Friedenslage am 03.06.2024 (18:15:21)

„A Theory of Victory for Ukraine
With the Right Support and Approach, Kyiv Can Still Win
By Andriy Zagorodnyuk and Eliot A. Cohen
May 21, 2024″
https://www.foreignaffairs.com/ukraine/theory-victory-ukraine

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| Bisher hat die Ukraine ihre Ziele klar formuliert. Dazu gehören die
| Befreiung des gesamten Territoriums innerhalb seiner international
| anerkannten Grenzen; die Rückkehr von Kriegsgefangenen, deportierten
| Bürgern und entführten Kindern; Gerechtigkeit durch Verfolgung und
| Entschädigung von Kriegsverbrechen; und die Einrichtung langfristiger
| Sicherheitsvereinbarungen. Aber Kiew und seine Partner sind sich noch
| nicht einig, wie diese erreicht werden könnten. Niemand, so scheint es,
| hat eine Theorie entwickelt, wie Kiew gewinnen kann.
|
| Es ist an der Zeit, dass sich das ändert. Der Westen muss ausdrücklich
| erklären, dass sein Ziel ein entscheidender Sieg der Ukraine und eine
| Niederlage Russlands ist, und er muss sich verpflichten, Kiew direkt mit
| militärischer Hilfe zu versorgen und die aufstrebende
| Verteidigungsindustrie des Landes zu unterstützen. …
|
| Der Prozess der Aufweichung der russischen Positionen und der Schwächung
| der russischen Entschlossenheit wird wahrscheinlich etwa ein Jahr
| dauern, danach sollte die Ukraine die Initiative zurückerobern. Kiew
| sollte erneut begrenzte Gegenoffensiven starten, die es ihm ermöglichen
| werden, wichtiges Terrain zurückzuerobern. Wenn dieser Angriff
| erfolgreich ist, könnte Putins Regime vor einer Krise stehen, die aus
| schweren Verlusten und Misserfolgen auf dem Schlachtfeld hervorgeht. …
|
| Die Vereinigten Staaten und Europa sollten eine viel aggressivere
| Sanktionskampagne einführen, die Sekundärsanktionen gegen jedes in
| Russland tätige Unternehmen umfasst. Die Russen müssen sehen, wie sich
| ihr nationaler Reichtum auflöst und ihre Wirtschaft auf eine dauerhafte
| Verkümmerung zusteuert, damit die Folgen von Putins Invasion zu spüren
| sind. …
|
| Wenn der Westen der ukrainischen Verteidigungsindustrie helfen kann, auf
| Vordermann zu kommen, werden Russlands Positionen unhaltbar werden. Die
| Strategie des Landes hängt von der Masse, seiner Fähigkeit, Kräfte zu
| verteilen und zu konzentrieren, und einigen Elementen technischer
| Raffinesse, wie z. B. der elektronischen Kriegsführung, ab. Aber
| Russland ist taktisch schlecht, was es anfällig für eine anhaltende und
| groß angelegte Drohnenkampagne macht. Eine ukrainische Luftoffensive,
| die die russische Logistik demontiert, den Druck auf die russische
| Wirtschaft und militärische Infrastruktur erhöht und die
| Schwarzmeerflotte des Landes zerstört (anstatt sie zu neutralisieren),
| würde zu Schocks im eigenen Land führen, die wahrscheinlich Putins
| Regime gefährden würden.
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Der Westen will sich nicht mit einer Niederlage der Ukraine
abfinden. Das Scheitern der „Gegenoffensive“ im letzten Jahr wird zwar
nicht ignoriert, führt aber zu einer Mehr-vom-Selben-Strategie: Alles
noch einmal, aber dieses Mal besser. Und da der Westen ökonomisch
letztlich um ein Vielfaches überlegen ist, liegt es nahe, den Krieg in
die Länge zu ziehen, um dieses Potential zu entfalten.

Über die möglicherweise entscheidende Schwachstelle der Ukraine, ihr im
Vergleich geringes „Menschenmaterial“, verliert der Text kein Wort. Zur
Bevölkerungsentwicklung siehe
https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Bevoelkerung-Arbeit-Soziales/Bevoelkerung/Ukraine_Bevoelkerungsentwicklung.html
Der Armee laufen die möglichen Soldaten weg. Und die, die kommen sollen,
müssen teilweise mit Gewalt eingefangen und überwältigt werden, gegen
den Widerstand von Müttern und ihren Frauen:
https://x.com/I_Katchanovski/status/1797000448345288826

„DREI FRAGEN ZUM ANGRIFF AUF DAS RUSSISCHE ATOMRAKETEN-FRÜHWARNSYSTEM:
OBERST REISNER ANTWORTET“
https://www.bundesheer.at/aktuelles/detail/drei-fragen-zum-angriff-auf-das-russische-atomraketen-fruehwarnsystem-oberst-reisner-antwortet

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| 1. Warum ist der mutmaßliche ukrainische Drohnenangriff auf die
| russische Radarstation Armawir im Südwesten der Region Krasnodar überaus
| bemerkenswert?
|
| Auf den vorgestern aufgetauchten Bildern ist zu erkennen, dass zumindest
| eines der beiden in Armawir stationierten russischen
| Voronezh-DM-Frühwarnradarsysteme bei einem gezielten Angriff schwer
| beschädigt wurde. Russland verfügt derzeit über bis zu zehn derartige
| Frühwarnradarsysteme. Sie sind über ganz Russland verteilt, auf
| Standorten in Murmansk, bei St. Petersburg, in Kaliningrad, in Barnaul,
| in Omsk, bei Irkutsk, bei Workuta, in Krasnogorsk und im genannten
| Armawir. Letztere aus zwei Radaren bestehende Anlage wurde gebaut, um
| ähnliche, ursprünglich in der Westukraine und auf der Krim installierte
| sowjetische Systeme zu kompensieren.
|
| Bei diesen Voronezh-DM-Radaren handelt es sich um „Over-the-Horizon“
| (OTH) – „Ultra High Frequency“ (UHF)-Radare, welche Teil des russischen
| Frühwarnradarsystems zur Erkennung ballistischer Raketen sind. Die
| Radare haben eine Reichweite von horizontal 6.000 und vertikal 8.000
| Kilometern. Ihr Ziel ist es, vor allem anfliegende amerikanische
| Atomraketen früh erkennen zu können, um rasch eigene Maßnahmen, darunter
| im äußersten Fall einen russischen nuklearen Gegenschlag, einleiten zu
| können.
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„Die Erweiterung des Schlachtfelds“
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9573

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| Weit auf russisches Territorium
|
| Allerdings deutet sich auch bei Raketen bzw. Marschflugkörpern mit einer
| Reichweite von mehreren hundert Kilometern ein Kurswechsel
| an. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich schon am Dienstag auf
| einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz dafür
| ausgesprochen, den Beschuss alten russischen Territoriums auch mit
| solchen Waffen freizugeben.[5] Macron wollte das lediglich auf
| Stellungen beschränkt wissen, von denen aus die Ukraine beschossen
| worden sei. Um solche Angriffe zu ermöglichen, will Paris nun
| Militärausbilder in die Ukraine entsenden, die dort die Programmierung
| der Ziele begleiten sollen – offiziell, um das „Risiko von Fehlschlägen“
| zu reduzieren.[6] Faktisch aber geht es mutmaßlich darum, die Abschüsse
| der SCALP-Marschflugkörper zu kontrollieren. Dass Großbritannien genauso
| vorgeht und inoffiziell längst Soldaten in die Ukraine geschickt hat,
| deren Aufgabe es ist, den Abschuss von Storm Shadow-Marschflugkörpern
| strikt unter Kontrolle zu halten, ist aus der von russischen
| Geheimdiensten mitgeschnittenen und geleakten Videokonferenz vierer
| deutscher Luftwaffenoffiziere vom 19. Februar bekannt, in der
| Luftwaffen-Generalinspekteur Ingo Gerhartz berichtete, „die Engländer“
| hätten ein „paar Leute vor Ort“. Es ging um Militärs, die mit dem
| Abschuss von Marschflugkörpern durch ukrainische Truppen befasst
| waren.[7]
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Russland geht davon aus, dass die Ukraine diese Systeme nicht
eigenständig bedienen kann, sondern vielmehr auf die ständige Anleitung
für jeden einzelnen durch den Westen angewiesen ist. Deshalb will es –
so sagt es – diese Raketen als Nato-Raketen ansehen, einen Angriff mit
diesen Raketen auf (unstreitig) russisches Territorium als Angriff der
Nato auf Russland ansehen. – Im Westen sagt man dazu, dass die Russen
nur reden, aber nichts tun werden, schließlich wachse mit einer
russischen Reaktion gegenüber Nato-Staaten auch die Gefahr für Russland,
ohne den Umweg über die Ukraine von der Nato getroffen zu werden.

Es kann sein, dass diese Spekulation aufgeht. Es kann aber auch sein,
dass Russland wie zur Jahreswende 21/22 reagiert, als der Westen trotz
aufmarschierter russischer Armee an der ukrainische Grenze meinte, man
dürfe nicht nachgeben, Russland würde sonst erst recht aggressiv werden,
schließlich habe es Erfolg mit einer Drohung gehabt. Man ignorierte die
russische Warnung und Russland tat, was es angekündigt hatte. (Dieses
Versagen der Außenpolitik des Westens ist noch gar nicht zur Kenntnis
genommen, geschweige denn bedacht worden.)

„Land für Frieden in der Ukraine?“
https://zeitung.faz.net/fas/politik/2024-06-02/0443dac72ac5830925778cd925eaeefd/?GEPC=s3

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| In der Ukraine wird die Lage nicht nur an den Kampflinien bei Donezk und
| Charkiw von Tag zu Tag schwieriger. Auch die diplomatischen
| Verteidigungslinien des Landes schwanken. Kiew beharrt zwar noch auf
| seinem Anspruch, Russlands Invasionstruppen aus allen besetzten Gebieten
| einschließlich der Krim zu vertreiben. Außerdem bitten hohe Vertreter
| der ­Ukraine um schnelle Aufnahme in die NATO – notfalls noch vor dem
| Ende des Krieges. Im Westen aber schwindet der Glaube, dass es gelingen
| kann, Russland seine Eroberungen in absehbarer Zeit streitig zu machen –
| und für einen schnellen Beitritt zum Bündnis fehlt die Unterstützung.
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Man muss auch über einen Plan B nachdenken für den Fall, dass der
anvisierte langandauernde Krieg scheitert.

„Klaus von Dohnanyi über Frieden, Vernunft und Sahra Wagenknecht“
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=UkO2fJUbres

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| „Es trauen sich wenige, ihre eigene Meinung gegenüber den USA zu
| vertreten.“ Spannendes Gespräch mit dem SPD-Politiker und ehemaligen
| Ersten Bürgermeister von Hamburg, Klaus von Dohnanyi, über die
| Hintergründe des Kriegs in der Ukraine, warum die deutsche Politik den
| USA nicht blind folgen darf und was das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW)
| richtig macht.
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Über Raketenabwehr:
https://www.telepolis.de/features/Europaeischer-Raketenschild-Hohe-Kosten-unklarer-Nutzen-9733926.html
https://www.telepolis.de/features/Europaeischer-Raketenschild-Die-Illusion-der-Unverwundbarkeit-9731982.html


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