder Rathaus, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Stralsunder_Rathaus&oldid=240647986 (besucht am 06. 02. 2024).
– Thomas von Aquin, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Thomas_von_Aquin&oldid=246472077 (besucht am 13. 07. 2024).
– Town Hall, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Town_Hall&oldid=240124355 (besucht am 28. 04. 2024).
– Town Hall Meeting, 2024, url: https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Town_hall_meeting&oldid=1220001023 (besucht am 28. 04. 2024).
– Volker Reinhardt (Historiker), 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Volker_Reinhardt_(Historiker)&oldid=239235992 (besucht am 08. 05. 2024).
– Weltkunde, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Weltkunde&oldid=225740451 (besucht am 28. 04. 2024).
– Wikipedia: Wikipedia für Schüler, 2021, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Wikipedia_f%C3%BCr_Sch%C3%BCler&oldid=212045337 (besucht am 14. 03. 2024).
– Wilhelm Harnisch (Pädagoge), 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wilhelm_Harnisch_(P%C3%A4dagoge)&oldid=244129062 (besucht am 30. 04. 2024).
– Wolfgang Klafki, 2024, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wolfgang_Klafki&oldid=242770228 (besucht am 11. 05. 2024).
– Wolfgang Tümpel, 2020, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wolfgang_T%C3%BCmpel&oldid=206973308 (besucht am 20. 06. 2024).
– Zwei-Reiche-Lehre, 2023, url: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zwei-Reiche-Lehre&oldid=235071951 (besucht am 20. 03. 2024).
Wortbedeutung.info, url: https://www.wortbedeutung.info/ (besucht am 16. 07. 2024).
1Beispiel: Wikipedia: Rathaus von Brügge
2Beispiel: Wikipedia: Stadhuis van Gouda
3SAINTK: Les plus belle mairies de Paris pour ses photos de mariage
4NRW: Route zu Rathaeusern-der-Renaissance (Baustil) - baukunst-nrw
5„Eine Samtgemeinde (von „gesamt“ = „zusammen“) ist in Niedersachsen ein Gemeindeverband, der bestimmte öffentliche Aufgaben anstelle seiner Mitgliedsgemeinden ausführt. Die Mitgliedsgemeinden bleiben dabei selbständige Körperschaften und führen auch weiterhin einen eigenen Aufgabenkreis selbstverantwortlich durch.“ (Wikipedia: Samtgemeinde) – In anderen Bundesländern gibt es vergleichbare Konstruktionen unter anderen Namen.
6Klafki, Wolfgang: Exempel hoch qualifizierter Unterrichtskultur, in Berg, Hans Christoph u.a: Die Werkdimension im Bildungsprozess – das Konzept der Lehrkunstdidaktik, S. 103-120.
7Die in diesem Text verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich immer gleichermaßen auf weibliche und männliche Personen. Auf eine Doppelnennung und gegenderte Bezeichnungen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.
8Reher, Markus: Kommunalpolitik, FAZ.NET: Köpping besorgt über Bedrohung von Kommunalpolitikern, Heflik, Katharina: Annegret Kramp-Karrenbauer und Kurz und Mommertz: Bedrohte Kommunalpolitiker:innen. Das Problem liegt aber noch einige Dimensionen tiefer, s. Demokratie im Dorf vor dem Aus? Wer rettet die Politik an der Basis – SWR.
9Orientiert an Klafki, Wolfgang: Studien zur Bildungstheorie und Didaktik, S. 135-142
10Die Geschichte von Rathäusern findet man oft nur in kleinen Broschüren, die von lokalen Geschichtswerkstätten geschrieben sind, in Heften, die eine Presseabteilung einer Stadtverwaltung herausgegeben hat, oder in digitalen Ortschroniken (z.B. Bad Bevensen, Stadtarchiv: Stadtarchiv Bad Bevensen – Digitales Bildarchiv – Historische Fotos als Gedächtnis der Stadt Bad Bevensen und der alten Samtgemeinde Bevensen).
11Wikipedia bietet fachlich natürlich nicht die Information der ersten Wahl. Aber es ermöglicht oft schnelle Orientierung, solange es sich nicht um politisch oder weltanschaulich umstrittene Sachverhalte handelt, Wikipedia: Wikipedia: Wikipedia für Schüler.
12S. Eck: Lehrstückdidaktik – eine Perspektive für den Religionsunterricht?, Susanne Wildhirt, Michael Jänichen, Hans Christoph Berg: „Lehrstückunterricht“, s. Wiechmann und Wildhirt: Zwölf Unterrichtsmethoden – Vielfalt für die Praxis, S. 111-128.
13Mein Lehrstück zum „Verfassungsratschlag mit Aristoteles“ hat fünf Durchgänge in der Schule gebraucht, s. Leps, Horst: „Lehrkunst und Politikunterricht“, S. 202f., bis es halbwegs publikationsfähig war.
14Benzmann: UNSER Rathaus, S. 2f. Stephan Benzmann, erfahrener Schulbuchautor (s. Benzmann: Kolleg Politik und Wirtschaft – Hamburg), arbeitet mit einer Gruppe von Kolleginnen und Kollegen schulpraktisch an einem Rathaus-Lehrstück.
15Ich folge insbesondere seinem Ansatz, von der äußeren Gestaltung der Fassade auf Aussageabsichten zu schließen.
16S. Leps: Materialien zum russisch-ukrainischen Krieg, Leps: Friedenslage
17Bonati: Lehrkunstdidaktik und Lehrstücke – ihr Beitrag zu Didaktik und Unterrichtsentwicklung, S. 101
18Siehe Kaiser: Ein Stiller ist leise gegangen – Zum Tod des Uelzener Lehrers und Malers Walter Schrammen. – Walter Schrammen hat sich in Uelzen öffentlich für die Bildende Kunst engagiert. – Es war damals gar nicht so selten, dass Lehrer öffentlich kulturell wirksam wurden. Mein Musiklehrer Herbert Sehm leitete den Kirchenchor, der Geographielehrer Gerhard Osten verfasste für den „Heidewanderer“, Heidewanderer | az-online.de regionalgeografische und regionalgeschichtliche Beiträge, und er schrieb mit Unterstützung eines Heimatvereins eine größere wissenschaftliche Untersuchung über frühere slawische Siedlungen im Gebiet des späteren Landkreises Uelzen, s. Osten: Slawische Siedlungsspuren im Raum um Uelzen, Bad Bevensen und Lüneburg, deren Inhalt vergessen ist, vielleicht auch nie bekannt war. Für eine erneuerte Heimatkunde im Landkreis Uelzen wäre sie von Bedeutung. – Lehrer als örtliche Kulturträger, gibt es das noch?
19FWU-Mediathek: Filme für den Unterricht finden. Diese Diareihen scheint es nicht mehr zu geben. Schade.
20Wikipedia: Knochenhaueramtshaus (Hildesheim)
1Herr Fricke, ein solider Könner des Unterrichtshandwerks, wir waren fast 40 Kinder in der Klasse.
2Wikipedia: Bad Bevensen
3Schulkind und Landkarte/Stadtplan: Eine Methode Martha Muchows bei ihrer Arbeit über die Welt der Großstadtkinder, Muchow: Der Lebensraum des Großstadtkindes, nach Mey: „Auf den Spuren von Martha Muchow“.
4Eine Frau wurde zum ersten Mal 2016 zur Bürgermeisterin; Bräutigam: Susanne Lühr-Peschke – Ein „Bevenser Kind“.
5S. die lehrkunstdidaktische Modifikation von Klafkis didaktischer Analyse bei Leps, Horst: „Lehrkunst und Politikunterricht“, S. 152ff.
6Das Bild vom Alten Rathaus in Bad Bevensen stammt aus dem Stadtarchiv von Bad Bevensen, hier ist es mit einer Archiv-Markierung zu finden: Bad Bevensen, Stadtarchiv: Altes Rathaus in der Lindenstraße. Bürgermeister Schliekau hat es mir besorgt. Heimatkunde heißt auch: Der Lehrer muss die Menschen und die Dinge kennen.
7Geschichtswerkstatt Uelzen e.V.: Die Schulorgel der Oberschule für Jungen in Uelzen
8Frau Seifert: Klipp-und-klare Gedankenführung im Unterricht. Von ihrem Biologieunterricht habe ich noch auf der gymnasialen Oberstufe profitiert.
9Diese westliche Außenseite wird kaum abgebildet, s. Wikipedia: Marienkirche (Lübeck) oder Die Marienkirche St. Marien in Lübeck.
10Freiburg im Breisgau, Münster
11Spranger, Eduard: Der Bildungswert der Heimatkunde – mit einem Anhang „Volkstum und Erziehung“, S. 13f. Der Anhang lässt möglichen Missbrauch ahnen.
12Nordamerikastudien: John-F.-Kennedy-Institut
13In Hamburg gibt es immerhin an der Universität eine Arbeitsstelle für Hamburgische Geschichte s. Universität Hamburg: Arbeitsstelle für Hamburgische Geschichte (AHG). Eine „Hamburgistik“ müsste mehr umfassen: Eine Wissenschaft vom Hamburger Hafen, seiner Geografie und seiner Wirtschaft beispielsweise, von der Architektur in Hamburg, usw. usf.
14Wikipedia: Wilhelm Harnisch (Pädagoge)
15Siehe Schernikau: Tiefensee – ein Schulmodell aus dem Geist der deutschen Klassik – Reformpädagogik am Beispiel Adolf Reichweins im geistes- und gesellschaftsgeschichtlichen Grundriss, S. 214-218, hier S. 217.
16Heimat und Welt gehören zusammen, s. deutschlandfunk.de: 50. Todestag Oskar Maria Graf – Ein Provinzschriftsteller in New York.
17Heimat- und Weltkunde bilden ein zweipoliges Verhältnis, das eine kann nicht in das andere (oder umgekehrt) aufgelöst werden, anders bei Schernikau: Lernen für die Eine Welt. Heimat- und Weltkunde heute.
18Bredow: Heimat-Kunde
21Wikipedia: Town Hall Meeting
22Grammes, Tilman: Kommunikative Fachdidaktik / Politik – Geschichte – Recht – Wirtschaft, S. 70
23„Heimat – Heimatkunde“, heute umstrittenes Wort und umstrittene Bezeichnung für Schulunterricht, s. Albers: Heimatkunde, man fürchtet vergangene Idealisierungen von Heimat. Der Unterricht, den ich erlebt habe, führte einfach in die kleine Stadt ein, damit die Schüler sich darin bewegen konnten. Mehr war zunächst nicht gemeint.
24Freie und Hansestadt Hamburg – Behörde für Schule und Berufsbildung: Bildungsplan Grundschule – Sachunterricht, S. 24, 35, 41, 44
25Heimatkunde - Thüringer Schulportal und Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport: Lehrplan für die Grundschule und für die Förderschule mit dem Bildungsgang Grundschule – Heimat- und Sachkunde. „Die Eigen - Art der Kinder“ im Text.
26Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport: Lehrplan für die Grundschule und für die Förderschule mit dem Bildungsgang Grundschule – Heimat- und Sachkunde, S. 5. Das Zitat in der Mitte stammt von Martin Wagenschein, siehe auch Wikipedia: Genetischer Unterricht. Sehr viel Wagenschein ist aber weder im Lehrplan noch in den Materialien der Mediothek zu erkennen. – Da sollte man in der Lehrplan- und Unterrichtsarbeit noch einmal genauer hinsehen, s. Müller und Schumann: Wagenscheins Pädagogik neu reflektiert – Mit Martin Wagenschein Bildungserfahrungen verstehen und unterstützen. Vielleicht passen meine Bemerkungen zur Heimatkunde zum Verständnis des Sachunterrichts als „Kulturwissenschaft für Kinder“, s. Müller und Gröber: Sachunterricht als Kulturwissenschaft für Kinder.
27Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport: Lehrplan für die Grundschule und für die Förderschule mit dem Bildungsgang Grundschule – Heimat- und Sachkunde, S. 20f
28Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport: Lehrplan für die Grundschule und für die Förderschule mit dem Bildungsgang Grundschule – Heimat- und Sachkunde, S. 17
29Wikipedia: Bouleuterion
30Wikipedia: Prytaneion
31Wikipedia: Basilika (Bautyp)
32Wikipedia: Curia (Versammlungsort)
33Berg und Schulze: Lehrkunst – Lehrbuch der Didaktik, S. 388
34Hans Christoph Berg / Hans Brüngger / Susanne Wildhirt: „Was ist Lehrstückunterricht?“, in Berg, Hans Christoph u.a: Die Werkdimension im Bildungsprozess – das Konzept der Lehrkunstdidaktik, S. 97
35Jaspers: Was ist Philosophie?, S. 88
36Mein erstes Lehrstück über einen Verfassungsratschlag mit Aristoteles war zunächst für eine elfte Klasse eines Gymnasiums eingerichtet, s. Leps, Horst: „Lehrkunst und Politikunterricht“, S. 202 - 307. Später habe ich es auf eine neunte Klasse übertragen, s. Leps, Horst: Lehrstücke im Politikunterricht – Welches ist nun aber die beste Verfassung?, S. 29 - 49. Der Kern blieb identisch, aber es wurde stark eingekürzt und die Quellenarbeit wurde reduziert. Solche Unterschiede setzen im Kern dieselbe Sachanalyse voraus. – Ich habe es nie probiert, aber ich behaupte einfach, dass das Aristoteles-Lehrstück auch für die Grundschule eingerichtet werden kann.
37Jaspers: Was ist Philosophie?, S. 95f.
38Schleiermacher: Pädagogische Schriften, S. 31. Zum philosophischen Zusammenhang s. Leps, Horst: „Lehrkunst und Politikunterricht“, S. 444 - 446; zu Schleiermachers Pädagogik insgesamt s. Forster: Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher. S. auch Bollnow, Otto Friedrich: Einige Bemerkungen zu Schleiermachers Pädagogik, S. 724: „Um eine verläßliche Grundlage für seine Theorie zu gewinnen, geht Schleiermacher vom Verhältnis der Generationen aus. Immer lassen sich in der Gesamtheit der gleichzeitig lebenden Menschen eine ältere und eine jüngere Generation unterscheiden, wobei immer eine ältere Generation abstirbt und eine jüngere Generation an ihre Stelle tritt. ‚Es muß eine Theorie geben‘, sagt Schleiermacher, ‚die von dem Verhältnisse der älteren Generation zur jüngeren ausgehend sich die Frage stellt: Was will denn eigentlich die ältere Generation mit der jüngeren? Wie wird die Tätigkeit dem Zweck, wie das Resultat der Tätigkeit entsprechen? Auf diese Grundlage des Verhältnisses der älteren zur jüngeren Generation ... bauen wir alles, was in das Gebiet dieser Theorie fällt‘ ... Das ist in der Geschichte der Pädagogik ein ganz neuer Ansatz. Schleiermacher geht nicht, wie es sonst geschieht, vom einzelnen Menschen aus, der erzogen werden soll, sondern von der Funktion der Erziehung im Zusammenleben der menschlichen Gesellschaft. Er spricht in späterem Zusammenhang auch davon, daß die Erziehung den Menschen ‚abliefern (soll) als ihr Werk an das Gesamtleben im Staate, in der Kirche, im allgemeinen freien geselligen Verkehr und im Erkennen oder Wissen‘.“
39Wikipedia: Kurt Nowak
40Nowak: Schleiermacher – Leben, Werk und Wirkung, S. 313f. bei Schleiermacher beispielsweise Schleiermacher: „Über die Begriffe der verschiedenen Staatsformen“, S. 278f.
41S. Flasch: Einladung, Dante zu lesen, S. 387f., 392. „Achsenzeit“ ist ein Begriff von Karl Jaspers, s. Jaspers: Was ist Philosophie?, S. 90ff, den Kurt Flasch hier wohl aufgrund seiner Prominenz aufnimmt: Nach einer „Achsenzeit“ ist die Welt unwiderruflich eine andere geworden.
42Heinz, Marlies: Vorderasiatische Altertumskunde - eine Einführung, S. 32ff. nähere Informationen zu Göbekli Tepe s. Wikipedia: Göbekli Tepe und Wikipedia: Göbekli Tepe.
43Böge, Friederike: Göbekli Tepe in der Türkei
44UNESCO-Welterbe Göbekli Tepe | Deutsche UNESCO-Kommission
45Alzheimer-Haller: Handbuch zur narrativen Volksaufklärung – Moralische Geschichten 1780-1848, S. 38, die Grafik dort auf S. 460.
46Wikipedia: Heidrun Alzheimer
47Wikipedia: Hanno Drechsler
48Der Artikel „Kommunalpolitik“ in Neumann, Franz: „Gesellschaft und Staat – Lexikon der Politik“, S. 558f.
49Verschiedene Interessen und Anschauungen können durchaus zu intensiven Auseinandersetzungen führen, deren Form und Inhalte von Gesetzen und Geschäftsordnungen geregelt werden. Aber es kommt, wie schon erwähnt, seit ein paar Jahren vor, dass Mandatsträger so stark angefeindet werden, dass sie sich aus der Politik zurückziehen. Für die Qualität der Kommunalpolitik ist das eine sehr schädliche Entwicklung.
50Vor den 1990er Jahren gab es in Niedersachsen in den kleineren und mittleren Städten eine kommunale Doppelspitze: Bürgermeister war die Bezeichnung für den Vorsitzenden des Stadtrats, die Verwaltung dagegen wurde vom „Stadtdirektor“ einem kommunalen Laufbahnbeamten geleitet, Wikipedia: Gemeindeordnungen in Deutschland. Die Terminologien gehen durcheinander. In Schleswig-Holstein gibt es beispielsweise einen „Stadtpräsidenten“, den ehrenamtlichen Vorsteher des Stadtrates, während der Bürgermeister ein vom Wahlvolk gewählter Leiter der Verwaltung ist. Diese Reformen haben die Leitung der Verwaltung von fachlichen Voraussetzungen entkoppelt, damit das Wahlvolk Einfluss auf die Verwaltungsspitze nehmen kann.
51Niedersächsische Landesverfassung Niedersächsische Landesverfassung: Art. 57, Selbstverwaltung.
52Wikipedia: Niedersächsischer Städte- und Gemeindebund
53Niedersächsischer Städte- und Gemeindebund: Taschenbuch für Ratsmitglieder in Niedersachsen, S. 21
54Freie und Hansestadt Hamburg: Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg vom 6. Juni 1952 | gültig ab: 01.01.2004
55Freie und Hansestadt Hamburg: Aufgaben der Bezirksämter | § 2 BezVG - gültig ab: 01.08.2006
56Berg, Hans Christoph / Brüngger, Hans / Wildhirt, Susanne: Die lehrkunstdidaktische Methodentrias in Berg, Hans Christoph u.a: Die Werkdimension im Bildungsprozess – das Konzept der Lehrkunstdidaktik, S. 149-151
58Ganzert, Joachim u.a.: Das Lüneburger Rathaus - Ergebnisse der Untersuchungen 2008 bis 2011, Ganzert, Joachim u.a.: Das Lüneburger Rathaus - Ergebnisse der Untersuchungen 2008 bis 2011, Ganzert, Joachim u.a.: Das Lüneburger Rathaus – Ergebnisse der Untersuchungen 2012 bis 2014
59Adam, Bernd / Ganzert, Joachim / Hipp, Hermann / Ring: Vom Teil zum Ganzen: Das Forschungsprojekt „Lüneburger Rathaus“ kann beginnen, S. 7
60Marquardt-Twarowski: Das Lüneburger Rathaus, S. 299
61Vielleicht kann man sich dann, wenn dieses Rathaus nicht erreichbar ist, mit einem Diavortrag an einem digitalen Whiteboard behelfen. Solche Methode ist zwar immer nur zweite Wahl, aber aus organisatorischen Gründen sicher oft, wenn nicht gar in den meisten Fällen unvermeidlich. – Ein in Lüneburg erstellter Diavortrag, der für alle Schulen im deutschsprachigen Raum zugänglich ist, ist dringend erforderlich, eine Aufgabe für das FWU-Medieninstitut der Länder, FWU-Mediathek: Filme für den Unterricht finden, https://fwu.de/medien-unterricht/fwu-mediathek/.
62Auch das neue Rathaus in Bad Bevensen ist ein umgewidmetes Schulgebäude. Als es zu Beginn des vorigen Jahrhunderts gebaut wurde, war es das technisch fortschrittlichste Gebäude im Ort. Es besaß in einer Zeit, in der die weitaus meisten Haushalte mit Kohlen heizten und am Wochenende in einer Zinkwanne gebadet wurde, eine moderne zentrale Heizungsanlage mit öffentlichen Duschen für den Sport. Über dem Eingang für die Schüler steht immer noch wie zu meiner Grundschulzeit: „Nutze Deine jungen Tage, lerne zeitig, klüger sein! Goethe.“
1Lüneburg Marketing GmbH: Rathaus Lüneburg
2Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege: Rathaus Lüneburg
3FWU-Mediathek: Filme für den Unterricht finden. Bei Amazon wird kein aktueller Führer angeboten, so dass eine sachkundige Unterrichtsvorbereitung schwierig ist.
4Wo auf dem Lande wohlhabende freie Bauern vorherrschten, scheint es auch so gewesen zu sein, so in Meldorf in Dithmarschen: „Bereits kurz vor dem Jahr 1300 wurde dann diese dreischiffige, frühgotische Gewölbebasilika nach (nur) 50 Jahren Bauzeit fertiggestellt. Das Gotteshaus diente zeitweise auch als eine Art Rathaus der freien Bauern, die hier ihre wichtigsten Urkunden aufbewahrten.“ Katz: Nordseeküste Schleswig-Holstein, S. 50 – Ein guter Reiseführer, man muss seine Informationen zu Rathäusern holen und nehmen, wo man sie bekommen kann.
5Ramm, Heinz: Rathaus zu Lüneburg, S. 4f.
6Wikipedia: Ratssilber, beispielsweise der Kurfürstenpokal von ca. 1570, s. Folman: Kurürstenpokal aus dem Lüneburger Ratssilber
7Lüneburger Ratssilber in Berlin
8Wikipedia: Eberhard Isenmann
9Isenmann, Eberhard: Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150 - 1550, S. 55-57
10Isenmann, Eberhard: Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150 - 1550, S.131-169
11Isenmann, Eberhard: Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150 - 1550, S. 152
12Dörfler: „Gotischer Dom und Lehrkunst – Die Nürnberger St. Lorenzkirche im genetisch-exemplarischen Unterricht an der Evangelischen Wilhelm-Löhe-Schule in Nürnberg“
13Ring: „Archäologie und das Lüneburger Rathaus“
14Wikipedia: Gewandhaus
15Augustinus: „Unruhig ist unser Herz, o Gott, bis es Ruhe findet in dir.“ Das ist der Kern dieser Religion, s. Bucher, Rainer: „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir“ (Augustinus); s. heute auch Wikipedia: Zwei-Reiche-Lehre und Wikipedia: Christengemeinde und Bürgergemeinde.
16Nach Die-Bibel.de – Bibel nach M. Luther 2017. Aus dem Ausbleiben dieses Reiches ergibt sich das Problem der „Parousieverzögerung“, s. Wikipedia: Parusie und Grässer: Das Problem der Parusieverzögerung in den synoptischen Evangelien und in der Apostelgeschichte.
17Eine Folge der „Parousieverzögerung“, s. Wetz: Eschatologie (NT) - www.die-bibel.de.
18Noch heute ist die katholische Theologie von der mittelalterlichen Synthese zwischen Offenbarung und Philosophie geprägt, wie sie beispielsweise Thomas von Aquin geschaffen hat, s. Wikipedia: Thomas von Aquin, während die evangelische Sozialethik immer wieder neu irgendwo Unterschlupf sucht.
20Wikipedia: Karl Barth
21Barth: Christengemeinde und Bürgergemeinde (Kirche und Staat). Völlig anders dagegen Martin Luther, der in einem fürstlichen Territorialstaat lebte, Lutherschrift: Von weltlicher Obrigkeit, wie weit man ihr Gehorsam schuldig sei: Luther2017 und Luther: Von weltlicher Obrigkeit, wie weit man ihr Gehorsam schuldig sei.
22Ganzert, Joachim u.a.: Das Lüneburger Rathaus – Ergebnisse der Untersuchungen 2012 bis 2014, S. 350ff.
23Zum Begriff „Lehrstückfabel“ s. Berg: Lehrkunstdidaktische Kompositionslehre – Entwurf , S. 11, ein Beispiel für eine sehr kurze Lehrstückfabel: Gesellschaft für Lehrkunstdidaktik: Aristoteles’ Verfassungsratschlag.
24Ein übersichtlicher Grundriss des gesamten Gebäudeensembles findet sich in Michael, Eckhard und Brinkmann: Hansestadt Lüneburg – Ein Führer durch die alte Salzstadt, S. 19, für den die Abdruckgenehmigung leider nicht erteilt wurde. Es ist trotzdem ein sehr guter Lüneburg-Führer.
25Man kannte sich in den großen Städten des Mittelalters, vor allem in den Hansestädten, und hat sich gegenseitig nachgemacht.
26Rahtgens: Rathaus und öffentliche Gebäude der Stadt, S. 6
27Ich würde gerne wissen, warum die Figuren an der Fassade teilweise so skurril verdreht in ihren Nischen stehen. Was hat sich der Bildhauer dabei gedacht, was haben die Ratsherren damit ausdrücken wollen?
28Die Bearbeitung der Differenz von Recht und Gerechtigkeit ist auch heute Thema von Politik- und Rechtskundeunterricht, s. Grammes und Leps: „Rechtskunde und Politikunterricht“, S. 27.
29Reinhardt: Politik-Didaktik – Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II, S. 52, und Reinhardt: Demokratie-Kompetenzen, S. 14, 18
30Ostendorf: Ziele und Aufgaben des Jugendstrafrechts
31Für Christen gilt auch heute noch, dass die göttliche Ordnung letztlich wichtiger ist als die weltliche, der Herr Jesus Christus wesentlicher als das staatliche Gesetz.
32Dieses Fotografierverbot mag den Besucher ärgern, ob er mit didaktischer Absicht kommt oder nur Erinnerungen mitnehmen will. Ich nehme an, dass die Fachleute die vielen Farben nicht absichtlichem oder versehentlichem Blitzlicht aussetzen wollen. Das Haus und das Inventar haben Anspruch darauf, mit großer Vorsicht behandelt zu werden.
33Wikipedia: Neun Helden
34Über oder von Maike G. Haupt, die Autorin dieses grundlegenden Werks, habe ich nichts weiter im Internet gefunden. Schade.
35Haupt, Maike G.: „Die große Ratsstube im Lüneburger Rathaus (1564 - 1584) – städtische Selbstdarstellung einer protestantischen Obrigkeit“, S. 167-172.
36Schmidt, Dagmar: „Der Freskenzyklus von Ambrogio Lorenzetti - Über die gute und die schlechte Regierung“
37Wikipedia: Dagmar Schmidt Tartagli
38Schmidt, Dagmar: „Der Freskenzyklus von Ambrogio Lorenzetti - Über die gute und die schlechte Regierung“, S. 64
39Wikipedia: Checks and Balances
40Sehr ausführlich in Schmidt, Dagmar: „Der Freskenzyklus von Ambrogio Lorenzetti - Über die gute und die schlechte Regierung“, S. 5-36. Die Darstellung des politischen Systems erinnert an die politischen Einrichtungen des antiken Athens, mit denen die Übermacht einzelner Personen und Gruppen verhindert werden sollte. Dagmar Schmidt interpretiert die Fresken auf dem Hintergrund der von Aristoteles beeinflussten „Göttlichen Komödie“ Dantes.
41Wikipedia: Politik (Aristoteles). Es sei aber nicht verschwiegen, dass die Wissenschaft über den Einfluss von Aristoteles auf diese Fresken durchaus kontrovers urteilt: Geht die politische Philosophie dieser Fresken auf Athen oder auf Rom zurück? S. Schmidt, Dagmar: „Der Freskenzyklus von Ambrogio Lorenzetti - Über die gute und die schlechte Regierung“, S. 102-115
42Vgl. Leps, Horst: Lehrstücke im Politikunterricht – Welches ist nun aber die beste Verfassung?, S. 17-20; Leps, Horst: „Lehrkunst und Politikunterricht“, S. 176-197; Ottmann: Geschichte des politischen Denkens: Von den Anfängen bei den Griechen bis in unsere Zeit, Band 1: die Griechen, Teilband 2: von Platon bis zum Hellenismus, S. 193–197.
43Schmidt, Dagmar: „Der Freskenzyklus von Ambrogio Lorenzetti - Über die gute und die schlechte Regierung“, S. 64f.
44Reinhardt, Volker: Die Macht der Schönheit – Kulturgeschichte Italiens, S. 119ff.
45In Ganzert, Joachim u.a.: Das Lüneburger Rathaus – Ergebnisse der Untersuchungen 2012 bis 2014, S. 35ff.
46Es ist eine traditionelle Aufgabe des Politikunterrichts, über die Herausforderungen und Chancen der gegebenen politischen Situation unter Beachtung grundlegender menschlicher und politischer Werte nachzudenken, s. Hilligen, Wolfgang,: Worauf es ankommt (1961), in Hilligen, Wolfgang: Zur Didaktik des politischen Unterrichts II – Supplement, S. 53 - 79.
47Man könnte die umstrittenen Bildern an der Documenta 15 ansehen, oder ein Bild von Diego Rivera, s. Wikipedia: Diego Rivera oder die Rudolf-Tarnow-Schule in Boizenburg, s. Nitsche, Sascha: Schulbau Boizenburg. Aber das wäre eine Aufgabe in Kooperation mit dem Kunstunterricht, wenn das Lehrstück in einer Projektwoche durchgeführt werden kann.
1Eine Schnitzerei am Rathaus von Krempe, einer kleinen Stadt in Schleswig-Holstein: „An der Tür befindet sich die Malerei eines keulenschwingenden Wilden Mannes. Auf einem Schriftband darüber ist folgende Inschrift zu lesen: Sta dar buten, ick sla di up de snuten - anno 1570“, Wikipedia: Rathaus Krempe.
2Meyer-Bohe: Rathäuser, S. 13 und 49. Aber es werden heute auch Rathausgebäude mit Mischnutzung gebaut, wenn beispielsweise ein neuer Theatersaal in der Stadt benötigt wird, s. Meyer-Bohe: Rathäuser, S. 65.
3Wikipedia: Hamburger Brand; kurze Informationen zum Hamburger Rathaus s. Wikipedia: Hamburger Rathaus.
4Wikipedia: Martin Haller (Architekt)
6Ein didaktischer Weg, den Stephan Benzmann entwickelt hat, s. Benzmann: UNSER Rathaus.
7Nebenbei: Wie ich bei einer Stadtführung in Gotha erfahren habe, handelt es sich am Hamburger Rathaus um den „Seeberger Sandstein“, der in der Umgebung von Gotha gewonnen und dort für repräsentative Bauten verwendet wird, s. Wikipedia: Seeberger Sandstein und Seeberger Natursteinwerk GmbH. Seine Qualität sei deutlich besser als der in Dresden verwendete Elbsandstein, vor allem würde er nicht so verschmutzen und dabei seine Farbe unwiderruflich ins Dunkle und Schwarze verändern. – Man hat die Fassade sich in Hamburg also etwas kosten lassen.
8Wikipedia: Alsterarkaden Hamburg
9Wikipedia: Hamburgs Prachtstraße zum Shoppen
10Ahrens, Gerhard / Donandt, Rainer / Grolle, Joist / Hipp, Hermann / Jaeger: Das Rathaus der Freien und Hansestadt Hamburg, S. 21
11Hipp, Hermann: „Das Rathaus der Freien und Hansestadt Hamburg – Eine sehr umständliche Geschichte – mit gutem Ausgang“, S. 15, Wikipedia: Palazzo Pitti
12Die vom Turm der St. Petri-Kirche im Abstand von 100 Jahren aufgenommenen Fotos zeigen einen Platz, dessen Funktion einfach darin besteht, überhaupt da zu sein, vgl. Köther, Felix: Album von Hamburg (1906/1908) | Nucius! und Wikipedia: Rathausmarkt.
13Politische Großveranstaltungen des Senats s. beispielsweise Bake und Zapf: Das Hamburger Rathaus: 125 Jahre – 125 Geschichten, S. 32: Die Trauerfeier für die Opfer der Flutkatastrophe von 1962, Rede des französischen Präsidenten Charles de Gaulle vom Staatsbalkon 1962, Besuch der britischen Königin 1965. Aber auch Büro Schölermann GbR: Rock Spektakel 2020, NDR: Weltfrauentag und vieles mehr.
148000 Hamburger feiern den Champions-League-Sieger HSV
15Wikipedia: Joseph II.
16Wikipedia: Franz II. (HRR)
17Wikipedia: Libertatem quam peperere
19Krieger, Martin: Kleine Geschichte Hamburgs, S. 14ff.
20Bake und Zapf: Das Hamburger Rathaus: 125 Jahre – 125 Geschichten, S. 69
21Mühlfried, Klaus: „Baukunst als Ausdruck politischer Gesinnung – Martin Haller und sein Wirken in Hamburg“, S. 316f. zur Person Klaus Mühlfried Traueranzeige: Dr. Klaus Mülfried – Gedenken.
22Wikipedia: Hermann Hipp
23Hipp, Hermann: „Das Rathaus der Freien und Hansestadt Hamburg – Eine sehr umständliche Geschichte – mit gutem Ausgang“, S. 11f.
24Bake und Zapf: Das Hamburger Rathaus: 125 Jahre – 125 Geschichten
25Solch eine pointierte Sicht habe ich allerdings nirgends gelesen.
26Hipp, Hermann: „Das Rathaus der Freien und Hansestadt Hamburg – Eine sehr umständliche Geschichte – mit gutem Ausgang“, S. 19
27Wikipedia: Pfeffersack und Den Pfeffersäcken auf der Spur
28Um Gerechtigkeit geht es auf der Senatsseite der Fassade, allerdings aus Verlegenheit, den eigentlich sollte die Jungfrau Maria angebracht werden. Aber der Streit zwischen den Konfessionen machte das unmöglich, s. Bake und Zapf: Das Hamburger Rathaus: 125 Jahre – 125 Geschichten, S. 80 und so kam die Stadt aus Verlegenheit zur Gerechtigkeit. Auf einer Wanddekoration im Senatstreppenhaus geht es um Pax (mit einer Gesetzestafel) und Diligentia, Frieden/Recht/Gerechtigkeit und Fleiß, s. Bake und Zapf: Das Hamburger Rathaus: 125 Jahre – 125 Geschichten, S. 116. Man muss aber sehr genau hinsehen.
29Ich habe dort schon sehr gute Ausstellungen gesehen: Über die „Berufsverbote“-Politik, die Feuerwehr oder über das Juden-Ghetto in Riga.
30Stadt Otterndof: Historisches Rathaus - Otterndorf . Vielleicht waren diese Doppeltreppen nur eine Baumode der damaligen Zeit, die den Eindruck von Alter und Würde erzeugen sollte.
31Ob Recht und Gerechtigkeit auch die Themen des politischen Alltags waren, ist eine andere Frage.
33Es kann vorkommen, dass in den fest verschraubten Zweier-Sitzbänken Abgeordnete von Parteien, die sich gar nicht mögen, zwangsweise nebeneinander Platz nehmen müssen. Im Reichstag in Berlin stehen die Sitze beweglich, das gefällt den Abgeordneten vermutlich besser. Aber ein solcher Umbau würde den Gesamteindruck des Saales sicher beeinträchtigen.
36Wikipedia: Matthiae-Mahlzeit und Teilnahme an der traditionellen Matthiae-Mahlzeit
37Hipp, Hermann: „Das Rathaus der Freien und Hansestadt Hamburg – Eine sehr umständliche Geschichte – mit gutem Ausgang“, S. 17f. zu Martin Haller s. Wikipedia: Martin Haller (Architekt),
38Wikipedia: Hygieia-Brunnen (Hamburg)
39Wikipedia: Choleraepidemie von 1892
40Persönliche Anmerkung: Der Vater meiner Großmutter väterlicherseits ist, so hat sie öfter erzählt, bei dieser Epidemie umgekommen. Sie musste dann in fremden Familien aufwachsen, eher sehr schlecht als nur schlecht. Darunter hat sie bis an ihr Lebensende gelitten. – Was hätte meine Großmutter wohl zu diesem Denkmal gesagt, hätte sie es kennengelernt?
41Zwei ungelenke Statuen; eine hält etwas in der Hand, das eine Papyrusrolle sein könnte, aber auch ein gebundenes Buch.
42Wikipedia: Ansgar von Bremen. „Nachdem schon lange der Status des von Ansgar gegründeten Bistums Hamburg – Sitz eines Missionsbischofs für den Norden oder Erzbistum – diskutiert worden war, herrscht heute ein breiter Konsens, dass die Behauptung, Ansgar sei mit einem Erzbistum betraut worden, nach seinem Tod durch Fälschung der Quellen durchgesetzt wurde.“, ebenda.
43Bake und Zapf: Das Hamburger Rathaus: 125 Jahre – 125 Geschichten, S. 183
44Mein Kunstlehrer auf dem Gymnasium in den frühen 1960er Jahren hielt den Historismus, der den originalen Baustilen Romanik, Gotik usw. bis hin zum Klassizismus folgte, für hässliche, unoriginelle und bombastische Kopiererei, die erst im Jugendstil überwunden wurde. Ich kann nicht bestreiten, davon immer noch beeindruckt zu sein.
45Das Harburger Rathaus im Bezirk Harburg. Wikipedia: Rathaus Harburg
46Pockwitz: Städteordnung für das Königreich Hannover, vom 1. Mai 1851. Deshalb fehlt die Provinz Hannover in der Aufstellung der preußischen Kommunalverfassungen im Internet, s. Städteordnungen für alle preußischen Provinzen (1853-1900).
48Wikipedia: Niederländische Renaissance
49Wikipedia: Groß-Hamburg-Gesetz, NDR: 1937
50Stadtportal hamburg.de: Das Rathaus Harburg
51Werth-Mühl, Martina: Der Fassadenschmuck des Harburger Rathauses – Bauplastik und Wappen. Der heutige Name ist „Archäologisches Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg“, s. Archäologisches Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg – AMH und Wikipedia: Archäologisches Museum Hamburg. – Solche Museen sind für ein Rathaus-Lehrstück eine wichtige Quelle.
52Schloss Friedenstein – Gotha
53Friedenskuss – Buttermarkt in Gotha
54Man baute damals Burgen als Schlösser mit in der Wand versteckten Heizkörpern einer Zentralheizung, Wikipedia: Schloss Wernigerode. Aus dem Wernigeroder Schloss wurde zeitweilig vertretungsweise das Deutsche Reich in der Zeit der wohl dynamischsten Entwicklung regiert, die es je erlebt hat. Man verwendete den Fortschritt, um alte Formen, die wohl als ursprünglich schienen, technisch neu aufleben zu lassen. – Im evangelischen Kirchenbau wurde dieser Widerspruch sogar institutionalisiert, s. Wikipedia: Eisenacher Regulativ. Im Ergebnis gab es heute skurril anmutende neugotische Kathedralen in Arbeiterwohngebieten. – Das Wiener Looshaus kam erst Jahrzehnte später, s. Wikipedia: Looshaus.
55Eisner: „Gemeindeverfassungsrecht in den Ländern der Magistratsverfassung (Hessen und Schleswig-Holstein)“
56Wikipedia: Carl Ihrke
57Stormarn-Lexikon: Rathaus Ahrensburg
58Typische Bauten der 1950er Jahre zeigt eine Broschüre der Stadt Gelsenkirchen, s. Gelsenkirchen: Gelsenkirchen – Architektur der 50er Jahre und Heidemann: Architektur der 50er Jahre.
59Das alte Kreishaus in Uelzen von 1954, s. Uelzen. Die Außenansicht des neuen Kreishauses in Uelzen könnte auch für eine Konzernzentrale stehen, s. Barftgaans: Neues Kreishaus von Depenbrock an den Landkreis Uelzen übergeben.
60In diesem 1959 gebauten Haus war in den 1960er Jahren die Kreisverwaltung „Land Hadeln“ untergebracht.
61Der Ausdruck „Brutalismus“ meint nicht „brutal, gewalttätig“, sondern eher „rein, sauber, unverkleidet“. Das Baumaterial tritt in klarer geometrischer Gestaltung nach außen, es ist zu sehen, Wikipedia: Brutalismus. – Gegen die Zuordnung des Ahrensburger Rathauses könnte man den Einwand erheben, dass der sichtbare Beton eine mit Kieseln angereicherte Vorhangfassade ist. Aber es sind eben doch große Betonflächen, die die Außenwirkung bestimmen.
62Wikipedia: Brutalist architecture Ob das Ahrensburger Rathaus dort eingeordnet werden kann, ist umstritten.
63Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein: Rathaus Ahrensburg – Denkmaleintrag und Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein: Rathausvorplatz Ahrensburg
64Loos, Adolf: Ornament und Verbrechen
66Hansen: Ahrensburg: Ein Rathaus für die Stadt von Morgen – ein Plädoyer für das baukulturelle Erbe der 1970er Jahre, S. 37. Dieser Aufsatz ist unbedingt zu empfehlen.
67Ferdinand Mathiszig – Die vier Lebensalter
68Ahrensburg: 25 Jahre Rathaus Ahrensburg
69rathausgotha.jpg: Der Schüler, der junge Krieger, der Handwerker, der weise Alte.
70Das sozusagen offiziöse Buch zum Hamburger Rathaus Bake und Zapf: Das Hamburger Rathaus: 125 Jahre – 125 Geschichten zeigt diesen Treppenaufgang nicht, vielleicht ist das Motiv des braven Mannes und Bürgers etwas peinlich. Es hilft auch nicht viel, im Internet nach Bildern zu diesem Lebensweg an der Treppe zum Bürgerschaftssaal zu suchen.
71Hansen: Ahrensburg: Ein Rathaus für die Stadt von Morgen – ein Plädoyer für das baukulturelle Erbe der 1970er Jahre, S. 36. Zu Karl Plomin s. Wikipedia: Karl Plomin
72Gisbertz und Hoyer: Eine Agora für Ahrensburg – Rathaus und Stadtplanung für eine ‚neue Stadt‘, S. 127
73Gisbertz und Hoyer: Eine Agora für Ahrensburg – Rathaus und Stadtplanung für eine ‚neue Stadt‘, S. 133
74S. z.b. Aichinger und Fehn: Straßen und Plätze neu denken. Das könnte mit einer Einführung in Kommunalpolitik ergänzt werden, dazu gibt es beispielsweise in Schleswig-Holstein das passende Material, Apitz und Strehl: Demokratie direkt vor unserer Tür! und Dallmeyer, Wulf (Landesjugendring Schleswig-Holstein) und de Buhr, Hannes (Kreisjugendring Stormarn): Demokratie direkt vor unserer Tür – Politische Gestaltungsmöglichkeiten in der Gemeinde. Es gibt bundesweit Einrichtungen, die das kommunalpolitische Engagement von Jugendlichen fördern, s. Berg: Akademie für Kinder- und Jugendparlamente. – Ein Beispiel solcher Aktivität s. Bevensen-Ebstorf – Neues Jugendparlament nimmt seine Arbeit auf , wie es sie an vielen Orten gibt.
75Wikipedia: Wolfgang Tümpel
76Marstall Ahrensburg – Kultur für alle
78Zu solchen Einrichtungen s. Busch und Grammes: „Jugendparlamente – Gelegenheitsstrukturen oder Fehlverstehen in einem demokratiepädagogischen Lernelement?“
79S. Stadt Ahrensburg: Satzung über die Bildung eines Kinder- und Jugendbeirates in Ahrensburg
80mediaprint infoverlag in Zusammenarbeit mit Stadt Ahrensburg Pressestelle: Stadt Ahrensburg – Bürgerinformation in leichter Sprache
81Bey, Jens-Peter / Dahlke, Ute / Herzfeld, Wolfgang / von Horn, Dietrich / Rasch, Adelheit / Uhlenbrok: Lernort Ahrensburg – Materialien zur Regionalgeschichte im Grundschulunterricht
82Wikipedia: Rathaus Marzahn, marzahnervielfalt@gmail.com: Gebäude-Vielfalt Marzahn. Dieses Haus habe ich nicht besucht, ich kenne es nur aus dem Buch seines Architekten (Eisentraut, Wolf R.: Zweifach war des Bauens Lust – Architektur | Leben | Gesellschaft und dem Internet.
83Eisentraut, Wolf R.: Zweifach war des Bauens Lust – Architektur | Leben | Gesellschaft, S. 188-196. Dabei auf S. 189 ein kleiner Einblick in alltägliche politische Entscheidungsvorgänge in der DDR.
84Berlin: Rathaus Marzahn - Baudenkmal
85Es gibt kein Fresko vom Typ „Kampf und Sieg der Arbeiterklasse“, wie man es in der DDR erwarten würde, s. Nordkurier: Stadt Neubrandenburg lässt Fresko mit Marx und Lenin freilegen. „Kunst am Bau“ ist auch heute noch ein Feld ideologischer Auseinandersetzung, s. NDR: Ausstellung „70 Jahre Kunst am Bau“ und 70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland | MK&G.
86Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik: Gesetz über die Örtlichen Volksvertretungen in der DDR (1985)
87Als Student, lange Jahre her, habe ich mich im Rahmen einer Lehrveranstaltung am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin mit Recht und Verwaltung der DDR beschäftigt. Die Texte zur Kommunalpolitik aus der „Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften der DDR“, s. Wikipedia: Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft der DDR, waren normativ, nicht deskriptiv und auch nicht empirisch-analytisch. Aus ihnen ging nicht hervor, wie man in der DDR Kommunalpolitik „macht(e)“. Sicher hat es auch dort unterschiedliche Auffassungen vom konkreten Fall und auch unterschiedliche Interessen gegeben. Wie ist man mit solchen Konflikten, dem täglichen Stoff der Kommunalpolitik hierzulande, umgegangen? Ich weiß es nicht. – Es gibt sicher noch Frauen und Männer, die in der DDR Kommunalpolitik gemacht haben. Ich habe im Internet keine Berichte gefunden. – Eine Interpretation der DDR-Kommunalpolitik beschäftigt sich mit der Frage von Zentralisierung/Dezentralisierung, s. Rau: „Eigenverantwortung“ im demokratischen Zentralismus? Das ist auf dem Hintergrund der „Kommunalen Selbstverwaltung“ nicht unwichtig, klärt aber nicht den Politics-Alltag in der Kommunalpolitik.
88„Abschnitt III. – Aufbau und System der staatlichen Leitung – Art. 47. (1) Der Aufbau und die Tätigkeit der staatlichen Organe werden durch die in dieser Verfassung festgelegten Ziele und Aufgaben der Staatsmacht bestimmt. (2) Die Souveränität des werktätigen Volkes, verwirklicht auf der Grundlage des demokratischen Zentralismus, ist das tragende Prinzip des Staatsaufbaus.“ in: Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik (1968 / 1974), zum „demokratischen Zentralismus“ s. Wikipedia: Demokratischer Zentralismus.
89Zusammengefasst im „Demokratischen Block der Parteien und Massenorganisationen“, der für die Wahlen zuständig ist, Wikipedia: Demokratischer Block der Parteien und Massenorganisationen, und den anderen Organisationen der „Nationalen Front“, s. Wikipedia: Nationale Front (DDR).
90S. Wikipedia: Großer Dreesch und NDR: Großer Dreesch in Schwerin
91S. beispielsweise Nördliche Altstadt, Rostock und Wikipedia: Nikolaiviertel. Ähnliche Regionalisierungen habe ich auch in Greifswald, Quedlinburg und Gotha gesehen.
92Grothe, Pascal: Update zur Sanierung des Rathauses am Helene-Weigel-Platz
93Wikipedia: Bürgerbeteiligung
1Lehrkunst.ch: Lehrkunst – Eine Einführung
2Berg ua. in Berg, Hans Christoph u.a: Die Werkdimension im Bildungsprozess – das Konzept der Lehrkunstdidaktik, S. 97.
3Aus Faradays erster Vorlesung zur „Geschichte einer Kerze“: „Als Gegenleistung für die Ehre, die Sie uns erweisen, indem Sie uns besuchen, um zu sehen, wie wir hier vorgehen, möchte ich Ihnen im Laufe dieser Vorlesungen die chemische Geschichte einer Kerze vorstellen. Ich habe dieses Thema bei einer früheren Gelegenheit behandelt; und wenn es nach meinem eigenen Willen ginge, würde ich es vorziehen, es fast jedes Jahr zu wiederholen – so groß ist das Interesse, das sich mit dem Thema verbindet, so wunderbar sind die vielfältigen Möglichkeiten, die es in den verschiedenen Bereichen der Philosophie bietet. Es gibt kein Gesetz, nach dem ein Teil dieses Universums regiert wird, das bei diesen Phänomenen nicht ins Spiel kommt und berührt wird. Es gibt keine bessere, keine offenere Tür, durch die Sie in das Studium der Naturphilosophie einsteigen können, als durch die Betrachtung der physikalischen Phänomene einer Kerze. Ich vertraue daher darauf, dass ich Sie nicht enttäuschen werde, wenn ich dieses Thema anstelle eines neueren Themas wähle, das nicht besser sein könnte, selbst wenn es noch so gut wäre.“ Faraday: The Chemical History of a Candle. Könnte man sagen, dass die Geschichte des Lüneburger Rathauses alle Gesetze der Politik zeigt? - Zum Lehrstück „Faradays Kerze“ s. Wikipedia: Faradays Kerze.
4Gesellschaft für Lehrkunstdidaktik: Dorfgründung
5Gesellschaft für Lehrkunstdidaktik: Aristoteles’ Verfassungsratschlag
6Wikipedia: Rathaus Lüneburg
7Wikipedia: Lübecker Rathaus
8Wikipedia: Rathaus Rostock
9Wikipedia: Stralsunder Rathaus
10Wikipedia: Neues Rathaus Hannover
11Wikipedia: Rathaus Boizenburg
12Stormarn-Lexikon: Rathaus Ahrensburg
13Hansestadt Uelzen: Das Alte Rathaus
14Hansestadt Uelzen: Das Neues Rathaus
15Brensing, Christian: Neues Rathaus im Stühlinger, Freiburg im Breisgau - Deutsche BauZeitschrift
16marzahnervielfalt@gmail.com: Gebäude-Vielfalt Marzahn, Wikipedia: Rathaus Marzahn
17Stadt Kühlungsborn: Stadt Ostseebad Kühlungsborn
19Neugebauer und Döpel: Die Didaktik Martin Wagenscheins, Aeschlimann: Ist Martin Wagenscheins Pädagogik noch aktuell?
20Deutsche Stiftung Denkmalschutz: Deutsche Stiftung Denkmalschutz - Aktuelles
21Deutsche Stiftung Denkmalschutz: Das sind wir
22Deutsche Stiftung Denkmalschutz: denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule
23Schmidt-Breitung, Dorothee: Denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule
24Schmidt-Breitung, Dorothee: Denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule, S. 12
25Schmidt-Breitung, Dorothee: Denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule, S. 28
27Deutsche Stiftung Denkmalschutz: Mediathek
29Dräger, Marco: Denkmäler im Geschichtsunterricht
30Iken, Matthias: Architektur Hamburg
31Bake und Zapf: Das Hamburger Rathaus: 125 Jahre – 125 Geschichten, S. 183
32Wikipedia: Bahnhof Hamburg-Altona
33Wikipedia: Hamburg Hauptbahnhof
34Der Hauptbahnhof von 1906 ist eine Stahl-Glas-Kombination, wie sie im 19. Jahrhundert in England entwickelt wurde. Der Grundriss ist einer spätgotischen norddeutschen Hallenkirche nachempfunden: Haupthaus mit gotischen Bögen, rechtwinklig stehende Kapellen, ein angedeutetes Querschiff, sogar zwei Kirchtürme gibt es. Kaum jemand weiß das noch, weder Wikipedia noch Reiseführer geben darüber Auskunft. Der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs nimmt diese Eigenart des Bahnhofs auf. Er lässt, soweit erkennbar, den bisherigen Bau unberührt und ergänzt ihn durch weitere ähnliche gläserne Hallenkonstruktionen. Er zeigt Respekt vor dem überkommenen Bild.
35Deutsche Stiftung Denkmalschutz: draufgsetzt – Architektur auf der Dose!
36Deutsche Stiftung Denkmalschutz: Fortbildungen
37Wildhirt, Susanne: „Lehrstückunterricht gestalten - Linnés Wiesenblumen, Aesops Fabeln, Faradays Kerze - exemplarische Studien zur lehrkunstdidaktischen Kompositionslehre“, S. 36
38Es wäre interessant zu prüfen, ob solch eine Einrichtung der lokalen politischen Selbstverwaltung auch in anderen Kulturkreisen entwickelt worden sind oder ob sie als Maßnahmen der Modernisierung aus dem lateinischen Westen importiert wurden.
40Wikipedia: Sint Janskerk (Gouda)
41Wikipedia: Hans Christoph Berg
42Veldman, Jan: „Das Ästhetische im Lehrkunstkonzept – Zur Bedeutung von Dramaturgie und Spiel im Kunstunterricht“, S. 30
43Klafki, Wolfgang: Kategoriale Bildung (1959) – Zur bildungstheoretischen Deutung der modernen Didaktik, in Klafki, Wolfgang: Studien zur Bildungstheorie und Didaktik, S. 25 - 45; zu Klafki s. Wikipedia: Wolfgang Klafki.
44Nach Hilligen, Wolfgang: Worauf es ankommt (1961) in Hilligen, Wolfgang: Zur Didaktik des politischen Unterrichts II – Supplement, S. 53-79. Über Hilligen s. Reinhardt: Porträt: Wolfgang Hilligen – Politische Bildung in der Schule.
45S. Möhle, Martin: Rathaus - Zunfthaus - Kaufhaus in Basel, in Goer und Klein: Rathäuser und andere kommunale Bauten; Jahrbuch für Hausforschung, Band 60, S. 307 - 319, Wikipedia: Rathaus Basel, Staatskanzlei Basel-Stadt: Downloads Broschüren Rathaus Basel.
46Ein Anfänger in der Lehrkunstdidaktik muss erst die genetische Sach- und Lernlogik seines Gegenstandes verstanden haben, bevor er/sie an eine dramaturgische Ausgestaltung gehen kann. Es ist besser, immer wieder einen genetischen Lehrgang zu unterrichten, um herauszufinden, an welchen Stellen die Schüler eine besondere Anstrengung unternehmen müssen, um zu einer neuen Erkenntnis zu gelangen, als immer wieder eine nicht befriedigende Dramaturgie umzubauen.
47In Jungmann und Huber: Heinrich Roth – „moderne“ Pädagogik als Wissenschaft, S. 154. Zu Heinrich Roth s. Wikipedia: Heinrich Roth (Pädagoge)
48Wikipedia: Erving Goffman
49Wikipedia: Sint Janskerk (Gouda)
50Veldman, Jan: „Das Ästhetische im Lehrkunstkonzept – Zur Bedeutung von Dramaturgie und Spiel im Kunstunterricht“, S. 46f.
51Diese Frage eröffnet zugleich eine konfessionskundliche Perspektive: Was ist der Unterschied zwischen römisch-katholischer, evangelisch-lutherischer und evangelisch-reformierter Konfession? Von dort könnte es weiter gehen zu den orthodoxen und den griechisch-katholischen Kirchen.
52Wandertage sind selten geworden. Aber für eine politische Exkursion dürften Lehrer und Schulklasse freigestellt werden, wenn der Lehrer den Vertretungsunterricht für seinen anderen Unterricht vorbereiten kann.
53Dieser Gedanke stammt von Stephan Benzmann, s. Benzmann: UNSER Rathaus
54Es wäre gut, wenn mit der Lerngruppe eine Bürgerschafts- oder Ratssitzung besucht wird, s. Detjen: Das Rathaus – ein anregender außerschulischer Lernort für den Politikunterricht und Busch: „Staatsbürgerkunde in der Weimarer Republik – Genese einer demokratischen Fachdidaktik“, S. 293-299, Erkundung im Rathaus Haldensleben. In Zukunft wird zwar der Bürger sehr viel digitaler mit der Verwaltung kommunizieren, s. Kanwischer: „Willkommen im virtuellen Rathaus!“, aber zum politischen Leben wird weiterhin die Sitzung der Gewählten und der Amtsinhaber gehören.
55Wikipedia: Knochenhaueramtshaus (Hildesheim)
56Wikipedia: Bombing of Hildesheim in World War II
57Die folgenden Erläuterungen beruhen auf Krause und Stein: Krieg und Frieden – die Windbretter an der Nordseite des Knochenhauer-Amtshauses. Leider findet man im Internet fast kein Bildmaterial zur Nordseite des Knochenhaueramtshauses.
58Aber die Schüler können auch bloße Lebensfreude dem Rathaus, seinen Mitarbeitern und seinen Besuchern gönnen, wie Peter Nagel es in einer Schule vorgemacht hat, s. KUNST@SH: Peter Nagel.
59Es ist nicht der Versammlungstreff eines wohlhabenden Anglervereins.
60„Das Brückenproblem bezeichnet die methodische Schwierigkeit von Lehrern und Lehrerinnen, eine nachhaltige Begegnung zwischen Lernenden und Gegenstand anzubahnen, die an die Gesellschaftsbilder, Alltagstheorien und Erfahrungen von Lernenden anknüpft (implizite Wertesysteme, Politikverdrossenheit, Konfliktflucht, alltäglich-personale Begriffsverwendung u.ä.) und deren wissenschaftliche Prüfung und Entfaltung ermöglicht.“ in: Petrik: Der heimliche politikdidaktische Kanon, S. 1f.
61Grammes: „Institutionenbewußtsein und Institutionendidaktik, Willensbildungsprozesse in Institutionen und ihre Erscheinungsformen in Alltagsbewußtsein und Schule“
62Grammes: „Institutionenbewußtsein und Institutionendidaktik, Willensbildungsprozesse in Institutionen und ihre Erscheinungsformen in Alltagsbewußtsein und Schule“, S. 182-188
63Petrik: „Von den Schwierigkeiten, ein politischer Mensch zu werden - Konzept und Praxis einer genetischen Politikdidaktik“
64Leps, Horst: Lehrstücke im Politikunterricht – Welches ist nun aber die beste Verfassung?; Leps, Horst: „Lehrkunst und Politikunterricht“
65Die „Nikomachische Ethik“ von Aristoteles wurde vor seiner „Politik“ rezipiert, s. etwa Flasch: Einladung, Dante zu lesen, S. 315ff. und Wikipedia: Dagmar Schmidt Tartagli, S. 288f.